Mit der Realisierung von Stegen und Brücken auf deutscher Rheinseite zwischen der Codman-Anlage und dem Kraftwerk hat die Laufenburger Acht den letzten Schliff erhalten. Die beiden Stadtoberhäupter Herbert Weiss und Ulrich Krieger informierten heute Vormittag zusammen mit den Vertreterinnen der Tourismusbüros über die bevorstehenden Eröffnungsfeierlichkeiten am Wochenende des 29./30. April und 1. Mai.
SONJA FASLER HÜBNER
«Wir dürfen stolz sein, dass das Werk gelungen ist und wir es nun der Bevölkerung übergeben können», sagte der sichtlich zufriedene Stadtammann von Laufenburg, Herbert Weiss, anlässlich des Pressetermins auf den Laufenbrücke. Der Ort war nicht zufällig gewählt, denn immerhin ist er das Herz des Rheinuferrundwegs, der von oben betrachtet die Form einer Acht bildet.
Dreimal über den Rhein
Auf der 6,1 Kilometer langen Strecke überquert man den Rhein gleich dreimal, nämlich über die Hochrhein-, die Kraftwerk- und eben die historische Laufenbrücke in der Mitte. «Und das völlig frei und ohne die beiden Städte je zu verlassen. Das ist keine Selbstverständlichkeit, wenn man bedenkt, dass die Brücke während des Lockdowns kurzzeitig gesperrt war und man an den Krieg in der Ukraine denkt. Ziel ist es, die beiden Städte, ganz im Sinne des Mottos «Zwei Länder, eine Stadt», noch näher zusammenzubringen», betonte Ulrich Krieger, Bürgermeister von Laufenburg Baden.
«Wir sind der Bevölkerung dankbar, dass der Investition von 2,8 Millionen Euro zugestimmt hat», so Herbert Weiss. «Allerdings wäre es ohne finanzielle Zuschüsse seitens der EU durch das Interreg-V-Programm nicht möglich gewesen, das Projekt zu realisieren.» Die Kosten auf deutscher Seite von rund 2,45 Millionen Euro wurden zu 60 Prozent und diejenigen von rund 340 000 Euro auf Schweizer Seite zu 30 Prozent subventioniert. Auf der Schweizer Rheinseite konnte die Sanierung der Wege bereits 2020 abgeschlossen werden. Auf deutscher Seite war es wesentlich komplizierter, galt es doch auf dem 1250 Meter langen Abschnitt zwischen Codman-Anlage und Kraftwerk erst einen Weg anzulegen, die Höhendifferenzen sowie Schluchten zu überwinden. Dies ist mit der Erstellung von zwei Hängeseilbrücken sowie einem Ufersteg und einer Übergangsbrücke perfekt gelungen. Dieser Teil der Laufenburger Acht ist damit besonders spektakulär und bietet nicht nur eine atemberaubende Aussicht auf den Rhein und die Altstadt, sondern sorgt auch noch für eine gehörige Portion Nervenkitzel. Barrierearm, aber nicht barrierefrei
Kritische Stimmen und Bedenken aus der Bevölkerung, die es im Vorfeld vereinzelt gegeben habe, habe man ernst genommen und die ganzen Bauarbeiten durch Natur- und Umwelt-Spezialisten begleiten lassen, erwähnte Herbert Weiss. «Wir sind überzeugt, dass die Laufenburger Acht einen grossen Mehrwert für die Bevölkerung darstellt. Laufenburg soll als Naherholungsgebiet dienen. Zudem wollen wir die Stadt auf diese Weise touristisch besser vermarkten.»
Ulrich Krieger erwähnte, dass der Weg zwar barrierearm, aber nicht barrierefrei sei. So gebe es vereinzelte Stufen, einige Steigungen und die die Stege sind nur 1,20 Meter breit. «Es ist ein Fussgängerweg und für Radfahrer nicht geeignet», betonte der Bürgermeister.
Noch können die Bauwerke auf deutscher Seite nicht begangen werden. Sie müssen erst durch den TÜV geprüft werden und sind deshalb abgesperrt. Zudem werden zurzeit noch Informations-Stelen angebracht. 17 Stationen werden es auf der ganzen Wegstrecke sein. So erfährt man beispielsweise etwas über die Stromproduktion beim Kraftwerk, wer der einstige Stadtherr Graf Hans IV. war, über die Tradition des Fischfangs oder man kann mittels «Guckie» sehen, wie wild und ungezähmt der Rhein früher durch Laufenburg floss. Informationen dazu liefert ein neuer Flyer, den Andrea Baumann, Leiterin des Tourist-Info Laufenburg CH, präsentierte. Die Stationen würden besonders Kinder animieren, den Weg mit Spiel und Spass zu erleben. Das neu geschaffene Maskottchen «LauRhy», welches dem Löwen aus dem Laufenburger Wappen nachempfunden ist, wird die Kinder dabei begleiten. Aber der Weg werde ganz sicher für alle Altersgruppen etwas bieten. Ein weiterer Vorteil des Rundwegs sei, dass man überall beginnen könne und es keinen eigentlichen Start-/Ziel-Bereich gebe.
Das Eröffnungswochenende naht
Die offizielle Eröffnung der Laufenburger Acht findet am Wochenende des 29./30. April und 1. Mai statt. Als Vorprogramm lädt die Tourist-Info am Freitag zu einem Abend mit dem Ehepaar Lochmann. Er ist Deutscher, Rechtsanwalt und schweizerischer Honorarkonsul. Sie ist Schweizerin und Kommunikationstrainerin. Zusammen werden sie auf humorvolle Art erzählen, was in gemischtstaatlichen Ehen so alles passieren kann. Der Anlass findet um 20 Uhr in der Stadthalle statt. Platzreservationen sind über Tourist-Info Laufenburg CH/DE möglich. Der eigentliche Eröffnungsakt für geladene Gäste findet am Samstagvormittag statt. Von 14 bis 17 Uhr ist die Bevölkerung eingeladen, den Erlebniswanderweg zu erkunden. Treffpunkt ist auf der Laufenbrücke. Ab 14.30 Uhr sind verschiedene Informationen und Führungen geplant. Am Samstag und Sonntag werden die örtlichen Vereine und das lokale Gewerbe beidseits der Laufenbrücke die Gäste bewirten.
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