Ein Produkt der  
Die grösste Wochenzeitung im Fricktal
fricktal info
Verlag: 
Mobus AG, 4332 Stein
  Inserate: 
Texte:
inserat@fricktal.info
redaktion@fricktal.info
Fricktalwetter
Mäßig bewölkt
12.5 °C Luftfeuchtigkeit: 73%

Sonntag
6.5 °C | 15.1 °C

Montag
6.2 °C | 16.5 °C

Die 12 letzten Sängerinnen und Sänger des Sulzer Chors auf der Bühne des Opernhauses. Foto: zVg
Featured

Abschiedsgeschenk für 150 Jahre Kirchenmusik: Spannender Blick hinter die Kulissen des Opernhauses

(dd) Am Patrozinium Peter und Paul im vergangenen Jahr hatte der Kirchenchor Sulz zusammen mit dem Laufenburger Chor seinen allerletzten Auftritt. Danach löste sich der Verein auf.

Als Dank erhielten die zwölf Sängerinnen und Sänger, welche bis zum Schluss ausgeharrt hatten, von der Kirchenpflege ein Abschiedsgeschenk. Fast auf den Tag genau seit dem letzten Auftritt lösten nun die verbliebenen Chormitglieder dieses Geschenk ein, nämlich den Besuch der Oper «Der Freischütz» im Opernhaus Zürich.

Einweihung in die Geheimnisse des Theaters
Einen ganz besonderen Leckerbissen gab es zum Auftakt, waren doch die Chormitglieder eingeladen zu einem Blick in die Innereien dieses imposanten Theaters. «Ich zeige euch alles!», meinte die äusserst kompetente Führerin durch das Opernhaus. Tatsächlich blieb dann nichts den Augen der gwundrigen Gästeschar verschlossen. Mitten auf der mächtigen Bühne konnte man den Bühnenarbeitern beim Aufbau des Bühnenbildes für den Freischütz zuschauen. Ganz speziell natürlich auch der Blick von der Bühne in den imposanten Zuschauerraum mit seinen 1200 Plätzen oder der Blick nach oben in den sogenannten Schnürboden. Zwischen Bühne und Zuschauerraum liegt der Orchestergraben, wo mit Hilfe verschiedener technischer Hilfsmittel, aber auch einfachen Tricks, die Verbindung zwischen Orchester und Sängerinnen und Sänger hergestellt wird.

Die Kostüme für den «Freischütz» sind für die Abendaufführung bereit. Foto: zVg  In den Untergeschossen nahm man zur Kenntnis, dass auch grosse Stars über dieselbe Garderobe verfügen wie die weniger berühmten Sängerinnen und Sänger. «Wir sind halt eine einzige, grosse Familie, wo sich auch die Stars einfügen», meinte dazu die Betreuerin, selber eine langjährige Mitarbeiterin im Opernhaus und oftmals in Statistenrollen tätig. Hunderte von Kostümen konnten bewundert werden, alle fein säuberlich geordnet nach den jeweiligen Stücken. Schränke voller Schuhe gehörten ebenso dazu, wie unzählige kleine und grosse Requisiten, Schneiderinnen und sogar Schuhmacherinnen sind besorgt dafür, dass sämtliche Darstellerinnen und Darsteller perfekt angezogen sind, während in gut ausgerüsteten Werkstätten diverse Handwerkerinnen und Handwerker für den Unterhalt und Aufbau arbeiten. Die eigentlichen Kulissenbauten werden freilich aus Platzgründen in einer grossen Lagerhalle am Stadtrand aufbewahrt.

«Hochleistungssport» auf der Bühne
Für eine Neuinszenierung probe das Ensemble während rund sechs Wochen von Montag bis Samstag. Eine Oper zu singen sei vergleichbar mit einem Hochleistungssport, erzählte die Begleiterin, müsse man doch nicht nur den Text und die Musik beherrschen, sondern auch viel Kraft aufwenden, damit die Stimme ohne jegliche Verstärkung im ganzen Zuschauerraum zu hören ist.
Nach einem Apéro und einem Nachtessen im nahen Restaurant folgte dann mit dem Besuch der Oper der eigentliche Höhepunkt. Nach dem vorangegangenen Blick ins Innenleben der Oper, hatte man dann schon ein etwas anderes Verständnis von der Aufführung. Wunderbar die Musik von Carl Maria von Weber. Hervorragend die stimmengewaltigen Sängerinnen und Sänger und nicht zuletzt auch der imposante Opernchor. Toll die farbigen Kostüme des Ensembles, alles Kostüme, die vorgängig noch leblos an Garderobeständern in den Kellergeschossen gehangen hatten. Eindrücklich auch der, dank viel Technik, rollende Kulissenwechsel.

Bilder
Erstes Bild: Die 12 letzten Sängerinnen und Sänger des Sulzer Chors auf der Bühne des Opernhauses. Foto: zVg
Zweites Bild: Die Kostüme für den «Freischütz» sind für die Abendaufführung bereit. Foto: zVg