(eing.) Letzte Woche konnte der Verein sprachmobil.ch weitere sechs Menschen mit Fluchthintergrund zur zweiten Schulung von Geflüchteten zu SprachassistentInnen begrüssen. Nun laufen bereits die Vorbereitungen zum Auftritt am nationalen Flüchtlingstag am Samstag, 18. Juni, in Frick vor der Raiffeisenbank an der Hauptstrasse; zwischen 11 und 15 Uhr.
Der Verein sprachmobil.ch ist ein Teil der Standaktion von Freiwilligengruppen und Organisationen im Asyl- und Flüchtlingsbereich der Region Fricktal. Getreu dem übergeordneten Motto des Vereins «Eine Sprache zu erlernen ist ein Schlüssel für eine gelungene Integration» wollen wir für einmal die Perspektiven umkehren. Menschen mit Fluchthintergrund gestalten 30-minütige Lernbegegnungen. Dabei benutzen sie ausschliesslich ihre Erstsprache; es ist ihnen also «untersagt» Deutsch zu sprechen. Ihre «SchülerInnen» und Zielpublikum sind Einheimische. Die Lernbegegnungen bieten zwei Möglichkeiten: das Hineinschnuppern in eine vollkommen unbekannte Sprache und ein sich Einfühlen in eine Form der Hilflosigkeit während einer Situation, in der ich gar nichts verstehe. Die halbstündigen Lernbegegnungen finden sowohl im sprachmobil als auch vor dem sprachmobil statt und bieten jeweils sieben Personen die Chance, neue Erfahrungen zu machen. Im Angebot stehen voraussichtlich folgende Sprachen: Tigrinya, Farsi, Arabisch, Kurdisch und Ukrainisch.
Darüber hinaus freut sich sprachmobil.ch, der Fricktaler Bevölkerung im Rahmen des diesjährigen nationalen Flüchtlingstags einen kurzen Einblick in die niederschwelligen Angebote des Vereins zu ermöglichen.
Seit November 2018 bis heute haben schon über 5000 Menschen mit Fluchthintergrund aus Gemeinden der drei Kantone Basel-Landchaft, Aargau und Solothurn den Weg ins sprachmobil.ch gefunden. Sie stammen aus 18 verschiedenen Nationen und sind zwischen 5 und 68 Jahre alt. Im Moment sind für den Verein sprachmobil.ch 15 Freiwillige in der Nordwestschweiz unterwegs. Sowohl das Angebot der Lernbegegnungen wie auch die «Schulung von Geflüchteten zu SprachassistentInnen» wird ausschliesslich von privaten SpenderInnen und Stiftungen unterstützt. Der Verein sprachmobil.ch ist auch sehr dankbar, dass zahlreiche Gemeinden ihre Räumlichkeiten für die Lernbegegnungen unentgeltlich zur Verfügung stellen. Das war notwendig geworden, nachdem infolge der Pandamie der fahrbare Unterrichtsraum nicht mehr eingesetzt werden konnte. Dieser wird jedoch ab Ende Mai wieder zur Verfügung stehen.