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Bäume, wie die rund 800 Jahre alte Linner Linde, nehmen Wasser auf, speichern es und setzt es wieder frei. Foto: ofi
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Bäume, Bäche und Wasser: Gut besuchter Informationsanlass in Wölflinswil

(ofi) Der regionale Informationsanlass im Gasthof Ochsen, Wölflinswil, welcher am 29. März stattfand, bot eine interessante Informationspalette zum Thema «Pro Wasser». Mit rund 60 Beteiligten war der Anlass gut besucht und einige Schwerpunkte sollen hier aus den Referaten festgehalten werden.

Ing. Martin Schibli von der Waldburger-Ingenieure AG stellte die regionale Wasserversorgungsplanung vor. Er konnte feststellen, dass die Versorgungssicherheit im Fricktal gut ist. Man müsse aber vorausschauen und alle Folgen des Klimawandels seien schlicht nicht absehbar. Wenn örtlich Mangel auftreten würde, so sei der Verbund mit Nachbargemeinden ein möglicher Weg. Die vom Kanton in Aussicht gestellte Richtplanung sieht vor, dass ein Verbund der Seitentäler mit der «Grundwasser-Ebene» rasch ein Thema sein kann. Gut aufgenommen wurde die Feststellung von Schibli, dass in der Planung für das weiträumige Industriegebiet Sisslerfeld umfassende Vorabklärungen stattfinden, um die Infrastruktur und Wasserversorgung ausreichend sicherzustellen. Die Verbundleitung im Bözbergtunnel dient vorerst für Brandschutz und Sicherheit, wäre aber später bei Bedarf auch für den Wasserbedarf nutzbar. Keinesfalls soll die Quellennutzung im Juragebiet vernachlässig werden. Für einen Quellen-Kataster sind Arbeiten von Jurapark Aargau und Pro Natura Aargau im Gange.
Beat und Jürg Erdin und Ing. Gabriel Gisler, Büro Koch + Partner, Laufenburg, berichteten über eine Bachrenaturierung in Gansingen. Der örtliche Naturschutzverein und eine Grundeigentümerschaft haben die Lancierung des Projektes im Ortsteil Büren ermöglicht, das von Gemeinde, Kanton und Bund unterstützt wird. Silvan Kaufmann von der Abteilung Landschaft und Gewässer zeigte mit eindrücklichen Bildern die Folgen von Trockenheit an den Fricktaler-Bächen auf und ebenso nach Starkregen die Überflutungsgefahr. An der Sissle sind bauliche Massnahmen im Gange, um zumindest in Teilabschnitten eine dauerhafte «Tiefwasser-Rinne» sicherzustellen. «Mäandrierende Talbäche, wie in den Seitentälern, sind als Erfrischungs-und Klimaregulator interessant, ja ein Juwel in der Landschaft, auch wenn der Baumbestand bei Hochwasser Probleme verursachen kann», betonte Kaufmann. Lehrreich war auch die Feststellung, dass jetzt der mögliche Höchststand beim Grundwasser gegeben ist, dieser sich aber bis im Herbst abbaut und im Winterhalbjahr wieder erneuert. Der Grund für den Abbau dieser Ressource in den nächsten Tagen und Wochen ist rasch begründet, wenn man bedenkt, was der Baumbestand an Bach, Flur und Wald zusammen mit der gesamten Vegetation wieder an Wasser aufnimmt und idealerweise für Natur, Luft und Umwelt nutzt und freisetzt. Der beste Zeuge dafür ist die rund 800 Jahre alte und bestbekannte Linde von Linn, die jetzt bald in ihr Sommerkleid wechseln wird.
Dieser Tage war aus Luzern zu lesen, dass die Stadt die mögliche Sommerhitze mit mehr Regenwasser mit Boden-Speichern bewältigen will. Begründung: Die Asphaltierten Strassen und Plätze heizen sich im Sommer schneller auf, als in einer Gemeinde auf dem Land. Eine gleiche Begründung liefert die Stadt Zürich, welche dieser Tage dem Stadtparlament eine Kreditvorlage über 130 Mio. Fr. unterbreitet hat für mehr Bäume und begrünte Fassaden. Den Wasserhaushalt auch in unserer Region mehr zu umsorgen war grundsätzlich an der Versammlung unbestritten, aber wie? Mit neuen oder bestehenden Strukturen? Die formierte Aktionsgruppe wird Mitte April erneut tagen, Voten und diverse Rückmeldungen auswerten und bestimmt einen Weg finden.
Für Auskünfte und eine Tagungsdokumentation kann man sich jederzeit an Josef Amsler, Breitenacker 4, 5082 Kaisten, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. wenden.

Bild: Bäume, wie die rund 800 Jahre alte Linner Linde, nehmen Wasser auf, speichern es und setzt es wieder frei. Foto: ofi