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Yvonne Kuny, Gerhard Zumsteg und Helena Häseli (von links) am Startpunkt des slowUp 2023, der Holzbrücke in Bad Säckingen. Foto: Jörn Kerckhoff
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Der 18. am 18.: Der slowUp Hochrhein findet statt - höchstwahrscheinlich auch im kommenden Jahr

Am 18. Juni wird zum 18. Mal der slowUp Hochrhein ausgerichtet werden. Und auch die Zukunft des Grossanlasses, der zwischen 20 000 und 30 000 Verlofahrer und Inlineskater auf die Strassezwischen Bad Säckingen in Laufenburg lockt, scheint fürs Erste gesichert zu sein. Startpunkt wird diesmal in Bad Säckingen an der Holzbrücke sein. Die Brückefeiert in diesem Jahr ihren 450. Geburtstag, Grund genug, sie ins Rampenlicht zu setzen.
JÖRN KERCKHOFF

Gerhard Zumsteg, Präsident des Vereins slowUp Hochrhein, Helene Häseli, Leiterin der Geschäftsstelle slowUp Hochrhein, Thomas Ays, Tourismus- und Kulturamtsleiter von Bad Säckingen, und Yvonne Kuny, ebenfalls vom Tourismus- und Kulturamt Bad Säckingen, steckten am vergangenen Mittwoch die Eckpunkte des slowUp Hochrhein 2023 für die versammelte Presse ab. Über 32 Kilometer geht es durch neuen Gemeinen, in denen jeweils eine Festwirtschaft zur Pause einlädt. Die Strecke ist zwischen 9 und 18 Uhr für den Verkehr gesperrt und für die slowUp-Teilnehmer zwischen 10 und 17 Uhr geöffnet.
Sie wird als Einbahnstrasse geführt, einen festen Startpunkt gibt es nicht, Teilnehmer können dort starten, wo es für sie am besten passt. Um 9.30 Uhr wird es aber auf der deutschen Seite der Holzbrücke einen kleinen Festakt zum Brückenjubiläum geben, um zehn Uhr wird dann das Band zerschnitten und die Strecke freigegeben. Der Hauptfestplatz ist auf dem Münsterplatz in Bad Säckingen.

Appell an die Vernunft
Die Zahl der Elektro-Velos habe im vergangenen Jahr gegenüber der Vor-Corona-Zeit deutlich zugenommen, berichteten Gerhard Zumsteg und Helene Häseli von den Erfahrungen des slowUp 2022. «Die Pedelecs 25 können an dem Anlass teilnehmen, alles, was schneller ist, sollte bitte darauf verzichten», sendete Gerhard Zumsteg einen Appell an die Vernunft. Zumsteg meint so genannte Speed Pedelecs - diese leisten eine Unterstützung bis 45 Stundenkilometer, E-Trottinetts oder Segways. «Verbieten können wir es nicht, aber wenn die Strecke voll ist, dann ist es nicht ungefährlich, wenn jemand schnell einen Slalom fährt», erläuterte Zumsteg.
Die Veranstaltung selbst ist für die Macher eigentlich schon Routine, im Fokus der Pressekonferenz stand daher vor allem die Zukunft des slowUp Hochrhein. Diese stand zuletzt nämlich auf sehr wackeligen Beinen. «Der letzte slowUp war mein letzter slowUp», erklärte Helena Häseli. Von wegen: Gemeinsam mit Wendel Hilti hatte sie ihre Aufgabe in der Geschäftsstelle nämlich doch nochmal um ein Jahr verlängert. Sonst wäre mit dem slowUp Hochrhein nach der Auflage 2022 nämlich vielleicht schon Schluss gewesen. Denn auch aus dem Vorstand des Vereins wollten sich einige Personen zurückziehen, eine Organisation des Grossanlasses wäre damit unmöglich gewesen.

slowUp Hochrhein erstmal gerettet
Das war der Stand während der Generalversammlung des Vereins im Januar. Bis kurz vor den Sommerferien solle es eine Entscheidung geben, wie es mit dem slowUp Hochrhein weitergeht, hiess es damals. Jetzt ist kurz vor den Sommerferien und tatsächlich konnten Gerhard Zumsteg und Helena Häseli am Mittwoch verkünden, dass sich neue Akteure gefunden hätten, die die Zukunft des slowUp Hochrhein sichern sollen. sowohl für die Geschäftsstelle habe sich eine Person gefunden – den Namen wollte Gerhard Zumsteg noch nicht verraten, da der Vertarg noch nicht unterzeichnet sei – und auch für den Vorstand gebe es Kandidaten, die bereit seien, die verschiedenen Aufgaben zu übernehmen. Gerhard Zumsteg wird als Präsident auch nochmal bis Ende 2024 verlängert. «Das muss ich nur noch meiner Frau erklären», räumte er ein.
So aufgestellt werde man es wohl auch schaffen, das Budget, das für den slowUp Hochrhein 2023 noch bei etwa 130 000 Franken liegt, um 10 000 bis 20 000 Franken zu senken. «An diesem Tag sind 300 Personen für die Bereiche Sicherheit und Sanität an der Strecke», machte Helena Häseli deutlich, ein slowUp eine Veranstaltung ist, die richtig Geld kostet.

Sponsoren geben sich zurückhaltend
«Besonders für die grenzüberschreitenden slowUps ist die Finanzierung eine Herausforderung», so Häseli. Insgesamt gibt es 19 slowUps in der gesamten Schweiz, vier davon sind grenzüberschreitende Veranstaltungen. Un bei diesen seien die Sponsoren zurückhaltend. Auf deutscher Seite gebe es praktisch keine Firma, die sich finanziell am slowUp engagiere und die Schweizer Unternehmen geben ihr Geld offenbar lieber für slowUps, die komplett in der Schweiz stattfinden.
So wird es in diesem Jahr zum dritten Mal einen Vignettenverkauf beim slowUp Hochrhein geben, mit dem ein Teil des Budgets reingeholt werden soll. Fünf Franken bzw. fünf Euro kostet die Vignette für den ­slowUp, allerdings sei die Bereitschaft der Teilnehmer, eine solche Vignette zu erwerben, sehr zurückhaltend. «Die Verkäufer müssen sich sogar teilweise wüst beschimpfen lassen», erklärte Helena Häseli. Die Leute seien es von früher gewohnt, dass der slowUp umsonst war und dass es sogar noch Geschenke von den Spnsoren gab. Dass sie jetzt etwas dafür zahlen sollen, sähen viele nicht ein. Yvonne Kuni erklärte dazu: «Wir haben in Bad Säckingen auch nur einen Verein gefunden, der sich bereit erklärt hat, die Vignetten zu verkaufen. Der Kauf der Vignette ist freiwillig, doch Häseli macht auch deutlich: «Ohne den Erlös aus dem Vignettenverkauf wird es den slowUp Hochrhein auf längere Sicht nicht mehr geben.» Und wieder richtet Gerhard Zumsteg einen Apelle an die Teilnehmer: «Die fünf Franken oder Euro sollte den Teilnehmern ein solcher Anlass wert sein.»
Ganz in trockenen Tüchern scheint die Zukunft des slowUp Hochrhein also doch noch nicht zu sein. «Ist der slowUp 2024 sicher oder wahrscheinlich», lautete denn auch eine Frage an die Verantwortlichen. «Er ist wahrscheinlich sicher», antwortete Yvonne Kuni mit einem Augenzwinkern.

Bild: Yvonne Kuny, Gerhard Zumsteg und Helena Häseli (von links) am Startpunkt des slowUp 2023, der Holzbrücke in Bad Säckingen. Foto: Jörn Kerckhoff