(eing.) Am Samstag, 3. Dezember, 20.15 Uhr kommt die Zürcher Schriftstellerin mit Fricktaler Wurzeln, Christine Rinderknecht, in den Fricker Kornhauskeller und erzählt, liest und zeigt Filmmaterial ihrer Recherchen zum Buch «Sieben Jahre mit dem Japaner». Das Buch handelt von ihrem Oeschger Grossonkel Wilhelm Kuprecht, der von 1902 bis 1909 in Kyoto gelebt und als Kupferstecher (Graveur) gearbeitet hatte.
Im Fricktal war Wilhelm Kuprecht lange bekannt unter seinem Dorfnamen «Der Japaner». Wilhelm Kuprecht (1868–1955) war der älteste Bruder Christine Rinderknechts Grossmutter mütterlicherseits. Nach seiner fünfjährigen Lehre als Graveur (Kupferstecher) in Säckingen zog es den jungen Meister weiter. Er arbeitete in grossen Textilunternehmen in Rouen, Moskau, Philadelphia und in Kyoto (Japan), wo er moderne Seidendruckverfahren einführte und persönlichen und geschäftlichen Erfolg erzielte.
Für ein Stoffmuster aus Goethes Faust erhielt Wilhelm Kuprecht an der Weltausstellung 1900 in Paris die Auszeichnung Bronzemedaille.
1955, nach der Beerdigung, die unter grosser Anteilnahme von nah und fern in Oeschgen stattfand, würdigte die damalige «Volksstimme» in einem ausführlichen Nachruf das Leben und Schaffen von Wilhelm Kuprecht, genannt «der Japaner», in seinen verschiedenen Lebens- und Schaffensphasen.
Der Grundstein für Wilhelms berufliche Karriere wurde in Frick gelegt. In seiner Zeit an der Bezirksschule in Frick erkannte man sein grosses Talent im Zeichnen, er wurde gefördert und man ermunterte ihn für eine Lehre als Kupferstecher.
Christine Rinderknecht hat sieben Jahre über das Leben ihres Oeschger Vorfahren, Wilhelm Kuprecht «Der Japaner» recherchiert, sich erinnert, gesucht, gefragt, gefunden und erfunden bis ihr Roman «Sieben Jahre mit dem Japaner» 2021 im Verlag «Die Brotsuppe» erschienen ist. Stadt Zürich Kultur und Kanton Zürich Fachstelle Kultur unterstützten bei der Herstellung des Buches. Vom Aargauer Kuratorium erhielt die Autorin einen Werkbeitrag. Die «NZZ am Sonntag» würdigte Christine Rinderknechts Familien-Recherche in einem mit vier Sterne bezeichneten Kurzbeschrieb. Seit Dezember 2021 ist Christine Rinderknecht mit Lesungen aus dem Buch «Sieben Jahre mit dem Japaner» schweizweit erfolgreich unterwegs.
Wilhelm Kuprecht war eine interessante Persönlichkeit, mit der man während seiner Aufenthalte in Oeschgen gerne sprach. Jetzt liest und erzählt seine Nachfahrin, Christine Rinderknecht, aus ihren Recherchen zum Buch «Sieben Jahre mit dem Japaner» im Fricker Kornhauskeller, im mächtigen historischen Fricker Gebäude, wo damals Wilhelm Kuprecht in die Bezirksschule ging – eine wunderbare Fügung zum Miterleben.
Tickets zu 30/15 Franken für Lesung/Film «Sieben Jahre mit dem Japaner» sind erhältlich im Vorverkauf in der Buchhandlung Letra, online in www.kulturfrick.ch und am Samstag, 3. Dezember, ab 19.30 Uhr an der Abendkasse im Fricker Kornhauskeller.