Das Garderobengebäude mit Clublokal für den FC Rheinfelden im Schiffacker biegt in die Zielgerade ein. Heute Mittwoch wurde zusammen mit Baubeteiligten und Vertretern von Stadt und FC Rheinfelden Aufrichte gefeiert. Im Herbst soll das Gebäude dann fertiggestellt sein.
SONJA FASLER HÜBNER
Die Einwohnergemeindeversammlung sagte bereits im Juni 2021 Ja zum 1,75-Millionen-Kredit. Wegen erheblicher Kostensteigerungen im Bauwesen musste der Kredit jedoch später auf 2,3 Millionen Franken erhöht werden.
Das Gebäude bestehe aus viel Holz, sagte Beat Bannwart, Leiter Liegenschaften bei der Stadt Rheinfelden, anlässlich der Richtfeier. «Das passt zu Rheinfelden, dessen halbe Fläche aus Wald besteht.»
Als gutes Omen begrüssten die am Bau beteiligten Zimmerleute die Gäste vom Dach des Gebäudes mit einem Richtspruch sowie einem dreifachen Hoch und zerschmetterten ihre Weingläser, deren Scherben «Glück und Segen für die Bauherrschaft» bringen sollen.
Stadträtin Susanna Schlittler überbrachte die Grüsse der Stadt, die mit dem neuen Garderoben- und Clublokal «etwas Grosses», erhalte. «Es ist ein erster, bedeutender Schritt in der Entwicklung des Schiffackers», betonte sie.
Nicolás Schmid, Sportkoordinator bei der Stadt Rheinfelden, konnte sich ein «Freude herrscht» nicht verkneifen. Das Gebäude werde der Bevölkerung, der Schule und der Gemeinde, vor allem aber dem FC Rheinfelden mit seiner riesigen Jugendabteilung dienen. Es passe ganz zum Jahresmotto der Stadt: «Hopp Rhyfälde! Fit für die Zukunft».Gross ist die Freude natürlich auch beim FC Rheinfelden selbst, wie Vereinspräsident Dominik Tanner deutlich machte: «Wir sind ein grosser Sportverein in der Region.» Während der untere Stock des Gebäudes als Garderobentrakt der Allgemeinheit dient, ist das obere Geschoss dem Fussballclub vorbehalten. Hier entstehen unter anderem Gastroräume, deren Mieter der FC ist. Die Idee ist, dass der Gastrobetrieb – unabhängig vom Spielbetrieb des Fussballclubs – am Wochenende öffentlich zugänglich ist. Der FC musste sich am Innenausbau mit 250 000 Franken beteiligen. «Eine grosse Herausforderung für einen Verein», betonte Tanner, die aber mit Unterstützung diverser Spender gestemmt werden könne.
Der rund 500 Mitglieder zählende Verein steht in seinem 114. Jahr und möchte, dass noch viele weitere Jahre hinzukommen. An mangelndem Nachwuchs soll es jedenfalls nicht liegen. «Die Jugend steht bei uns im Fokus», betonte er. Und der FC sei besonders stolz darauf mit 135 Sportlerinnen einen Frauen/Mädchen-Anteil von 30 Prozent zu haben. Aussergewöhnlich für einen Fussballclub. Dass die Nachfrage nicht nur bei Jungs, sondern auch bei Mädchen, gerade im Anbetracht der Frauen-Fussball-EM 2025 in der Schweiz, noch wachsen werde, sehe der Verein gerne, stelle ihn aber auch vor Herausforderungen. «Es wird immer schwieriger, Leute zu finden, die sich ehrenamtlich engagieren wollen.»
Das rollstuhlgängie Gebäude am Südrand des Hauptspielfelds verfügt übrigens über eine Terrasse, von wo aus die Spiele dann ab Herbst verfolgt werden können, wie Projektleiter-Stv. Daniel Wittlin vom Planungsbüro Steck und Partner, Rheinfelden, zum Zeitplan sagte.