(psch) Drei Jahre hat sie gedauert, die Sonderausstellung «Rheinfelden – Unter Strom! Vom Dreiland in die Welt» rund um die Geschichte des Stromes und zum Kraftwerk in Rheinfelden, leider unterbrochen von der Pandemie. Mit dieser Ausstellung beteiligte sich das Fricktaler Museum am kantonalen Projekt #ZeitsprungIndustrie des Kantons Aargau und ist damit Teil des Netzwerks «IndustrieWelt Aargau».
Nun hat diese Ausstellung am Samstag, 10. Dezember, mit einem interessanten Rückblick und neuen Ausblicken einen spannungsvollen Abschluss gefunden.
Initiiert von Peter Scholer, alt Vize-Stadtammann von Rheinfelden, durfte Museumsleiterin Kathrin Schöb an der Finissage illustre Gäste begrüssen: Mit Claudia Rohrer und Susanna Schlittler nahmen zwei Gemeinderätinnen der Stadt Rheinfelden teil, ebenso der alt Oberbürgermeister von Rheinfelden Baden, Eberhard Niethammer.
Kathrin Schöb dankte namentlich allen an der Ausstellung Beteiligten, sei es durch aktive Mitarbeit oder durch das zur Verfügung stellen von Leihgaben, und zeigte einen Ausblick auf Szenarien für die mögliche Zukunft des Fricktaler Museums.
Claudia Rohrer würdigte das Engagement des Museums, der Bevölkerung mit der gelungenen Ausstellung die Bedeutung des Kraftwerks und des Stroms insgesamt näher zu bringen.
Kurt Beretta zeigte einen spannenden Abriss über die Entwicklung der Stromgewinnung in Rheinfelden und in der übrigen Welt.
Die Nachfahren der Pioniere
Mit Rosemarie Lang und Ueli Roth haben die Urenkel des Schweizer Elektroingenieurs Charles E.L. Brown, dem weltweit bekannten und für die Rheinfelder Kraftwerke so wichtigen Pionier für Hochspannung und Fernübertragung, dem Erbe ihres Urgrossvaters die Ehre erwiesen. Kurt Berettas umfangreichen Recherchen ist es zu verdanken, dass sowohl die Nachfahren von Charles E.L. Brown, als auch von Agostino Nizzola, dem Schweizer Pionier für Verbundbetrieb von Kraftwerken, gefunden werden konnten. Leider mussten sich die Nachfahren von Agostino Nizzola für den Anlass entschuldigen.
Ebenso durfte Kathrin Schöb als Gäste Wolfgang Bocks, den verdienten Autor diverser wichtiger Publikationen zum Kraftwerk Rheinfelden, Norbert Lang, den Archivar des BBC/ABB-Museums, Beat Stalder, den Gestalter der Brown-Nizzola Plattform, Ueli Urwyler von der IG Pro Steg und weitere mit dem Kraftwerk verbundene Personen begrüssen.
Im kleinen Kreis wurden vorgängig die Pioniere Brown und Nizzola auf der nach ihnen benannten Plattform auf dem erhaltenen Brückenkopf des ehemaligen Eisenstegs zum Kraftwerk von Kurt Beretta bei eisiger Kälte und Schneegestöber gewürdigt. Auch die Verdienste des Pioniers des Kraftwerks Rheinfeldens, Ingenieur Georg von Struve, stellte Kurt Beretta im Kontext der ereignisreichen Jahre zwischen 1871 und 1904 vor, bevor im Fricktaler Museum im Rahmen eines gemütlichen Apéros die Ausstellung ein letztes Mal besucht werden durfte.
Es fehlt an Energie-Bewusstheit
Zum Abschluss des Anlasses führten Peter Scholer und Ueli Urwyler auf eindrückliche Art und Weise vor, was eine Kilowattstunde bedeutet. Manche Zuhörerinnen und Zuhörer waren doch überrascht, was der Mensch mit einer Kilowattstunde alles machen kann und anderseits die Menschheit mit der – viel zu billigen Energie – alles anstellt. Es fehlt an Energie-Bewusstheit, nicht an Energie!
Es war schön, dass eine so würdige Finissage stattfinden konnte und Rheinfelden sich wieder einmal an die Bedeutung des ehemaligen (abgerissenen) Kraftwerks erinnern konnte. Weitere Pioniere werden nötig sein, um unsere schöne Erde bewahren zu können!