(glp) Der Grenzübergang Rheinfelden wird als schnelle Umfahrung der Stadt Basel genutzt. Aus Sicht der glp Fricktal und der glp Rheinfelden ist eine angedachte Spurerweiterung der falsche Ansatz, um das Problem des überlasteten Grenzübergangs zu lösen.
Dass das grenzüberschreitende Autobahnnetz im Raum Basel in Spitzenzeiten regelmässig überlastet ist, ist bekannt. Bereits heute führt dies dazu, dass Basel über Rheinfelden umfahren wird. Durch die Bauarbeiten an der Osttangente hat der Verkehr bei der Fricktaler Autobahnbrücke weiter zugenommen.
Ende 2020 wurde der grenzüberschreitende Verkehrsfluss auf der Nord-Süd-Achse während der Sanierung der sogenannten Osttangente der Autobahn A2 mit einer entsprechenden Beschilderung «umgeleitet», das heisst Rheinfelden wurde als schnelle Umfahrung in Spitzenzeiten markiert. Genau dies wollten die beiden Rheinfelden beim Bau der Autobahnbrücke verhindern. Der Rheinfelder Übergang soll explizit nur als regionale Verbindung genutzt werden, was der Rheinfelder Bevölkerung durch den damaligen Regierungsrat auch zu-gesagt wurde. Entsprechend wurden die Brücke und die Zollanlagen dimensioniert. Dass der motorisierte Individualverkehr vor allem durch PendlerInnen trotzdem weiter zunimmt, erhöht den Druck auf den Rheinfelder Grenzübergang.
Der nun angedachte Ausweg aus dem Problem, nämlich den Grenzübergang mit einer zusätzlichen Spur zu erweitern, kann aus Sicht der glp Fricktal und glp Rheinfelden nicht die Lösung sein. Vor allem fehlt der glp bei diesem Vorschlag eine gesamtheitliche Sicht auf das aktuell unbestrittenermassen bestehende Problem.
Eine kurzfristig realisierbare Option bestehe zudem in der Optimierung des Verkehrsflusses durch die bestehende Infrastruktur, indem die vorhandenen Spuren sinnvoll genutzt würden, inkl. der Führung durch die Zollanlagen. Hier bestehe offensichtlich brachliegendes Potenzial, schreibt die glp in einer Medienmitteilung.
Darüber hinaus sei eine Gesamtsicht unabdingbar: «Es braucht eine konkrete Planung alternativer Verbindungsmöglichkeiten über die Landesgrenze für PendlerInnen, die auch grenzfernere Ortschaften sinnvoll einbinden. Buslinien, die Bahnhöfe und grössere Arbeitsclusters grenzüberschreitend zu verbinden, ist ins Gesamtkonzept Mobilität der Nordwestschweiz, insbesondere des Fricktals und auch Südbadens aufzunehmen.», hält Béa Bieber, Grossrätin und Präsidentin der glp Rheinfelden und Fricktal fest. Der ÖV sei, ebenfalls grenzüberschreitend, zu erweitern und zu stärken. Hier gebe es aus anderen wichtigen Arbeits- und Le-bensregionen gute Beispiele von Ringverbindungen. Ein sicheres und dichtes Velowegnetz durchs Fricktal müsse die anderen Vekehrsverbindungen bedürfnisorientiert ergänzen.
Die glp Rheinfelden und glp Fricktal sind überzeugt, dass daher nicht eine Spurerweiterung die Lösung sein könne und dürfe; vielmehr müssten mehrere Lösungsansätze wirkungsorientiert aufeinander abgestimmt baldmöglichst an die Hand genommen und umgesetzt werden.