(hm) Bei schönstem Wetter führte der Verein Insieme Rheinfelden am 18. September seine Herbstwanderung durch. Weil der Hauptwanderleiter Hanspeter Wäspi aus beruflichen Gründen seine Aufgabe leider beenden muss, wurde der Wandertag zu einer vielseitigen Exkursion im Norden Basels ausgebaut.
Zuerst einmal gestaltet sich eine Reise im ÖV mit einem Verein zur Förderung von Menschen mit einer Behinderung ziemlich anspruchsvoll. Berücksichtigt werden Besitzer eines GA, TNW-Abos, Halbtax, IV-Begleiterausweises, einer Mehrfartenkarte, Kombinationen davon oder gar nichts von allem. Auf jeden Fall warf der Kondukteur einen Blick auf die Teilnehmerliste und kapitulierte nach knapp 5 Sekunden auf sehr elegante Art.
Im Rheinhafen wurde die Gruppe durch den Oberfricker Christian Baumann zu einer Führung durch Museum und Hafengebiet begrüsst. Er ist ein alter Seebär, verbunden mit dem Rhein, und als ehemaliger Schiffsoffizier auch mit der Hochseeschiffahrt. Und vor allem ist er Mitglied des verdienstvollen Vereins «Verkehrsdrehscheibe Schweiz». Dieser Verein konnte Im Juli 2021 das neukonzipierte und verblüffend ausgestattete Hafenmuseum wiedereröffnen. Seine Modelle und interaktiven Detailszenen zur Geschichte der Rheinschifffahrt, der Handelsgüter und zum Zusammenspiel der modernen Verkehrslogistik begeistern und erstaunen. Daneben blieben aber auch Bilder aus einem Filmbeitrag hängen, wie zum Beispiel die heikle Durchfahrt unter den Jochen der mittleren Brücke. Da bleibt oft weniger als eine Unterarmlänge Freiraum zwischen Schiff und Steinbogen, dies vor allem auch dann, wenn die in Birsfelden und Muttenz entladenen Schiffe bis 2,50 Meter höher im Wasser liegen. Auf einem Hafenrundgang entdeckten die meisten zum erstenmal das Hafenbecken 2. Zwischendurch gaben die am Boden verstreuten Kaffee- und Kakaobohnen einige Rätsel auf, oder es gab verschmutzte Erde zu denken, welche nach Holland in eine Waschanlage verfrachtet wird.
Standesgemäss nahm man das Mittagessen im grossen Restaurant Schiff in Kleinhüningen ein. Mit seinen Malereien ist es ein markantes Bauwerk. Es war ein perfektes, gut organisiertes Essen, und die 23 Teilnehmer waren im Nu verpflegt.
Am Nachmittag wanderten alle der Wiese entlang zum nördlichen, entfernteren Eingang des Tierparks. Der Fluss ist ein echtes Paradies, mit einem lebhaften, friedlichen Strandleben von Familien, Gruppen von Freunden, Flanierenden, Hundeliebhabern und joggenden Baslerinnen und Baslern. Im Tierpark blieben die Teilnehmer des Ausflugs vor allem bei den Kapuzineräffchen hängen und beim mächtigen Damhirsch. Alles Eindrücke, die bei einem währschaften Dessert im grossen Restaurant verarbeitet werden konnten.
Am Bahnhof dann die letzte Überraschung. Der Pensioniertenverein von Novartis spendete allen ein wunderschönes Chriesisteinsäckli. Allerdings muss sich der Leser vorstellen, wie gross und schwer ein Koffer mit 25 solcher Kissen sein muss. Margret Schiesser, die zukünftige Wanderleiterin, hütete und transportierte diesen Schatz aufs beste.