(cht) Als «Pilger der Hoffnung» starteten am 13. September 13 PilgerInnen in Möhlin. Begrüsst wurde die Gruppe vom Glockengeläut der Wendelinskapelle, wo dann auch der erste Impuls zum Thema gegeben wurde: Was ist Hoffnung? Eine innere, positive Haltung von einer Erwartung, ohne die Gewissheit der Erfüllung zu haben. Hoffnung können wir gemeinsam nähren. Hoffnung gibt Kraft, Mut und Durchhaltevermögen.
All dies brauchten die PilgerInnen auf dem Weg zum kleinen Sonnenberg, dann hinunter nach Maisprach, wieder hoch zur Rickenbacher Höhe und von dort zum Grillplatz, wo sich die Gruppe mit den neun Kurzwanderern traf, picknickte und einen weiteren Wegimpuls erhielt: Die Taube in der biblischen Hoffnungsgeschichte der Arche Noah begleitete die Gruppe durch den Tag. Auch Noah brauchte Hoffnung: Erst nach dem dritten Mal, als er die Taube losgeschickt hatte, kam sie nicht mehr zurück: Das war das Zeichen, dass die Erde wieder lebt und Leben darauf möglich ist.
Die Pilger durften auf ein mit Samen durchwirktes Blatt Papier ihre eigenen Hoffnungswünsche notieren. Nach der gemeinsamen Wanderung zu den Grandchamp-Schwestern in den Sonnenhof wurde dort ein Taizé-Gottesdienst mit viel Gesang und Akkordeonbegleitung gefeiert. Ein weiterer Höhepunkt danach: Alle TeilnehmerInnen liessen gleichzeitig einen roten Luftballon in die Luft steigen, an dem sie ihre Hoffnungswünsche auf dem Samenpapier angebracht hatten. Martin Luthers Hoffnungssatz: «Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich noch heute ein Apfelbäumchen pflanzen» wurde an diesem Pilgertag umgemünzt: «Wenn wir wüssten, dass morgen die Welt unterginge, würden wir noch heute einen Ballon mit Pflanzensamen in die Luft schicken.»
Anschliessend kochten die Pilger mit den Schwestern gemeinsam eine köstliche Steinsuppe aus Zutaten, welche die Teilnehmer mitgebracht hatten. Diese wurde unter lebhaftem Austausch genossen.
Gestärkt an Leib und Seele, pilgerte die Gruppe nach Gelterkinden hinab, wo der Pilgertag ein Ende nahm: Hoffnungsvoll bleiben und kleine, konkrete Zeichen der Hoffnung setzen. In der Zwischenzeit wurde auch der erste Ballon gefunden. Er flog 80 Kilometer weit in Richtung Bodensee und brachte die hoffnungsvollen Samen bis nach Singen.