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Konfirmiert wurden (alphabetisch): Luis Ayala Pérez (Stein), Aurelia Barth (Wallbach), Miguel Büeler (Stein), Aline Contich (Wallbach), Sven Disch (Obermumpf), Téa Ferrara (Obermumpf), Muriel Hossle (Stein), Elias Hürlimann (Sisseln), Shawna Hux (Mumpf), Colin Nägelin (Obermumpf), Alessio Porriciello (Stein), Lucas Pulver (Obermumpf), Ruben Stritt (Stein), Luca Wenzel (Stein), Lisa Wüthrich (Stein), Noël Zumsteg (Obermumpf). Fotos: Karine Weichelt, Stein

Das Gesicht hinter der Maske: Konfirmation in der Reformierten Kirche Mittleres Fricktal

(dr) An zwei Sonntagen wurden in der Kirche in Stein 16 junge Menschen konfirmiert. Zum Thema «Das Gesicht hinter der Maske» leiteten Pfarrer Marc Zöllner und die Katechetin Patricia Godena die insgesamt vier Gottesdienste. Die Jugendlichen gestalteten die Feiern engagiert mit.

Die Sängerin Sandra Schaad und ihre Band umrahmten die Gottesdienste mit gekonnt vorgetragenen Liedern. Sie musizierten, als die Konfirmandinnen und Konfirmanden, angeführt durch Pfarrer und Katechetin, in die mit vielen Masken geschmückte Kirche einzogen.
Die Begrüssung erfolgte sowohl durch den Pfarrer als auch, im Namen der Hauptpersonen des Tages, durch einen der jungen Menschen. Angesagt war jetzt eine Vorstellungsrunde. Dabei erfuhr man nicht nur die Namen der zu Konfirmierenden, sondern auch etwas von dem, was «hinter der Maske» steckt.
Konfirmiert wurden (alphabetisch): Luis Ayala Pérez (Stein), Aurelia Barth (Wallbach), Miguel Büeler (Stein), Aline Contich (Wallbach), Sven Disch (Obermumpf), Téa Ferrara (Obermumpf), Muriel Hossle (Stein), Elias Hürlimann (Sisseln), Shawna Hux (Mumpf), Colin Nägelin (Obermumpf), Alessio Porriciello (Stein), Lucas Pulver (Obermumpf), Ruben Stritt (Stein), Luca Wenzel (Stein), Lisa Wüthrich (Stein), Noël Zumsteg (Obermumpf). Fotos: Karine Weichelt, SteinDass die Jungen umtriebig und gut vorbereitet beim Fest dabei waren, kam beim anschliessenden Gebet, bei einer vorgetragenen Geschichte und einem Rollenspiel, zum Ausdruck: In der Geschichte beeindruckt eine eigenwillige Frau, die in Alltagskleidern und gegen die Regeln an einem Maskenball teilnimmt, den König – durch ihre innere Schönheit… Beim Sketch einigten sich die jungen Menschen darauf, an die Konfirmation sowie auch durchs Leben, in echt und ohne Maske gehen zu wollen.
Godena zeigte anhand von Psalm 139, dass wir uns vor Gott, auch mittels Maske, nicht verstecken können. Wo und wie wir uns auch immer befinden: Der allgegenwärtige Gott hält seine Hand über uns.

Zöllners Ansprache handelte vom notwendigen Übel Maske, mit der wir nun bereits seit mehr als einem Jahr unsere Gesichter verbergen. Es gebe auch unsichtbare Masken, hinter welchen sich verstecke, wer als jemand anderer gelten wolle. Schön sei es, wenn Menschen ohne Maske auf ihre Mitmenschen zugingen. In der Bibel sei nicht eigentlich von Masken die Rede, sehr wohl aber von äusserem Schein – und innerem Sein. Die Geschichte von David und Goliath hätte wohl anders geendet, wenn nur das Äusserliche entscheidend gewesen wäre. Den jungen Leuten empfahl Zöllner, authentisch zu sein. Bei Gott sei keine Maske nötig, und als diejenigen, die die Kirche von morgen ausmachten, seien sie aufgerufen, der Institution ein Gesicht zu geben.
Die eigentliche Konfirmation leitete Zöllner mit der Feststellung ein, dass sich hier junge Menschen aus freien Stücken entscheiden, selbstständige Mitglieder der Kirche zu werden – und zu sein. Es sei ein Weg, der mit Gott als Begleiter beschritten werde. Einzeln wurden die Jugendlichen dann nach vorn gerufen zum lange erwarteten, allseits ergreifenden Moment: Während das jeweilige Konf-Bild gezeigt wurde, und nachdem der individuelle Konf-Spruch genannt war, gab der Pfarrer seinem jungen Gegenüber Wünsche für die Zukunft sowie die Bitte um Gottes Segen mit auf den Weg.

Im Grusswort übermittelte die Kirchenpflege Gratulationen und Wünsche für einen schönen Tag. Engagement in der Kirche sei erwünscht, gegebenenfalls bei der anstehenden Wahl einer neuen Pfarrperson.
Das Abendmahl wurde den Vorschriften entsprechend und anders als üblich gefeiert, nämlich durch die nun Konfirmierten unter sich – und stellvertretend für die ganze Gemeinde.
Eine Rose, die allen Gotten/Göttis überreicht wurde, symbolisierte den Dank für die Begleitung der Konfirmierten. Der anschliessende, traditionelle Apéro fand nicht statt, jedoch kriegten die Gefeierten als Alternative eine entsprechende Tragtasche mit, einen «Apéro-to-go», anwendbar zuhause.
Beim anschliessenden Knipsen des Gruppenfotos vor der Kirche riefen bereits wieder die Glocken zum zweiten, ebensolchen Anlass, der um 11 Uhr begann.

Bei diesen gelungenen Konfirmationen am 5. und 12. September spielten sich, wie gesagt, einige Äusserlichkeiten in unüblicher Form ab. Die Corona-Situation erlaubte pro Gottesdienst lediglich drei, vier oder fünf zu Konfirmierende. Die Vorbereitungen zum grossen Tag waren anspruchsvoll. Besonders für die zuständige Katechetin Patricia Godena war das so, weil bereits vor einem guten Monat der Wegzug von Pfarrer Marc Zöllner an seine neue Arbeitsstelle in Aarau erfolgte. Die Feiern sind ein gutes Beispiel dafür, dass – guten Willen vorausgesetzt – auch unter erschwerten Bedingungen viel Gutes möglich ist.

Bilder: Konfirmiert wurden (alphabetisch): Luis Ayala Pérez (Stein), Aurelia Barth (Wallbach), Miguel Büeler (Stein), Aline Contich (Wallbach), Sven Disch (Obermumpf), Téa Ferrara (Obermumpf), Muriel Hossle (Stein), Elias Hürlimann (Sisseln), Shawna Hux (Mumpf), Colin Nägelin (Obermumpf), Alessio Porriciello (Stein), Lucas Pulver (Obermumpf), Ruben Stritt (Stein), Luca Wenzel (Stein), Lisa Wüthrich (Stein), Noël Zumsteg (Obermumpf). Fotos: Karine Weichelt, Stein