(fl) An der Mitgliederversammlung von Casafair in Rheinfelden wurde Esther Maag als Präsidentin verabschiedet. Casafair ist der alternative Verein für Hausbesitzer.
Der Verein Casafair Nordwestschweiz verliert ein Zugpferd: Esther Maag, charakterstarke Persönlichkeit der Baselbieter Politszene und Unternehmerin, wurde an der Mitgliederversammlung vom Donnerstag als Präsidentin verabschiedet. Gastrecht hatten die rund 40 anwesenden Mitgliederinnen und Mitglieder und der Vorstand in der Brauwelt der Brauerei Feldschlösschen in Rheinfelden.
Schmunzelnd erzählte Esther Maag an der Versammlung den Grund für ihren Rücktritt: Sie hat als Hauptaktionärin das Berghotel Sterna im bündnerischen Feldis übernommen und ist auch dabei, dorthin zu ziehen. Der Beginn ihrer Karriere als Hotelmanagerin fiel allerdings holprig aus. Anfangs Januar nahm das Team den Betrieb auf. Im Februar stieg bei minus zehn Grad die Heizung aus. «Was ist das Schlimmste, was dir jetzt noch passieren kann?», fragte ein Gast. «Dass der Koch ausfällt», antwortete Maag. Und genau das geschah darauf auch noch. Die Crew meisterte die Situation jedoch und hat damit hoffentlich die Feuerprobe bestanden.
Drei Jahre stand Esther Maag dem Verein Casafair Nordwestschweiz vor. Dieser versteht sich als soziale Alternative zum Hauseigentümerverband und setzt sich gemäss Statuten für gesundes Wohnen, klimafreundliches Bauen und faire Miet- und Nachbarschaftsverhältnisse ein. Maag wurde am Donnerstag mit warmen Worten verabschiedet. Sie habe das Schiff durch stürmische See navigiert, sagte Stephan Graus, Geschäftsleiter Casafair NWS.
Die Nordwestschweizer Sektion hat rund 1200 Mitglieder, davon 110 aus dem Fricktal, aus den beiden Basel sind es über 1000. Allerdings betonte Stephan Graus, dass man dringend neue Mitglieder brauche, da der Verein im vergangenen Jahr rund vier Prozent verloren habe. Vorstandsmitglied Thomas Hotz erklärt dazu, dass das Durchschnittsalter relativ hoch sei. Viele Austretende hätten ihren Abschied damit begründet, dass sie kein Wohneigentum mehr besitzen würden. Ob jemand nur ein Häuschen oder eine Wohnung habe oder eine Mietliegenschaft, jeder sei willkommen, sagte Hotz.
Die Mitgliederversammlung fand in der Brauerei Feldschlösschen in Rheinfelden statt. Im ersten Teil nahm man einen Augenschein in der Wärmezentrale. Mit der Abwärme der Bierproduktion heizt das Aargauische Elektrizitätswerk einen Teil der Rheinfelder Haushalte.
Im offiziellen Teil der Mitgliederversammlung stellte die scheidende Präsidentin einen Mann vor, der die Lücke im Vorstand schliessen wird. Es ist Reto Saboz aus Münchenstein, stellvertretender Leiter Amt für Wald beider Basel und Mediator.