Das Fricktaler Museum in der Altstadt von Rheinfelden soll erneuert werden. Entsprechende Pläne stellte die Museumsleitung am Samstag im Rahmen eines Tags der offenen Tür an einer Infoveranstaltung vor.
Von Peter Schütz
Musemsleiterin Kathrin Schöb und ihre Stellvertreterin Stella Barmettler Wälti gaben erste Einblicke in das Konzept und den Umfang der Sanierung. Walter Herzog, Präsident Ortsbürgerkommission Rheinfelden, stellte die mögliche Finanzierung vor. Stadtammann Franco Mazzi sagte, das Projekt sei mit grosser Hingabe erarbeitet worden. Er hoffe, dass es 2030, wenn Rheinfelden sein 900-Jahr-Jubiläum feiert, realisiert sein wird – mit einem modernen Museums- und Ausstellungsbetrieb sowie baulichen Verbesserungen, inklusive Heizung und Lift. Die letzte umfassende Renovation der Bausubstanz und letztmalige Erneuerung der Dauerausstellung fand in den frühen 1960er-Jahren statt.
Stadtmuseum mit Ausstrahlung
Nun, über 60 Jahre später, soll das Fricktaler Museum zu einem zeitgemässen kulturhistorischen Regional- und Stadtmuseum mit Ausstrahlung werden, das den heutigen Ansprüchen der Besuchenden gerecht wird. Das Erneuerungsprojekt hat die Bezeichnung «Fricktaler Museum Rheinfelden 2030». «Der Zahn der Zeit nagt an dem Haus», stellte Museumsleiterin Kathrin Schöb an der gut besuchten Informationsveranstaltung am Samstag, der zugleich der Nationale Tag der Bürgergemeinden war, klar. Viele Bereiche seien veraltet oder unzureichend: die Dauerausstellung, der enge und düstere Eingangsbereich, die Haustechnik, der Brandschutz, die Fluchtwegsituation. Wegen der fehlenden Heizung hat das Museum nur von April bis Dezember geöffnet. Hinzu kommt, dass das Museum nicht barrierefrei ist. Eine grundlegende Renovierung des Gebäudes soll alle Mankos aufheben. Der Eingangsbereich soll offener und attraktiver werden, das Raumklima verbessert, die Vermittlungsangebote ausgebaut und die Funktionsräumlichkeiten wie Lager, Werkstatt, Büros neu verteilt werden. Die Idee hinter dem Sanierungsprojekt fasste Kathrin Schöb so zusammen: «Ein lebendiges, vielfältiges und modernes Museum, ein attraktiver Erlebnis- und Bildungsort, besonders für Schulklassen, ein Ort, wo Menschen sich begegnen und austauschen.» Schöb weiter: «Das Museum soll ein Ort der Fricktaler Kultur werden.»
Themenbezogene Bereiche
Stella Barmettler Wälti ging die vorgesehenen Neuerungen nach Etagen durch. Vom geräumigen Museumsfoyer zu den themenbezogenen Bereichen wie Früh- und Stadtgeschichte im Erdgeschoss via Habsburger Reformpolitik, Industrie am Hochrhein, Haus- und Familiengeschichte sowie Blick auf die Kurstadt Rheinfelden im 2. Obergeschoss. Im 3. Obergeschoss wird die Grenzlage in den Weltkriegen und die regionale Umwelt- und Protestbewegung thematisiert. Dort werden auch zwei Büros, ein Sitzungszimmer, ein Veranstaltungsraum für 50 Personen und ein Raum für Sonderausstellungen hinkommen. Lager und Haustechnik sollen im Untergeschoss eingerichtet werden. Ein weiterer elementarer Bestandteil des Museums soll eine Geschichtswerkstatt als ausserschulischer Lernort bilden. Heisst: Kinder und Jugendliche sollen auf spielerische Weise an Themen der permanenten Ausstellungen herangeführt werden.
Teures Generationenprojekt
Weshalb Walter Herzog von einem «Generationenprojekt für die nächsten 40 Jahre» sprach. Das seinen Preis hat: Laut Herzog werden die Gesamtkosten 11,8 Millionen Franken brutto betragen. Die Kosten ergeben sich aus den zwei Bereichen «Erneuerung Dauerausstellung» mit 5 Millionen und «Sanierung Gebäude» mit 6,8 Millionen Franken. Letztere sollen von der Einwohnergemeinde Rheinfelden, die Kosten für die Neukonzeptionierung der Dauerausstellung von der Ortsbürgergemeinde Rheinfelden getragen werden. Mit möglichen Beiträgen unter anderem vom Kanton Aargau oder von Swiss-Los könnten die Kosten geringer ausfallen. Das letzte Wort haben die Einwohner und Ortsbürger von Rheinfelden: Sie stimmen voraussichtlich im Juni 2025 ab, ob sie das Projekt mittragen wollen. Walter Herzog warb jetzt schon für ein Ja, denn: «Das neue Fricktaler Museum wird ein Leuchtturm für den ganzen Kanton Aargau sein.»
Bild 1: Das Fricktaler Museum in der Altstadt von Reinfelden
Bild 2: Ein Blick ins Fricktaler Museum
Bild 3: Stellten das Erneuerungsprojekt vor von links Franco Mazzi Kathrin Schob Stella Barmettler Walti und Walter Herzog. Bild Peter Schutz
Fotos: Peter Schütz