(fi) Als Reaktion auf die Publikation des Online-Artikels «Zur Wahl in Zeiningen: Alea iacta est – Der Würfel ist gefallen! Ist er das wirklich?» am Sonntag, 9. November, hat uns Thomas Börlin am Montag folgenden Artikel zukommen lassen. Die Redaktion von Fricktal.info
(yr) In ihrem Bericht schreibt die Autorin über politische Spannungen und alte Gräben, welche im Blockhaus spürbar gewesen seien. Was sie aber verschweigt, ist die Tatsache, dass es genau die Gruppe war, welche unbedingt ihren Kandidaten Andreas Geiss in das Amt des Gemeindepräsidenten hieven will, die verantwortlich war für die beschriebenen Spannungen am Wahlpodium im Blockhaus: Mit ihrem unflätigen Auftreten verbreiteten vor allem zwei der eingeschleusten Geiss-Fans eine schlechte Stimmung. Man wollte nicht zuhören und bestand darauf, ihr Kandidat sei vom Anlass ausgeschlossen worden, obwohl der Podiumsleiter Christoph Grenacher zu Beginn der Veranstaltung darlegte, dass sich Andreas Geiss selber verhindert hatte. War das der Auftrag der Unruhestifter, dass Frau Wohlfender nach der Fragestunde am vergangenen Mittwoch eben diesen Bericht in die Zeitung bringen sollte?
Last-Minute-Kandidat ohne politischen Rucksack
«Im Restaurant Taube: Dialog, Nähe und neue Töne» nennt sich ein weiteres Kapitel besagter ‘Berichterstattung’. Von Seiten des Teams, welches Alexander Kohler und Thomas Börlin als Gemeindepräsident und neuen Gemeinderat empfiehlt, waren ebenfalls einige Personen an der Fragestunde von Andreas Geiss anwesend. Im Vergleich zu den Anhängern von Geiss waren diese aber fair und störten den Anlass nicht mit ungebührlichem Auftreten. So konnte die Fraktion Geiss mit ihren (einstudierten?) Fragen eine richtige Wohlfühlatmosphäre zaubern, welche die anwesenden Unentschlossenen verzaubern sollte.
Bloss: Was hat denn Last-Minute-Kandidaten Geiss von sich preisgegeben? IT-Führungskraft sei er – im Moment allerdings ohne Anstellung. Verlassen würde er sich nicht auf seine eigene Expertise, sondern externe Expertenmeinungen, Führungsstil habe er keinen bestimmten. Sieht so ein möglicher neuer Gemeindepräsident aus? Eine Führungskraft, bar jeder politischen Erfahrung, die sich das Wissen in Online-Kursen holt und trotzdem keine Ahnung hat, was das Baurecht bedeutet?
Die von Kohler und Börlin im Blockhaus angeregte offene Konferenz der Einwohner, die den Gemeinderat mit lokaler Vertrautheit, Fachkompetenz und Engagement in seiner Arbeit unterstützt und begleitet: Fehlansage für Geiss, der aus seinem Heimatland stattdessen die Idee der Bürgerräte einbrachte – ein Alibi-Gremium ennet dem Rhein, das Volksnähe suggeriert, aber keinerlei qualitative Ansätze zur Entwicklung einer Gemeinde erbringt. Entwicklungsplanung? Bildungslandschaft? Finanzielle Verantwortung? Alterswohnungen? Dorfgestaltung? Allesamt dringende Themen für Zeiningen – aber Blackboxes für den unerfahrenen Einsteiger Geiss.
Sind die Würfel wirklich gefallen?
Diejenigen, welche der Seite Kohler/Börlin vorwerfen, nicht klar und kommunikationsstark zu sein, scheinen es zu sein, welche die Gräben in Zeiningen immer tiefer graben, weil sie nicht wollen, dass ein neues Zeitalter Einzug hält: Ein neues Zeiningen, in welchem nicht mehr mit Schattenregierungen gearbeitet wird, in welchem alle Einwohner, egal ob Vereinsmitglied oder nicht, alle gleich behandelt werden. Zusammenfinden kann man nur, wenn man es will. Das Lager Geiss aber hat klargestellt, dass es nicht bereit ist, einen Schritt auf die andere Seite zuzugehen; vielmehr wird erwartet, dass die andere Seite zwei Schritte machen muss.
Zusammenfinden tönt gut. Bloss müssen sich dabei wirklich beide Seiten bewegen. So wie das Kohler und Börlin anstreben: Für ein neues Zeiningen, an dem alle mitarbeiten – zusammen!