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Chantal Wick hatte sichtlich Spass am Training mit dem Nachwuchs. Foto: Peter Schütz

«Nati trainiert die Nordwestschweiz» – Junioren-Fördertraining mit Schweizer National-Handballspielerin Chantal Wick in Stein

Im Sport- und Freizeitcenter Bustelbach in Stein flogen am Samstag die Bälle. Rund 60 Kinder und Jugendliche nahmen am Fördertraining mit der Schweizer National-Handballspielerin Chantal Wick (29) teil. Die Begeisterung an dem besonderen Training war hör- und spürbar.

PETER SCHÜTZ

Eineinhalb Stunden lang nahm sich die Sportlerin Zeit für den Handball-Nachwuchs des Turnvereins TV Stein – Zeit, die offenbar gut investiert war, wie am lauten «Ja» auf die Frage von Vereinspräsident Patrick Ankli, ob das Training Spass gemacht habe, zu hören war. Die Kinder und Jugendlichen waren in mehrere übersichtliche Gruppen aufgeteilt. Chantal Wick brachte dem Steiner Nachwuchs spielerisch technische und taktische Kniffe näher. Unterstützung hatte sie von den vereinsinternen Trainern.

Die Stimmung war prima. Laola der Trainingsteilnehmer mit Nationalspielerin Chantal Wick (Mitte, im roten Shirt). Foto: Peter SchützInteresse für Frauen-EM 2024 wecken
Am Handballtag in Stein dabei waren auch Mitarbeitende vom Schweizerischen Handballverband SHV, dessen Sitz in Olten ist – so Maik Born (Mitglied der Geschäftsleitung) und Raphael Bischof (Kommunikation SHV). Maik Born brachte das Ziel des Fördertrainings mit Chantal Wick in Verbindung mit der kommenden Europameisterschaft der Frauen im Handball (Women’s EHF EURO) in der Schweiz, Österreich und Ungarn vom 28. November bis 15. Dezember 2024. Da zwei von sechs Vorrundengruppen in der St. Jakobshalle in Basel ausgetragen werden, soll das Interesse an dem sportlichen Anlass jetzt schon geweckt werden. «Ein Fokus ist, das Publikum aus der Nordwestschweiz zu bewegen», sagte Maik Born. Die Zeichen stehen nicht schlecht: Das WM-Playoff-Spiel der Schweizer Frauen-Nationalmannschaft gegen Tschechien im April 2023 besuchten 3124 Handballfans. Nach Angaben des SHV wurde damit der bisherige Zuschauerrekord fast verdoppelt.

Chantal Wick hatte sichtlich Spass am Training mit dem Nachwuchs. Foto: Peter Schütz«Mit der Nati in der Schweiz zu spielen, ist das Grösste»
Nun hat der SHV das Ziel, im November und Dezember 2024 die Partien der Gruppen C und D vor mehr als 6000 Zuschauern austragen zu können. «Seit fünf Jahren wissen wir, dass die EM nach Basel kommt», berichtete Chantal Wick in der Talkrunde nach dem Training, «darauf schaffen wir jeden Tag hin. Ich kann es kaum glauben, dass es in einem Jahr soweit ist». Chantal Wick weiter: «Mit der Nati in der Schweiz zu spielen, ist das Grösste und Schönste, das erfüllt mich mit Stolz.» Und, gerichtet an den Handballnachwuchs: «Es würde mich freuen, möglichst viele Gesichter von euch wiederzusehen.»

Chantal Wick hatte sichtlich Spass am Training mit dem Nachwuchs. Foto: Peter SchützFragen der Kinder und Jugendlichen an Chantal Wick
Die Kinder und Jugendlichen nutzten die Talkrunde für Fragen nach Chantal Wicks Anfängen. Sie habe Handball lange nicht gekannt, berichtete sie, erst in der Schule sei sie darauf gestossen. Erst im Alter von 12 Jahren habe sie angefangen zu spielen. «Ich bin eine Spätzünderin gewesen», blickte sie zurück, «vorher habe ich viele andere Sachen probiert». Was ihr an dem Sport besonders gut gefällt: «Es fägt. Es gibt ständig Goals vorne und hinten. Und es ist ein Teamsport.» Gefragt nach ihrer Motivation, antwortete sie: «Ich habe einen grossen Innenantrieb und bin extrem ehrgeizig. Ich will immer gewinnen. Als ich gemerkt habe, dass ich mich mit den Besten messen kann, sind meine Ziele gewachsen.» Ihre Engagements im Ausland habe sie als Chance erachtet, sich weiterzuentwickeln. Ihre Lieblingsposition? «Rückraum links und Mitte.» Wie viele Goals hat sie schon geschossen? «Ich weiss es nicht. Eins, zwei werden es gewesen sein – mit ein paar Nullen hintendran.» Ist sie vor den Spielen nervös? «Selten. Ab und zu, aber es ist positiv.» Dann, an den Steiner Handballnachwuchs gerichtet: «Ihr seid da an einem sehr guten Ort.»

Chantal Wick mit dem Samichlaus und Schmutzli. Foto: Peter SchützNach der Talkrunde kamen noch der Samichlaus und Schmutzli zu Besuch, mit einem Shirt vom TV Stein für Chantal Wick als Geschenk. Zum Schluss gab Chantal Wick Autogramme. Dafür hiess es: geduldig anstehen.

Ein Shirt vom TV Stein bekam Chantal Wick vom Samichlaus. Foto: Peter SchützNati trainiert Nordwestschweiz – nächsten Samstag in Frick
Das Projekt «Nati trainiert die Nordwestschweiz», in dem Nationalspielerinnen die Vereine der Nordwestschweiz besuchen, geht weiter. Kommenden Samstag, 23. Dezember, führt Nationalspielerin Lisa Frey ein Junioren-Training beim TSV Frick durch. Ende Oktober war Mia Emmenegger zu Gast beim TV Magden.

 

 

Jugendliche für den Handballsport begeistern
....und für die Handball-EM in der Schweiz im 2024

fricktal.info konnte der Nationalspielerin Chantal Wick im Vorfeld des speziellen Junioren-Trainings in Stein einige Fragen stellen:

Handball-Nationalspielerin Chantal Wick im Interview. Foto: Peter SchützFrau Wick, worum geht es Ihnen beim Jugendfördertraining am Samstag in Stein?

Chantal Wick: Das Fördertraining in Stein ist Teil des Projekts «Nati trainiert die Nordwestschweiz» des Schweizerischen Handball-Verbandes. Bei diesem besuchen wir als Nationalspielerinnen verschiedenste Vereine der Region und leiten dort ein Training, stehen für Talkrunden, Fotos und Unterschriften zur Verfügung. So wollen wir das Heim-EM-Fieber noch mehr entfachen und hoffentlich viele der Gesichter im 2024 in der St. Jakobshalle in Basel wiedersehen. Persönlich freue ich mich extrem auf das anstehende Training mit den 50 Kids. Es ist etwas vom Schönsten, den direkten Austausch mit ihnen zu haben und sie hoffentlich noch mehr für den Handballsport zu begeistern. Wer weiss, vielleicht spielt eine*r von ihnen irgendwann selbst im Nationalteam.

Haben Sie schon mal in Stein gespielt?

Chantal Wick: Tatsächlich habe ich persönlich noch nie in Stein gespielt, ich kenne jedoch ein paar Vereinsmitglieder und war im Vorfeld der Aktion mit einigen Personen im Kontakt. Es ist unfassbar schön, die Vorfreude der Steiner zu spüren und natürlich bin ich gespannt, eine für mich neue Spielstätte und das Umfeld zu entdecken.

Sie sind eine erfolgreiche Handballerin mit Ausland-Erfahrung. Was haben Ihnen die vier Saisons in Deutschland und Dänemark gebracht?

Chantal Wick: Meine Auslandszeit war äusserst wertvoll, sowohl für meine sportliche als auch persönliche Entwicklung. Ich konnte mich voll auf den Sport konzentrieren, als Profi trainieren und mich mit den Besten messen. Ich wurde immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt, was Anpassungsfähigkeit und Willensstärke erfordert. Zudem durfte ich neue Kulturen kennenlernen, was ich sehr schätze. Ich denke, dies hat meinen Horizont erweitert, was hilft, Dinge besser einzuschätzen und die Privilegien in der Schweiz noch mehr wertzuschätzen.

Was raten Sie Nachwuchs-Handballspielerinnen?

Chantal Wick: Habt Mut zum Träumen, setzt euch hohe Ziele, arbeitet hart an deren Verwirklichung und verliert dabei nie den Spass!

Interview: Peter Schütz

Am Schluss gab Chantal Wick Autogramme. Foto: Peter SchützZur Person
Die gebürtige Zürcherin Chantal Wick durchlief die Jugendabteilungen beim heutigen GC Amicitia Zürich und schaffte mit der Damenmannschaft den Aufstieg in die SPAR Premium League. 2016 wechselte sie für drei Saisons zu den Spono Eagles aus Nottwil. 2017 debütierte sie in der A-Nationalmannschaft. 2018 gewann Chantal Wick mit den Spono Eagles das Double und im Folgejahr nochmals den Schweizer Cup, bevor sie auf die Saison 2019/2020 den Sprung ins Ausland wagte. Bei der Neckarsulmer Sport-Union stand sie zwei Jahre unter Vertrag und wechselte 2021 bundesligaintern für eine Spielzeit zum BSV Sachsen Zwickau, ehe sie eine Saison in der ersten dänischen Liga bei Ajax København absolvierte. Nach vier Saisons im Ausland kehrte die heute 29-jährige Rückraumspielerin zu ihrem Stammverein zurück und bringt ihre Erfahrung nicht nur auf dem Spielfeld ein, sondern auch als Co-Trainerin auf der Bank.

Bilder
Erstes, drittes und viertes Bild: Chantal Wick hatte sichtlich Spass am Training mit dem Nachwuchs. Foto: Peter Schütz
Zweites Bild: Die Stimmung war prima. Laola der Trainingsteilnehmer mit Nationalspielerin Chantal Wick (Mitte, im roten Shirt). Foto: Peter Schütz
Fünftes Bild: Chantal Wick mit dem Samichlaus und Schmutzli. Foto: Peter Schütz
Sechstes Bild: Ein Shirt vom TV Stein bekam Chantal Wick vom Samichlaus. Foto: Peter Schütz
Siebtes Bild: Handball-Nationalspielerin Chantal Wick im Interview. Foto: Peter Schütz
Achtes Bild: Am Schluss gab Chantal Wick Autogramme. Foto: Peter Schütz