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Hans Moritz und Raphaela Bootz vor der Grundsteinlegung. Foto: Jörn Kerckhoff

Ein Zeitzeugnis für künftige Archäologen: Grundsteinlegung für das Alterszentrums Rinau Park in Kaiseraugst

«Das ist ein ganz wichtiger Meilenstein auf dem Weg zum neuen Alterszentrum Rinau Park», begrüsste Hans Moritz, Präsident des Stiftungsrats Rinau Park Kaiseraugst, am Donnerstag die Gäste, die zur Grundsteinlegung für das neue Gebäude erschienen waren. Es handele sich um ein Marathon-Projekt, das im Jahr 2016 seinen Anfang nahm und im Sommer 2025 mit der Fertigstellung zweier Gebäude für betreutes Wohnen abgeschlossen sein soll. Insgesamt 50 Millionen Franken werden in das Alterszentrum investiert. Neben anderen Urkunden liegt im Grundstein auch die aktuelle Ausgabe der fricktal.info als Zeitzeugnis.
JÖRN KERCKHOFF

Es war ein feierlicher Moment, zu dem sich die Stiftungsräte, Gemeindepräsidentin Françoise Moser, Vertreter des Architekturbüros Stump und Schibli, der Planungsfirma «Proplanung», Polier Marcel Müller, Heimleiterin Raphaela Bootz und weitere Gäste versammelt hatten. Der Bau des neuen Pflegeheims hatte – nach einem langen Vorbereitungsprozess – bereits im September 2021 begonnen, nun erfolgte der kleine Festakt der Grundsteinlegung.

Neubau statt Sanierung
Hans Moritz liess in seiner Ansprache nochmal kurz den Planungsprozess des Projekts – das passend zur Blutbuche des alten und künftigen Rinau Parks den Namen «Purpurea» erhielt – Revue passieren. Bereits im Jahr 2016 habe man realisiert, dass die 40 Plätze des Pflegeheims auf Dauer zu wenig sein würden, so Hans Moritz. In einem langen Überlegungsprozess sei man im Stiftungsrat zu dem Schluss gekommen, dass eine Sanierung des bestehenden Alterszentrums aus dem Jahr 1989 keinen Sinn mache, da unter anderem die Statik nicht mehr der Norm entspreche. So entschied der Stiftungsrat, einen modernen und vor allem grossen Neubau in Angriff zu nehmen. Neben einer Erweiterung der Pflegeplätze von 40 auf 63 wurde dabei auch der Bau von zwei Gebäuden mit insgesamt 30 Wohnungen des betreuten Wohnens beschlossen. «Dies soll alten Menschen ermöglichen, so lange wie möglich selbstbestimmt zu leben, dann aber auch einen möglichst einfachen Wechsel in das Pflegeheim bieten», erklärte Stiftungsrat-Vizepräsident Erhard Schöpfer gegenüber der Presse.

Anlieger miteinbezogen
Wichtig in dem gesamten Planungs- und Bauprozess sei es dem Stiftungsrat gewesen, die Anlieger miteinzubeziehen, so Hans Moritz. «Das Alterszentrum ist sehr gut in der Gemeinde integriert und die Anwohner zeigen viel Verständnis für das Projekt, das immerhin bis zum Sommer 2025 auch von Baulärm begleitet sein wird», so der Stiftungsratspräsident. «Es gab keine Einsprüche vonseiten der Anwohner», ist auch Erhard Schöpfer sehr glücklich über den reibungslosen Ablauf.

Die Blutbuche des Rinau Park konnte erhalten werden. Foto: Jörn KerckhoffBlutbuche erhalten
Es solle ein sehr offenes Haus mit hoher Lebensqualität für die Bewohner, hoher Funktionalität für die Mitarbeitenden und ausserdem ein Begegnungsraum für Alt und Jung entstehen, umriss Hans Moritz die Ansprüche, die an die Architekturbüros gestellt wurden, die sich an dem Architekturwettbewerb beteiligten. Mit dem Büro Stump und Schibli, das den Wettbewerb gewann, sowie dem Planungsbüro Proplanung habe man die idealen Partner gefunden, so die Überzeugung seitens des Stiftungsrates. Ihnen sei es auch gelungen, die Blutbuche, zu erhalten, die ein wesentlicher Bestandteil des alten Parks war und des neuen werden soll.

Zwergziegen für den neuen Park
Der künftige Park soll auch mittels «Fundraising» also über Spenden finanziert werden. So sollen mit den Spenden Bäume gepflanzt, eine Boccia-Bahn, eine Feuerstelle und ein Brunnen gebaut sowie Parkbänke und Zwergziegen angeschafft werden. Auf diesem Weg soll die Lebensqualität geschaffen werden, die Hans Moritz den künftigen Bewohnern in seiner Rede versprach. Nähere Informationen dazu gibt es auf der Homepage www.rinaupark.ch.
Schliesslich ging es an die Grundsteinlegung, die Stiftungsräte und Heimleiterin Raphaela Bootz legten verschiedene Urkunden, die Architektenpläne und andere Dokumente in die Schatulle, die anschliessend im Fundament des neuen Gebäudes einbetoniert wurde. Raphaela Bootz fügte unter anderem eine Gehaltsliste der Mitarbeiterinnen hinein, «natürlich anonymisiert, wir legen Wert auf den Datenschutz».

«Urchnulleri» Toni Hollenstein (links) konstruierte die Schatulle, in der auch ein Porträt von ihm als Zeitzeugnis in der fricktal.info liegt. Foto: Jörn Kerckhofffricktal.info als Zeitdokument
Eine kleine Geschichte am Rande war, dass auch die aktuelle Ausgabe der fricktal.info in der Schatulle landete, in der ein Bericht über den «Urchnulleri» Hans Hollenstein, Mitbegründer der Guggemusik «Gossstadtchnulleri» enthalten ist. Toni Hollenstein schweisste die Schatulle zusammen, in der eben nun auch die Ausgabe mit seinem Porträt liegt. «Vielleicht graben künftige Archäologen diese Schatulle eines Tages aus und erfahren so vieles aus der jetzigen Zeit», so Hans Moritz. Zu guter Letzt betonierten er, Heimleiterin Raphaela Bootz und Polier Marcel Müller die Schatulle ein.

Bilder: (1) Hans Moritz und Raphaela Bootz vor der Grundsteinlegung.
(2) Die Blutbuche des Rinau Parks konnte erhalten werden.
(3) «Urchnulleri» Toni Hollenstein (links) konstruierte die Schatulle, in der auch ein Porträt von ihm als Zeitzeugnis in der fricktal.info liegt. Fotos: Jörn Kerckhoff