Die Rätsel brachten bei der Probebegehung am Donnerstag die Köpfe zum Rauchen und die Hitze die Körper zum Schwitzen, aber der Foxtrail Jurapark in Frick macht unheimlich Spass und sorgt für ein befriedigendes Erfolgerlebnis, wenn alle knifflichen Aufgaben rund um den verschwunden Dinosaurierforscher gelöst sind. Ab morgen Freitag ist der Foxtrail offiziell eröffnet und kann gebucht werden.
SONJA FASLER HÜBNER
Die Schnitzeljagden von Foxtrail gibt es seit fast 20 Jahren. Mittlerweile umfasst das Netz über 70 Trails in der ganzen Schweiz und jährlich kommen neue dazu. Der Foxtrail in Frick ist der sechste im Kanton Aargau und der erste im Fricktal. Jährlich ziehen die Trails mehr als 160’000 Fuchs-Verfolger an. Das Erlebnis kann man von zwei bis sieben Personen pro Gruppe buchen. Die Foxtrails gibt es in den Bergen, in Städten, rund um Museen und Schlösser usw. Eines haben aber alle gemeinsam: Es geht darum, gemeinsam ein Rätsel zu lösen und dabei viel Spass zu haben.Ein Paläontologe wird vermisst
Schon beim ersten Posten in der Raiffeisenbank Frick wird klar, hier ist Teamgeist gefragt. Dem Fuchs ist zu Ohren gekommen, dass der bekannte Dinosaurierforscher Dr. Thomas Rex verschwunden ist. Der Paläontologe hat in Frick nach einer bisher unbekannten Dinosaurierart gesucht. Für sein Projekt hat er von der Raiffeisenbank ein Forschungsdarlehen erhalten. Da er sich aber schon längere Zeit nicht mehr bei seinem Bankschliessfach hat blicken lassen, beschliesst der Fuchs, seinem Verschwinden auf den Grund zu gehen. So begeben sich die Teilnehmenden auf die Suche nach dem Forscher und der DNA des unbekannten Dinosauriers. Unterwegs gilt es an zwölf Stationen Rätsel zu lösen. Jeder Posten hält wieder einen Hinweis für den nächsten bereit. Man muss die grauen Zellen schon etwas anstrengen, um den Rätseln auf die Spur zu kommen. Da gibt es Zahlencodes zu entschlüsseln, Labyrinthe zu bewältigen, Wasserproben zu analysieren usw. Da sind vor allem gute Kombinationsgabe und Teamwork gefragt.Da auf dem Fricker Foxtrail viel Wasser im Spiel ist, kann die Strecke auch bei Hitze gut bewältigt werden – auch mit Kindern und
Hunden. Der Weg führt über alsphaltierte Strassen und Kieswege. Es gilt auch einige steilere Abschnitte und Treppen zu bewältigten, daher ist er nicht rollstuhlgängig, mit dem Kinderwagen aber durchaus zu bewältigen, wenn man bereit ist, diesen an ein paar Stellen zu tragen. Die reine Wegstrecke ist nur 2,5 Kilometer lang, obwohl sie einem viel länger vorkommt, weil man unterwegs immer wieder anhält und die nicht immer ganz einfachen Aufgaben zu lösen hat. Mindestens zwei Stunden muss man für den ganzen Weg einrechnen. Da es kein Rundparcours ist, muss man danach rund 1,5 Kilometer zurück ins Dorfzentrum, an den Bahnhof oder zum Parkplatz laufen.
Ohne Handy geht nichts
Buchbar ist der Foxtrail nur auf der Website www.foxtrail.ch. Ab zehn Tagen vor der Teilnahme werden einem die Unterlagen zugeschickt, die man ausdrucken und mitnehmen muss. Mindestens ein Teilnehmer muss sich mit dem Handy einloggen und braucht es teilweise auch um die Rätsel zu lösen, sei es, weil man einen QR-Code einscannen oder eine SMS anfordern muss. Erwachsene zahlen für die Teilnahme 29 Franken, Kinder 14 Franken und Familien (zwei Erwachsene plus zwei Kinder) können ein Familienticket für 74 Franken erwerben.
Wenn es unterwegs Probleme gibt, weil etwas nicht funktioniert wie es sollte, gibt es eine Hotline, die angerufen werden kann. Bereits bei der Hauptprobe am Donnerstag wäre das nötig gewesen, fehlte doch bei einem Posten ein Hinweis, der offenbar Beine bekommen hat. Beim Zielposten gab es ein technisches Problem. Aber die Techniker von Foxtrail sind geübt und beheben Hindernisse im Nu. Leider habe man immer wieder mal Probleme, wenn irgendwelche Lausbuben finden, etwas kaputt machen oder klauen zu müssen, erzählt die Reviermanagerin Daniela de Witt unterwegs. Eröffnungsanlass mit Gästen
In Frick habe man schon länger mit dem Gedanken an einen Foxtrail gespielt «und zwar nicht nur, weil wir den Fuchs im Wappen haben», sagte die zuständige Gemeinderätin Susanne Gmünder Bamert anlässlich der Eröffnung des Foxtrails Jurapark, welche am Startpunkt des Trails, der Raiffeisenbank in Frick, stattfand. Unter den Eröffnungsgästen waren Vertreter der Trailpartner (Gemeinde Frick und Jurapark) sowie des Hauptsponsors Raiffeisen und weitere Gönner. Der Ideenreichtum des kreativen Trail-Entwicklers Michael Eberle sei beeindruckend. «Aber die Bewilligungen dafür zu bekommen, war der Knackpunkt.» Umso grösser war die Freude, als man bei allen Beteiligten auf offene Ohren stiess. Mit dem Foxtrail beweise die Gemeinde Frick einmal mehr ihre Offenheit für Neues, betonte die Gemeinderätin. Sie habe den Trail bereits mit ihren Kindern getestet und das Echo war einhellig: «Das war der beste Foxtrail, den wir je gemacht haben.» «Bank und Foxtrail, das passt zusammen», fand man bei der Raiffeisenbank Regio Frick-Mettauertal, die sich als Hauptsponsor engagiert. Die Idee sei sehr gelegen gekommen, sagte Bankleiter Marc Jäger. Der Foxtrail sei ein Publikumsmagnet. «Und wo passt ein Safe besser hin, als in die 24-Stunden-Zone einer Bank», meinte er auf den kleinen Tresor deutend, der darauf wartet, dass die Foxtrailer es schaffen, ihn zu öffnen und so an die ersten Informationen zum Start des Rätselwegs zu kommen.
Der kreative Kopf bei Foxtrail, Michael Eberle, erzählte von seinem ersten Kontakt mit Frick bzw. den Dinosauriern. In der Tongrube habe damals die Ausgrabung eines Dinosaurierskeletts stattgefunden und er traf dort auf den Paläontologen Ben Papst, die Dinosaurier-Koriphäe schlechthin, der ihn über die Dino-Funde in Frick aufklärte. «Ich fühlte mich wie in Jurassic-Park», erinnerte sich der Trail-Entwickler. «Und ich war hin und weg von den Dinosauriergeschichten.» Die Ideen sprudelten nur und die Gemeinde Frick bot Hand für alles. «Es ist nicht selbstverständlich, dass eine Gemeinde solch tolle Lokalitäten zur Verfüung stellt», betonte Eberle, der die Betreuung seines «Kindes» mit der Eröffnung offiziell an Daniela de Witt übergab, welche sich als «Reviermanagerin» künftig um den Foxtrail kümmern wird. Diese freute sich, «so einen lässigen Trail» übernehmen zu können und erklärte den Anwesenden wie der Foxtrail funktioniert. Für den Jurapark sei der Foxtrail etwas ganz Besonderes, und das im Jubiläumsjahr, freute sich Anna Hoyer, stellvertretende Geschäftsführerin des Juraparks Aargau. Die Gemeinde Frick habe sich als ideal für eine Foxtrail erwiesen, dafür spreche die Lage, die Dinosaurierfunde, die gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr und die Motivation, sich für das Projekt zu engagieren. «Schliesslich kosten solche Projekte etwas.» Ein Glücksfall war, dass die Stiftung Pro Fricktal bereits einen «Startbatzen» zur Verfügung gestellt habe und die Raiffeisenbank sich als
Hauptsponsor engagiere. Einen neuen Foxtrail stampft man nicht von heute auf morgen aus dem Boden, begann das Ganze doch bereits 2018, als Jurapark Aargau und Foxtrail Schweiz eine Zusammenarbeit planten.