(bi.) Pralle Sonne und Halbschatten für Tiere und Pflanzen, eine kleine und doch grosse Welt der Kontraste findet sich rund um die beiden Gemeindehäuser am Dorfplatz in Wölflinswil. Das beeindruckte am Startanlass «Natur findet Stadt – auch im Jurapark und in den Gemeinden Wölflinswil und Oberhof».
Aus der interessierten und engagierten Besucher-Gruppe wurde am Schluss beim feinen Apéro im Pfarrgarten auch die kritische Frage des Tages gestellt: «Hier in den Dörfern ist doch Natur, der grosse Nachholbedarf ist dagegen in den kahlen Gebäude- und Strassenschluchten der Städte zu orten?» Anja Trachsel vom Jurapark Aargau sah das auch so, betonte aber, wir Landbewohner hätten dennoch viel Anlass, die Natur zu bereichern. Kein Garten sei zu klein, um Lebensraum zu sein. Als Beispiel sind die Wildbienen wichtige Bestäuber, welche für die ganze Kette bis zum Lebensmittel unentbehrlich sind. Vielfalt ist das grosse Thema für die Landwirtschaft, aber auch für alle Akteure in der Landschaft. Das jetzige Projekt ist eingebettet in das Bemühen von Kanton und Jurapark «Restflächen» und Kleinparzellen aufzuwerten, vielseitiger und naturnah zu gestalten. Biodiversität gilt da als Leitwort.
Für den örtlichen Verein «Dorf plus» begrüsste Kurt Aerni die Schar und betonte, dass mit dem ersten Projekt «Naturmodule im Pfarrgarten» ein idealer Auftakt bereits 2016 realisiert werden konnte. Allein die Stichworte dafür zeigen das auf: Kleinsträucher, grüne Wand, Blumenwiese, Schmetterlingsbeet, Trockensteinmauer, Steinsofa, Totholz-Stelen, Vogelhecke, Obstbäume, Altholz, Igelnest, Wassertonne, Nistkasten und Wildbienenstandorte. Interessant: Die Wildbienen sind zu 60 Prozent Erdnister. Beim alten Gemeindehaus blieb zu Recht eine Brennessel-Oase stehen. Katja Sattler, welche für die Projekte in Wölflinswil eine Schlüsselrolle spielt, betonte, dass dieser kleine Lebensraum bis zu 50 Nesselnfaltern Heimat sein könne. Sie führte auch zu den eindrücklichen Pflanzen-Standorten im Halbschatten und an der sonnigen Südwand. Eine Augenweide! Aerni betonte, dass sich bisher vier Gartenbaubetriebe als Beratungsstellen angeboten haben. Eine Stunde Gratisberatung ist für Interessierte in den beiden Gemeinden im Rahmen dieses Projektes möglich. Kontakte/Vermittlung über