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Vom Fricktal aus die Zukunft planen: Olivia Sieber (Rheinfelden) und André Mudry (Gipf-Oberfrick) 11. International Swiss talent Forum teil

(pd) «Das grösste Risiko ist das, an das wir nicht gedacht haben», sagen Prof. Dr. Gabriela Hug und Prof. Dr. Giovanni Sansavini. Vom 5. bis 9. Juli beschäftigten sich junge Gewinner:innen von Wissenschaftswettbewerben aus der Schweiz, Europa, Asien und Afrika am International Swiss Talent Forum (ISTF) in Nottwil (LU) mit verschiedenen Facetten des Überthemas «Resilienz». Mit dabei waren auch Olivia Sieber aus Rheinfelden und André Mudry aus Gipf-Oberfrick.

In Teams und zusammen mit Fachexpert:innen aus renommierten Schweizer Hochschulen und Unternehmen entwickelten die Jugendlichen Ideen zu dieser Herausforderung. Der Think-Tank endete am Samstag mit der Präsentation der Lösungsvorschläge.

Den sozialen Wandel in die Praxis umsetzen
Der Applaus in Nottwil war nicht ohne Grund gross, denn das Publikum war von den kühnen Vorschlägen der in zehn Teams aufgeteilten Jugendlichen begeistert: Von der Entwicklung einer App zur Analyse der Widerstandsfähigkeit einer Lieferkette, über die Organisation eines Nationalen Holzbauwettbewerbs oder der Einführung eines Bewertungssystems für Mentale Widerstandsfähigkeit – die Lösungen waren allesamt bemerkenswert. Die 70 Teilnehmenden im Alter von 18 bis 23 Jahren hatten sich fast eine Woche lang auf diesen Moment vorbereitet. Folgende herausfordernde Aufgaben wurden ihnen gestellt:
1. Patente: Förderer oder Hemmschuh der Resilienz? Dr. Christian Moser, Patent Experte Eidgenössisches Institut für geistiges Eigentum
2. Wälder der Zukunft: Wie kann die Balance zwischen Klimawandel und Energiebedarfsdeckung gelingen? Dr. Silvia Hostettler, Lektorin an der École Polytechnique Fédérale de Lausanne.
3. Unterbrechungen der Supply Chain: Welche Lösungsansätze verspricht eine verbesserte Widerstandsfähigkeit? Prof. Dr. Wolfgang Kröger, ehemaliger Exekutivdirektor ETH Risk Center
4. Wie kann unsere psychische Resilienz bewertet und gefördert werden? Cecilia Juhlin, Psychotherapeutin, INSEAD verifizierter Coach bei CJG Consulting.
5. Wirtschaftswachstum versus Resilienz gegenüber dem Klimawandel – ein gangbarer Mittelweg? Raymond See Soon Cheng, Deputy Director Applied Science at ITE College East Singapore.
Die Jugendlichen beliessen es bei weitem nicht bei der Theorie. Um die Diskussionen zur Challenge Nummer vier in die Praxis umzusetzen, füllten sie jeden Tag einen Fragebogen aus, in dem sie ihre Arbeitsumgebung hinterfragten: Wie fühle ich mich in meinem Team? Wird meine Meinung gehört? Werden meine Talente geschätzt und genutzt? Im Rahmen einer künstlerischen Aktivität konnten sie auch die psychologische Unterstützung, die sie im Laufe ihres Lebens erhalten hatten, auf kreative Weise darstellen. Ziel: das Tabu der psychischen Gesundheit zu brechen und neue Formen der Führung zu entdecken, die Wohlwollen und Leistung miteinander verbinden.

Vielfalt als Quelle des Reichtums
Zum ersten Mal seit der Gründung des ISTF vor elf Jahren war der afrikanische Kontinent durch Teilnehmende aus Ghana, Tunesien und Südafrika vertreten. «Das Konzept des Projekts besteht darin, unsere Vielfalt zu nutzen: Menschen aus unterschiedlichen Kulturen zusammenzubringen, um Lösungen zu schaffen, die noch nie zuvor gesehen wurden. In diesem Sinne mussten wir Afrika unbedingt einbeziehen», betonte Julián Cancino, Projektleiter des ISTF.