(bz) Nachdem auf Initiative der Landschaftskommission in Wittnau über 70 Hochstammobstbäume an Interessierte abgegeben worden waren, ging es am vergangenen Samstag darum, aufzuzeigen, wie den jungen Bäumen ein professioneller Schnitt verpassen werden kann.
Unter der gemeinsamen Leitung von Joe Bründler und Philipp Schmid wurde den Teilnehmenden in Theorie und Praxis eine der meistverbreiteten Schnittmethoden, der sogenannte Oeschbergschnitt, nähergebracht. Der Oeschbergschnitt wurde erstmals in den 1920er-Jahren in der Gartenbauschule Oeschberg (Kt. Bern) vorgestellt und wird auch heute noch erfolgreich angewendet. Dabei gilt es, ein stabiles Kronengerüst mit drei bis vier Leitästen und einem Mitteltrieb zu entwickeln. Den Leitästen untergeordnet sind dann die produktiven Fruchtäste.
An vier Jungbäumen konnte Joe Bründler Schritt für Schritt aufzeigen, mit welchen Überlegungen die einzelnen Äste ab- oder zurückgeschnitten werden sollten. Ausgerüstet mit diesen Erkenntnissen ging es dann gemeinsam weiter zu einzelnen Bäumen im unteren Dorfteil. Dabei zeigte sich schnell, wo in der Vergangenheit gut geschnitten worden war und wo sich Fehler eingeschlichen haben. Die beiden Experten mussten auch immer wieder darauf hinweisen, dass viele Bäume zu tief eingepflanzt wurden. Nach ihrer Meinung fördere dies primär den Wuchs und behindere die Fruchtbildung.bNach einem äusserst lehrreichen und methodisch bestens durchgeführten Nachmittag hatten alle bei einem reichhaltigen Zvieri die Gelegenheit, sich fachlich auszutauschen.