(cv) Der Vorstand des Natur- und Vogelschutzes Rheinfelden (NVR) lud am vergangenen Samstag, 4. Februar, seine Mitglieder ein, dem verborgenen Leben der Biber bei den Weihern vor Anwil (Talweiher) auf die Spur zu kommen. Seit 2014 vermehrt sich dort erfolgreich eine Biberfamilie und wertet diese Weiherlandschaft zu grösserer Biodiversität um.
Im neunzehnten Jahrhundert wurden die Biber in der Schweiz vollständig ausgerottet und ab etwa 1960 wieder angesiedelt. Diese Massnahme hat sehr gut funktioniert und man schätzt heute die Biberpopulation auf circa 4000 Tiere. Am Rhein wurden 2004 die ersten Tiere gesichtet, die nun entlang von Birs und Ergolz talaufwärts wandern, sofern sie geeignete Stellen finden, wo ihre Lebensgrundlagen gegeben sind: Fliessendes, von Wald gesäumtes Wasser genügender Tiefe, so dass sie in den Uferzonen ihre Biberburgen bauen können mit dem Eingang unter Wasser. Ist dieses zu wenig tief, bauen sie Dämme, um das Gewässer zu stauen. Mit dem Fällen von Bäumen gelangen sie zusätzlich an geeignetes Futter, nämlich Knospen und junge Triebe, die vor allem im Winter, wenn anderes Grünzeug fehlt, den Hauptteil ihrer veganen Nahrung bilden.
Viele weitere spannende Informationen und Geschichte rund um die Biber erfuhr die Gruppe von Exkursionsteilnehmern des NVR von Astrid Schönenberger, der ehemaligen Leiterin der Biberfachstelle Baselland, welche didaktisch geschickt Gross und Klein mit ihren Ausführungen und verschiedenen Hinweisen auf interessante Stellen zu begeistern vermochte. An vielen Orten waren die Spuren der Biber sehr deutlich zu sehen. Fast wie gespitzte Bleistifte ragten Reste von Sträuchern und Baumstämmen aus dem Boden. Vorwiegend Weiden und Pappeln werden abgenagt von den scharfen unteren Schneidezähnen dieser Pelztiere mit dem fischähnlichen Schwanz und weiteren besonderen Eigenschaften für ein Leben im Wasser.
Die Biber waren dort schon so aktiv, dass beinahe das ganze sehr enge Tal und damit die Talstrasse unter Wasser gesetzt worden wären. Konflikte dieser Art sind mit dem sehr anpassungsfähigen Biber unvermeidlich. Diese weitgehend zu entschärfen, gelingt aber meist dank engem Kontakt zwischen Naturschützern und kantonaler Verwaltung. Die zweistündige Exkursion bot einen intereswsanten und vielfältigen Einblick in das Leben der Biber am Talweiher und mit vielen schönen Eindrücken machte sich die Gruppe anschliessend auf den Heimweg. www.nv-rheinfelden.ch