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Daniel Waldner inmitten seiner grossen Arbeit Endspiel im Rehmann-Museum in Laufenburg. Foto: Peter Schütz
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«Spitzentanz» von Daniel Waldner – Werke des Kaister Bildhauers im Rehmann-Museum in Laufenburg

Das Rehmann-Museum widmet dem in Kaisten lebenden Bildhauer Daniel Waldner eine Solo-Ausstellung. Dabei werden Werke aus verschiedenen Schaffensphasen gezeigt – Metallkonstruktionen, Installationen, Objekte aus gefundenen Gegenständen, Modelle für grosse Bühnenbilder sowie Fragmente davon in Original.

PETER SCHÜTZ

Die Eröffnung der Ausstellung mit dem Titel «Spitzentanz» ist am Freitag, 2. September, um 19 Uhr. An dem Anlass wird auch eine Publikation vorgestellt. Patrizia Solombrino und Alain Bouvrot werden die Besucherinnen und Besucher begrüssen, der Kurator Tyrone Richards wird eine Laudatio halten und der Künstler, Daniel Waldner, ist für persönliche Gespräche anwesend. Die Veranstaltung wird musikalisch begleitet.

Zeitspanne von 25 Jahren
«Die Ausstellung zeigt einen Querschnitt durch mein bisheriges Schaffen», erklärt Daniel Waldner (58), «sie umfasst eine Zeitspanne von 25 Jahren». Der erste Blickfang im Foyer ist jedoch eben erst entstanden: die Installation «Endspiel», die an einen Töggelikasten erinnert. Waldner hat die Figuren stark vergrössert und mit helmartigen Kopfbedeckungen versehen, so dass sie Ähnlichkeit mit Soldaten haben. Kommentar von Kurator Tyrone Richards: «Daniel Waldner befasst sich in seinen Arbeiten intensiv mit seinem gesellschaftlichen Umfeld und lässt einem Poeten gleich seine Gedanken und Überzeugungen in seine Objekte einfliessen.» Die vieldeutige und surreale Wirkung würde meist von einem bissigen, wenn auch humorvollen Unterton begleitet, hält Richards fest. So würden sich in Waldners Installationen stets auch politische und wirtschaftliche Kommentare lesen. Und: Waldners Arbeiten können eine «Irritation des gesellschaftlichen Status Quo» bewirken.

Daniel Waldner an seinem Werk Auslaufmodell . Foto: Peter SchützDaniel Waldner wurde 1963 in Basel geboren. Nach seiner Ausbildung zum Steinbildhauer bei Paul Agustoni auf dem Lohberg in Zuzgen besuchte er die Kunstgewerbeschulen in Zürich und Bern. Nach zweijähriger Tätigkeit als Restaurator des Klosters Königsfelden nahm Waldner 1988 an der Sommerakademie für Bildende Kunst in Salzburg teil. Ab 1989 assistierte er dem Bildhauer Silvio Mattioli.
In den 1990er-Jahren kam es zur Bekanntschaft und folgenden Zusammenarbeit mit dem Bildhauer Erwin Rehmann. 1994 war Waldner Mitinitiator des Kunststipendiums Laufenburg und arbeitete als Mitglied des Kulturausschuss Kunstforum Hochrhein-Fricktal. Seither zeigte er seine künstlerische Arbeit an diversen Ausstellungen, darunter 2015 an seiner Einzelausstellung «Auslaufmodell» in Waldshut. 2011 entwickelte er ein Bühnenbildkonzept zum Stück «Cyclope», einem Freilichtspektakel frei nach Jean Tinguely. Die Arbeit am Bühnenbild setzte Waldner 2016/17 am «Universus»-Theaterspektakel Badenfahrt fort. Die Welt des Theaters beeinflusste seither einen grossen Teil von Waldners Werk.

Daniel Waldner an einer Skulptur aus Metall. Foto: Peter SchützOrtspezifische Interventionen
Daniel Waldners bildhauerische Arbeit basiert auf gefundenen Gegenständen, die durch den künstlerischen Prozess neue Formen annehmen können. Daniel Waldner zeigt in seiner Ausstellung «Spitzentanz» nicht nur bereits bestehende Werke, sondern entwickelt ortsspezifische Interventionen, welche einmalig in den Räumen des Rehmann-Museums zu sehen sind.
Ergänzend zur Ausstellung gibt das Rehmann-Museum eine kleine Publikation heraus. Im Fokus stehen dabei die Beschreibung des Arbeitsprozesses sowie technische und konzeptuelle Aspekte der Werke. Zusätzlich ist der Katalog eine fotografische Dokumentation der Ausstellung im Rehmann-Museum. Die Ausstellung dauert bis 19. Februar 2023 und wird von einem kleinen, aber feinen Programm begleitet.

«Kunst oder Krempel»
Am Tag nach der Vernissage steht Laufenburg im Zeichen der Kulturnacht. Auch das Rehmann-Museum nimmt am Samstag ab 18 Uhr mit dem Workshop «Kunst oder Krempel» für Gross und Klein teil. Hinzu kommt ab 20 Uhr ein Konzert mit Pianist Thomas Hofmann und Opernsänger Ingo Anders. Der Workshop bietet die Gelegenheit, zu überlegen, was ein Objekt zu einem Kunstwerk macht. Ist es seine Form? Ist es sein Volumen? Ist es das Material? Ist es die Funktion, die Umgebung? Es stehen Objekte aus anderen Zusammenhängen und Material zur Verfügung, um eigens selbst Fantasiekreaturen zu erstellen und damit dem Kunst-Werk eine eigene Bedeutung zu geben. Exakt so, wie es Daniel Waldner seit vielen Jahren macht.

Bilder
Erstes Bild: Daniel Waldner inmitten seiner grossen Arbeit Endspiel im Rehmann-Museum in Laufenburg. Foto: Peter Schütz
Zweites Bild: Daniel Waldner an seinem Werk Auslaufmodell . Foto: Peter Schütz
Drittes Bild: Daniel Waldner an einer Skulptur aus Metall. Foto: Peter Schütz