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Karin Frick, der Leiterin der Abteilung Research des Gottlieb Duttweiler Institutes. Foto: zVg

Die Energiewende kommt...: Energiestadt Rheinfelden lädt zu Vortrag mit Karin Frick vom Gottlieb-Duttweiler-Institut

(pd) Rheinfelden will bis 2050 eine nachhaltige Energieversorgung haben – und schliesst sich damit dem Ziel «Netto null bis 2050» – Ziel des Bundesrates an. Dass das Energiesystem umgebaut werden muss ist weltweit (fast) unbestritten.

Doch: Was erwartet uns auf dem Weg in die fossilfreie Zukunft? Welchen Herausforderungen müssen wir uns als Gesellschaft stellen? Und: Welche Chancen eröffnen sich mit dem Umbau? Diese Fragen diskutiert die Energiestad Rheinfelden am 10. November im Bahnhofsaal mit Karin Frick, der Leiterin der Abteilung Research des Gottlieb-Duttweiler-Institutes.

Die Energiewende kommt. Wir steigen um auf nachhaltige Energiequellen und müssen uns so einrichten, dass wir unsere Ressourcen nicht übernutzen. Darüber ist sich die Weltgemeinschaft seit einiger Zeit weitgehend einig – mit der Verabschiedung des Übereinkommens von Paris haben 2015 erstmals alle Staaten ihre Absicht signalisiert, die Klimaerwärmung zu begrenzen. Das Ziel, die Erwärmung der Erde auf 1,5 oder maximal 2 Grad zu begrenzen, ist damit erstmals in einem völkerrechtlichen Vertrag verankert. Um es zu erreichen, muss die Menschheit ihren Energieverbrauch senken und nachhaltige Energiequellen nutzen. Weil dies nicht ausreicht brauch es zusätzlich sogenannte Senken, in denen die Gase, die für die Klimaerwärmung verantwortlich sind, gebunden werden. Eine Möglichkeit ist Aufforstung: Bäume binden CO2 und tragen so dazu bei, dass weniger davon in die Atmosphäre gelangt.

Auch Rheinfelden ist unterwegs in eine nachhaltige Energiezukunft. Die Anfänge sind gemacht: Die Stadt ist ein Vorbild in Sachen Wärmeverbünde, auf den Strassen fahren immer mehr Elektroautos und auf immer mehr Dächern wird Strom aus Sonnenenergie produziert. Mit diesen und vielen anderen Massnahmen ist die Stadt seit 2009 als «Energiestadt» ausgezeichnet. Als solche ist sie in einen Prozess eingebunden, mit dem sie ihren Energieverbrauch stetig verringert und die Nutzung nachhaltiger Quellen ausbaut. Der 2020 verabschiedete Energieplan zeigt, wie die Wärmeversorgung weiterentwickelt werden soll, eine Studie zur Photovoltaik auf stadteigenen Gebäude klärt Möglichkeiten der Stadt, Sonnenenergie zu nutzen. Mit Rheinfelden Solar hat die Stadt gemeinsam mit dem AEW ein Projekt lanciert, das Sonnenenergie auch für Private zugänglich macht, die Sonnenenergie nicht auf dem eigenen Dach nutzen können. Mit der naturnahen Bewirtschaftung vieler Grünflächen, einer nachhaltigen Waldwirtschaft oder einem fundierten Hochwasserschutz sorgt Rheinfelden auch vor, auf die Auswirkungen des Klimawandels reagieren zu können.

Mit diesen und vielen anderen grösseren und kleineren Massnahmen ist Rheinfelden nun unterwegs zur Auszeichnung als «Energiestadt Gold». Die goldene Auszeichnung zeichnet Städte und Gemeinden aus, die auf dem Weg zu einer nachhaltigen Energieversorgung vorbildlich sind. Das Fernziel der Stadt Rheinfelden ist klar: Netto Null bis 2050, also unter dem Strich bis Mitte des Jahrhunderts keine Treibhausgase mehr auszustossen. Dazu hat sie sich mit der Unterzeichnung der Klima- und Energiecharta für Städte und Gemeinden Anfang 2021 bekannt – und ist somit im Einklang mit dem Klimaziel, zu dem sich auch der Bundesrat bekannt hat.
Auf dem Weg zu dieser klimaneutralen Energieversorgung sind allerdings noch viele Fragen offen. Wie schnell müssen wir die Massnahmen umsetzen? Können wir das überhaupt? Und wenn ja, welche Rahmenbedingungen braucht es dafür? Welche Auswirkungen hat der Umbau der Energieversorgung auf die Gesellschaft? Was bedeutet er für die Wirtschaft? Welche Konsequenzen sind für jede*n in seinem täglichen Leben zu erwarten? Welche Chancen bringen all die Neuerungen mit sich? Und welche Risiken bergen sie? Und: Was ist die Rolle einer kleinen Stadt am Rhein im regionalen, nationalen und im globalen Kontext?

Die Energiestadt nimmt sich diesen Fragen an und widmet den diesjährigen Energie-Anlass der Energiewende, den damit verbundenen Fragestellungen und der Rolle von Rheinfelden in diesem globalen Prozess des Wandels. Am 10. November wird im Bahnhofsaal Karin Frick willkommengeheissen – die Trendforscherin wird die Energiewende in einen grösseren Zusammenhang setzen. Frick ist Expertin für Innovation, Konsum und Gesellschaft am Gottlieb Duttweiler Institut (GDI) und leitet dort die Abteilung Research. Im Anschluss an ihren Vortrag diskutieren Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Generationen mit Karin Frick ihre Überlegungen in Bezug auf die Energiezukunft und den Weg dorthin. Moderiert wird die Gesprächsrunde von Gaby Gerber, der Kommunikationschefin der Feldschlösschen Getränke AG.
Die Energiestadt Rheinfelden lädt ein, zuzuhören und mitzudiskutieren. Wann: 10. November, Türöffnung 18.30 Uhr, Beginn 19 Uhr. Wo: Bahnhofsaal Rheinfelden.

Bild: Karin Frick, der Leiterin der Abteilung Research des Gottlieb Duttweiler Institutes. Foto: zVg