Die Sommerferien sind vorbei, und letzte Woche hat die Schule wieder begonnen. Für viele Kinder ist es das erste Mal überhaupt, dass sie den Schulweg unter die Füsse nehmen müssen. Anlässlich zweier Standaktionen machte die Polizei Oberes Fricktal in Frick und Kaisten Passanten darauf aufmerksam, Kindern im Strassenverkehr erhöhte Aufmerksamkeit zu schenken.
SONJA FASLER HÜBNER
Die Kampagne «Achtung, Kinder überraschen. Rechnen Sie mit allem» wird von der Polizei mit Unterstützung des Bundesamts für Unfallverhütung (BFU) bereits im dritten Jahr durchgeführt. Gerade jetzt, zu Schulbeginn, sollen Plakate entlang der Strassen und Standaktionen der Regionalpolizeien Erwachsene darauf aufmerksam machen, dass sie gegenüber Kindern im Strassenverkehr eine erhöhte Verantwortung tragen.
Jährlich verunfallen 950 Kinder im Strassenverkehr
Auf dem Schulweg erlernen Kinder das sichere Verhalten im Strassenverkehr und sammeln wertvolle Erfahrungen fürs Leben. Doch es gibt auch eine Kehrseite. Laut BFU verunfallen pro Jahr 950 Kinder bis 14 Jahre im Schweizer Strassenverkehr, die zu Fuss, mit dem Velo oder dem Trottinett unterwegs sind, 190 davon schwer. Sieben werden getötet. 40 Prozent der Unfälle passieren auf dem Schulweg. Solche Unfälle gilt es zu verhindern.
«Kinder verhalten sich aufgrund ihrer Entwicklung im Strassenverkehr überraschend», daran erinnern die BFU und ihre Partner zum Schulbeginn mit der nationalen Kampagne. Erwachsene sind gefordert
Gerade Kindern unter zehn Jahren fällt es laut BFU schwer, die Geschwindigkeit von Fahrzeugen richtig einzuschätzen. Und weil sie klein sind, können sie nicht über parkierte Autos hinwegsehen und werden auch von anderen Verkehrsteilnehmenden schlechter gesehen. Um Unfälle mit Kindern zu verhindern, sind primär Erwachsene gefordert: Indem sie als gute Vorbilder unterwegs sind und den Kleinen beibringen, wie diese sich im Verkehr sicher verhalten. Und indem sie beim Auto-, Motorrad- oder Velofahren besonders auf Kinder achten und ihr Tempo drosseln. Auch Eltern können ihren Beitrag zur Vermeidung von Unfällen leisten, indem sie mit ihren Kindern das Verhalten im Strassenverkehr üben.
Positive RückmeldungenDie Standaktionen der Polizei Oberes Fricktal am Donnerstagmorgen stiesss auf grosses Interesse. Vor allem beim A3-Center in Frick hätte man viele Leute erreicht, so Nicole Strüver, Leiterin Verkehrsinstruktion der Polizei Oberes Fricktal. Sie und ihre beiden Kollegen Philipp Baumgartner und Rafael Müller hatten alle Hände voll zu tun. Abgegeben wurden Bonbons, Cockpit-Pflegetücher, Bastelbögen und weiters Infomaterial mit dem Logo der aktuellen Schulweg-Kampagne. Etwas weniger Passanten traf das Team der Polizei Oberes Fricktal dann später bei der Standaktion vor dem Volg-Laden in Kaisten an. Dafür war die Gelegenheit, auch mal ein etwas längeres Gespräch zu führen. Die Reaktionen seien durchwegs positiv gewesen, zieht Strüver zufrieden Bilanz.
Sie und das restliche Team der Verkehrsinstruktion werden ab Ende August in den Kindergärten des oberen Fricktals auch die Kinder selbst instruieren, wie sie sich im Strassenverkehr zu verhalten haben. Beispielsweise erst die Strasse zu überqueren, wenn das Auto ganz anhält.
Bei den Erstklässlern ist Repetition des Erlernten angesagt, und bei den Zweitklässlern liege der Fokus bei den Trottinetts, während es bei den Drittklässlern schliesslich ums Fahrradfahren geht. Die Viert- bzw. Fünfklässler absolvieren jeweils im Frühjahr eine Veloprüfung.