Bei der Raiffeisenbank Regio Frick-Mettauertal herrscht Grund zur Freude. Zum einen entwickelte sich das Kerngeschäft im vergangenen Jahr sehr gut, zum anderen darf heuer das 100-jährige Bestehen der Bank gefeiert werden.
SONJA FASLER HÜBNER
«Wir wachsen sehr gut», mit diesem Satz begann Bankleiter Marc Jäger die Medieninformation heute Freitag, und nahm damit schon vorweg, dass die Bank insgesamt sehr zufrieden ist mit dem Geschäftsjahr 2021. Immerhin liegt der Jahresgewinn bei 1,17 Millionen Franken und übertrifft denjenigen des Vorjahres um ganze 2,5 Prozent.
Die Kundengeldeinlagen haben um 6 Prozent auf 1421,4 Millionen zugenommen, was die Bankleitung nicht zuletzt auf das hohe Vertrauen zurückführt, das die Kunden der Bank entgegenbringen.
Im Privatkundenbereich musste die Raiffeisenbank Regio Frick-Mettauertal nach wie vor nicht auf Negativzinsen zurückgreifen und möchte auch zukünftig darauf verzichten, wie Marc Jäger betonte. «Wir wachsen nicht nur monitär, sondern auch an der Anzahl an Mitgliedern, vor allem im Bereich der Privatkunden.» Ende 2021 waren es 14 521, was ein Plus von 2,9 Prozent gegenüber 2020 bedeutet. Auch die Zahl der Mitarbeitenden ist von 75 auf 77 angestiegen. Letzteres habe vor allem mit dem steigenden Bedürfnis der Kunden nach Beratung zu tun, nebst dem Kerngeschäft Wohneigentum seien vor allem Beratungen im Bereich Vorsorgen und Anlegen vermehrt gefragt, so Marc Jäger. Darauf habe man jahrelang hingearbeitet, sei jetzt auf einem guten Stand, möchte diese Dienstleistung noch weiter ausbauen.
Obwohl die Bank ihren Marktanteil im Hypothekargeschäft habe halten und das Volumen um 6 Prozent auf 1576,4 Millionen Franken habe steigern können, wolle man die Abhängigkeit vom Hypothekargeschäft auf die sogenannten indifferenten Geschäfte verlagern, so Jäger, denn das mache die Bank unabhängiger von Zinsverwerfungen. Momentan sei die Bautätigkeit hoch und von Corona noch zusätzlich befeuert worden. Doch die Lage ist zurzeit unsicher. Dass die Zinsen im Zuge der Inflation steigen werden, liegt auf der Hand. Die Teuerung im Bausektor liegt bei gut 10 Prozent.
Marc Jäger betonte ausserdem, dass man an den jetztigen Geschäftsstellen in den Gemeinden festhalten wolle. Was sich ändern könne, seien die Öffnungszeiten, etwa, dass die Schalter nur noch morgens zugänglich seien und die Mitarbeiter nachmittags für Beratungen zur Verfügung stünden. «Wir orientieren uns am Kundenbedürfnis.» Und das gehe bei den täglichen Bankgeschäften nun mal mehr in Richtung Digitalisierung, während die Beratungen vermehrt vor Ort gefragt seien.
Anstatt eines Mitgliederanlasses erhielten die Mitglieder 2021 je einen Gutschein von 50 Franken, den sie entweder in einem Restaurant der Region einlösen oder einem Verein spenden konnten. «14 000 Gutscheine wurden verschickt, 70 Prozent davon wurden eingelöst», stellte der Bankleiter zufrieden fest. So sei eine knappe halbe Million Franken in die Region zurückgeflossen.
Dieses Jahr werden die Mitglieder anlässe am 6./7./8. Mai wieder physisch stattfinden. Drei davon in Frick, einer in Gansingen. Die Mitglieder haben dieser Tage bereits die schriftliche Einladung erhalten.
Die Raiffeisenbank Frick-Mettauertal feiert heuer ihr 100-jähriges Bestehen. «Dies basiert auf der Gründung der Raiffeisenbank Gipf-Oberfrick. Sie ist sozusagen die Mutter-Bank des Konstrukts aus den Fusionen vieler einzelner Raiffeisenbanken», erklärte Marc Jäger. Auf grosse Festivitäten will die Bank allerdings verzichten. Vielmehr steht ein Jubiläums-Fonds über einer halben Million Franken bereit. Mit dem Geld sollen die 20 Mitgliedsgemeinden ein Projekt finanzieren können. Dieses muss im Zusammenhang mit den Bereichen Biodiversität, erneuerbare Energien oder Elektro-Mobilität stehen. Mit Hilfe von Berater Meinrad Bärtschi werden die Eingaben, die bis 30. September eingereicht werden müssen, auf ihre Nachhaltigkeit geprüft. Die Umsetzung soll bis Ende 2023 erfolgen. Maximal erhält eine Gemeinde 25 000 Franken.