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Phil Jegge (links) und Silvan Schmid an der Holzbrücke auf Steiner Boden. Foto: Peter Schütz
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«Sechs Pfeiler gab’s noch nie»: Pontoniere Mumpf veranstalten im zweiten Anlauf den ersten «Brugge-Cup»

Für den Pontonierfahrverein Mumpf läuft der Countdown: Am Samstag, 6. Mai, trägt er an der Holzbrücke in Stein/Bad Säckingen den «Brugge-Cup» aus. 700 Wettkämpferinnen und Wettkämpfer aus der ganzen Schweiz werden sich an diesem Anlass messen. Die sechs Pfeiler der Brücke, die Bad Säckingen in Deutschland und Stein auf Schweizer Boden verbindet, werden dabei die wichtigsten Elemente des Parcours darstellen – ideal für die Zuschauer, da der erste «Brugge-Cup» von mehreren Seiten her rund um die Holzbrücke gut verfolgt werden kann.
PETER SCHÜTZ

Die Vorbereitungen auf den Wettkampf laufen schon länger. Denn die Idee, den ungewohnten Parcours für einen Wettkampf zu nutzen, hätte eigentlich im Jahr 2021 umgesetzt werden sollen. Doch wegen Corona platzte das Vorhaben. Zwei Jahre später stehen die Sterne günstig. Zumal die notwenigen Bewilligungen erteilt worden sind. Ohne diese ging es nicht, da der Denkmalschutz auch ein Wort mitzureden hatte.

«Auch in Bad Säckingen ist man begeistert»
Ausserdem das Ordnungsamt der Stadt Bad Säckingen, in deren Besitz sich die 203 Meter lange und rund 450 Jahre alte Holzbrücke befindet – inklusive einer Parzelle auf Schweizer Boden. «Schön war, dass die Stadt Bad Säckingen kooperativ und begeistert gewesen ist, dass so etwas hier stattfindet», berichten Phil Jegge und Silvan Schmid vom Pontonierfahrverein Mumpf. Sie gehören zum OK-Präsidium, das für die Organisation des Wettkampfs, der zugleich den Saisonauftakt der Mumpfer Pontoniere bildet, verantwortlich ist. Dass der Verein grössere Anlässe zu stemmen vermag, hat er schon mit der Durchführung der Jungpontoniere-Schweizermeisterschaft 2010 und dem Eidgenössischen Pontonierwettfahren 2015 bewiesen.

Von Aarau bis ZurzachEin Fahrpaar vom Pontonierfahrverein Mumpf beim Training an der Holzbrücke bei Stein. Foto: Peter Schütz
Nun also der «Brugge-Cup» mit Sektionen aus der ganzen Schweiz, von A wie Aarau bis Z wie Zurzach. Gut vertreten sind die Sektionen entlang Aare und Rhein in der Nordwestschweiz. Aber auch Teams aus Bex im Kanton Waadt, aus Luzern, Zürich, Solothurn, Bern oder Schaffhausen sind dabei. Und natürlich die benachbarten Vereine aus Sisseln, Wallbach, Laufenburg, Schwaderloch und Rheinfelden. Da die traditionelle Wassersportart in Deutschland weitgehend unbekannt ist, bleibt der Anlass somit eine rein eidgenössische Angelegenheit. Aber interessant dürfte der Wettkampf für die deutschen Zuschauer trotzdem sein. Denn das Pontonierfahren gilt als Sportart, die sowohl Kraft als auch Geschicklichkeit benötigt. «Ein Wettfahren mit sechs Brückenpfeilern hat es noch nie gegeben», berichtet Phil Jegge. «Normal sind drei Pfeiler», ergänzt Silvan Schmid, «so nutzen wir die Gegebenheiten, die da sind». Den Parcours bezeichnen die beiden Pontoniere als «kompakt». Zu beachten gibt es für die Fahrpaare in den Weidlingen (Jungpontoniere und Frauen) und schwereren Übersetzbooten (Pontoniere ab 21) einiges, denn an den Brückenpfeilern sind mit Spannsets Distanzlappen angebracht, die es kurz zu berühren gilt. Präzision beim Stacheln und Rudern können somit am «Brugge-Cup» aus der Nähe erlebt werden.

«Man muss das Wasser lesen können»
Das Umfahren der Brückenpfeiler ist auch deshalb anspruchsvoll, weil der Rhein starke Strömungen aufweist. «Man muss das Wasser lesen können», sagt Silvan Schmid, «das braucht jahrelange Erfahrung». Über das Ergebnis entscheiden am Schluss Punkte und Zeit.
Beim «Brugge-Cup» steht der Sport im Mittelpunkt. Aber auch die Geselligkeit soll nicht zu kurz kommen. Der Anlass weist deshalb eine aufwändige Infrastruktur auf, mit Festplatz inklusive Festzelt, Bierwagen und Toiletten. Die Parkplätze sind ausgeschildert. Sie befinden sich im Bereich der Novartis und auf dem Areal von Erne-Bau.

Ein weiteres Kapitel in der Vereinsgeschichte
Die Mumpfer Pontoniere wurden vor nahezu 120 Jahren gegründet und bilden eine wichtige Stütze des Dorflebens in der Gemeinde Mumpf. Immer wieder bringt der Verein starke Fahrpaare hervor, was auch auf die Arbeit im Nachwuchsbereich zurückzuführen ist. Mit dem «Brugge-Cup» kommt jetzt ein weiteres Kapitel zur Geschichte dieses Traditionsvereins hinzu und stellt sicherlich, seit der Durchführung des Eidgenössischen Pontonierwettfahrens im Jahr 2015, das grösste Highlight dar. Der Wettkampf am 6. Mai dauert von 8 bis 18 Uhr. Die Festwirtschaft ist von 6.30 bis 21 Uhr geöffnet. Die Rangverkündigung ist auf 19 Uhr angesetzt.
Internet: www.pfvmumpf.ch

Bilder: Phil Jegge (links) und Silvan Schmid an der Holzbrücke auf Steiner Boden.
Ein Fahrpaar vom Pontonierfahrverein Mumpf beim Training an der Holzbrücke bei Stein. Fotos: Peter Schütz