(pd) aarau regio setzt als regionale Trägerschaft seit 2016 diverse Massnahmen im Rahmen des Landschaftsqualitätsprojektes um, welche zur Erhaltung und Förderung der vielfältigen Kulturlandschaft in der Region beitragen. Das Umsetzungsfazit nach achtjähriger Projektphase zeigt, dass die meisten Ziele erreicht oder bei weitem übertroffen wurden. Dies nicht zuletzt dank der grossen Beteiligung der Landwirtinnen und Landwirte in der Region, welche im Zeitraum von 2016-2023 Leistungen in der Höhe von insgesamt 2,8 Millionen Franken erbrachten.
Seit 2016 trägt der Regionalplanungsverband aarau regio als regionale Trägerschaft des Landschaftsqualitätsprojektes (LQ-Projekt) zur Erhaltung und Förderung der vielfältigen Kulturlandschaft in der Region bei.
Mit dem LQ-Projekt eröffnet aarau regio damit seinen Landwirtinnen und Landwirten die Möglichkeit, die-sem Wunsch der Bevölkerung nachzukommen – gegen die Abgeltung diverser Leistungen mit Direktzahlungsbeiträgen des Bundes. Die 44 am Projekt involvierten Landwirtschaftsbetriebe aus den acht Gemeinden (Aarau, Buchs AG, Erlinsbach AG, Gränichen, Muhen, Oberentfelden, Suhr und Unterentfelden), was einem Anteil von 67 Prozent der Betriebe ausmacht, haben über die letzten acht Jahre massgeblich an der Entwick-lung und Förderung einer attraktiven Kulturlandschaft mitgewirkt. Zahlreiche Hochstammobstbäume, Holz- und Steinhaufen, Kopfweiden, Hecken und Tümpel wurden realisiert, deren Umsetzungsstand im Projektabschlussbericht zusammen mit den Erkenntnissen aus zwei Onlinebefragungen seitens beteiligter Landwirtschaftsbetriebe wie auch der Bevölkerung festgehalten wurden.
Umsetzungsstand einsehbar bei der Hofbesichtigung ‘Lottenhof’
Stellvertretend für die am Projekt involvierten Landwirtinnen / Landwirte wurde heute im Rahmen der Hofbesichtigung ‘Lottenhof’ in Muhen nach der Begrüssung von Alexandra Mächler, Geschäftsführerin des Pla-nungsverbandes aarau regio, von Landwirt Thomas Anliker den rund 20 geladenen Gästen aus Politik, Verwaltung und Landwirtschaft eindrücklich aufgezeigt, welche Aufwertungsmassnahmen umgesetzt wurden und wo die Herausforderungen lagen.
«Das Projekt mit seinen Umsetzungsmassnahmen hat mich überzeugt. Die Vielfalt der Kulturlandschaft lässt sich klar erkennen und der Aufwand hielt sich auch in Grenzen», so Anliker. «Nicht nur werde ich regelmäs-sig von Spaziergängern positiv darauf angesprochen. Mir selber fallen auch vermehrt attraktive Landschaftselemente auf», ergänzt der Landwirt. Diese Erkenntnis wurde auch bei der erst kürzlich durchgeführten Bevölkerungsumfrage festgestellt, welche Teil des Projektabschlussberichtes sind. Die Befragung unter den Landwirten zeigte auch, dass bei allen Massnahmen die Mehrheit der Landwirte der Meinung ist, die abgefragten Massnahmen in einer neuen Vertragsperiode weiterzuführen.
Eine besondere Herausforderung für die Zukunft wird sein, die Einzel- und Gruppenberatungen für die Landwirte zu etablieren, um so die räumliche Priorisierung von Massnahmen richtig zu setzen Matthias Müller, Abteilungsleiter Landwirtschaft Kanton Aargau, betont nach der Überbringung der besten Grüsse von Landstatthalter und Landwirtschaftsdirektor Dr. Markus Dieth, wie wichtig die Rolle von aarau regio in diesem Projekt sei. «Mit der Übernahme der Trägerschaft hat aarau regio den Landwirtinnen und Landwirten in dieser Region ermöglicht, ihre Leistungen für die Pflege einer attraktiven Kulturlandschaft finanziell abzugelten. 90% der finanziellen Abgeltung erfolgte durch den Bund und 10% hat der Kanton beigesteuert. Über die letzten acht Jahre (2016-2023) betrachtet, flossen insgesamt 2,8 Millionen Franken steuerbare Beiträge in die Region. Bei 44 teilnehmenden Betrieben macht dies im Schnitt 7695 Franken pro Jahr und Betrieb.»
Projektfortsetzung seitens aarau regio bereits beim Kanton Aargau beantragt
Alexandra Mächler ergänzt, dass es aarau regio ein grosses Anliegen sei, dass das LQ-Projekt 2026 erneuert wird, so dass weitere Landwirte einsteigen können und die bereits teilnehmenden Landwirte zusätzliche Massnahmen anmelden können. Grossrat Thomas Baumann, Mitglied der Arbeitsgruppe Landschaftsqualitätsprojekt und aktiver Teilnehmer am Umsetzungsprogramm, befürwortet dies sehr. Er sieht allerdings auch noch einigen Handlungsbedarf. „Im neuen LQ-Projekt sollen die im Schlussbericht aufgeführten Emp-fehlungen und Erfahrungen unbedingt berücksichtigt werden“, so Baumann. „Umso erfreulicher sei die Kunde von Matthias Müller zu vernehmen, dass ab 2026 die Vernetzung und die Landschaftsqualität zusammengeführt werden zu Beiträgen für regionale Biodiversität und Landschaftsqualität“, ergänzt Grossrat Baumann.
Abschliessend hält die Geschäftsführerin vom Planungsverband fest, dass der Regionalplanungsverband aarau regio überzeugt sei, dass mit der Weiterführung des LQ-Projekts eine vielfältige Natur und Landschaft in der Region vermehrt erhalten und aufgewertet werden kann – dies auch zum Wohle der gesamten Bevölkerung und der regionalen Standortförderung. Der entsprechende Antrag zur Projektverlängerung wurde bereits an die zuständige kantonale Stelle überwiesen.
Bild v.l.n.r: Matthias Müller, Abteilungsleiter Landwirtschaft Kanton, AG; rechter Bildrand: Landwirt Thomas Anliker; Grossrat und Landwirt Thomas Baumann. Foto: zVg