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Aargau: Eigentümervertreter der Axpo Group wollen Dividenden in einheimische, erneuerbare Energieproduktion investieren

(pd) Die Vertreter der Eigentümer von Axpo befürworten das Bundesgesetz über subsidiäre Finanzhilfen zur Rettung systemkritischer Unternehmen der Elektrizitätswirtschaft (FiREG) als Ultima Ratio zur Verhinderung eines systemischen Kollapses. Sie haben an ihrer heutigen Zusammenkunft zur Stärkung der Kapitalbasis bis auf Weiteres einen Dividendenverzicht in Aussicht gestellt. Weiter beabsichtigen die Eigentümervertreter wie auch Axpo einen Teil der künftigen Dividenden in die einheimische, erneuerbare Energieproduktion zu investieren und prüfen dazu entsprechende Massnahmen, wie sie in einer eine Medienmitteilung zum Bundesgesetz über subsidiäre Finanzhilfen zur Rettung systemkritischer Unternehmen der Elektrizitätswirtschaft (FiREG) zu (Rettungsschirm-Gesetz) schreiben.

Der Bundesrat hat am Mittwoch die Botschaft zum dringlichen Bundesgesetz über subsidiäre Finanzhilfen zur Rettung systemkritischer Unternehmen der Elektrizitätswirtschaft (FiREG) verabschiedet. Der Rettungsschirm soll einen Schutzmechanismus gegen die aktuellen systemischen Risiken auf den europäischen Energiemärkten sicherstellen. Gegenüber dem Vernehmlassungsentwurf hat der Bundesrat substanzielle Verbesserungen vorgenommen. Die aktuelle Vorlage ist mit wenigen Ausnahmen ausgewogen und zielgerichtet.
Die unterzeichnenden Eigentümervertreter unterstützen das FiREG und anerkennen dessen subsidiären Charakter. Der Rettungsschirm soll nur als Ultima Ratio greifen. Als Vertreter der Eigentümer der Axpo erachten sie es als ihre Aufgabe sich im Rahmen ihrer zumutbaren Möglichkeiten dafür einzusetzen, dass der Sicherheitsmechanismus des Bundes gar nie zur Anwendung kommt. Exogene Faktoren, und nicht strategische Fehlentscheide, als Auslöser Die aktuellen Entwicklungen auf den europäischen Energiemärkten sind historisch einmalig. Die Preise sind – verstärkt durch den Krieg in der Ukraine – in den letzten Monaten auf ein Allzeithoch gestiegen und extrem volatil. In einem solchen Szenario kann es im schlimmsten Fall zu einer unkontrollierbaren europaweiten Kettenreaktion kommen, welche auch vor den Schweizer Stromunternehmen nicht Halt machen würde und die hiesige Stromversorgung gefährden könnte. Die aktuellen Herausforderungen in der Strombranche sind indes nicht auf falsche oder stark risikobehaftete strategische Unternehmensentscheide zurückzuführen. Im Gegenteil verfolgt Axpo eine konservative Absicherungsstrategie, die auch den Schweizer Endkunden durch entsprechende Preisstabilität zugutekommt. Hinter den hohen Liquiditätsabflüssen stehen gerade nicht spekulative Handelsgeschäfte im Ausland, sondern die international gültigen Regeln rund um die Absicherung der Schweizer Produktion. Es handelt sich beim Szenario, für welches das Bundesgesetz aufgelegt wird, somit vielmehr um einen kriegsbedingten, von exogenen Faktoren bestimmten Ausnahmefall. Sobald die Preise wieder sinken oder spätestens, wenn die Unternehmen ihre abgesicherte Produktion geliefert haben, entschärft sich das Liquiditätsproblem automatisch. Die Zukunftsaussichten von Axpo sind aufgrund ihrer erfolgreichen strategischen Ausrichtung und den gestiegenen Strompreisen denn auch sehr gut.

Verzicht auf Dividende in Aussicht gestellt
Axpo hat in diesem schwierigen Marktumfeld sämtliche Verwerfungen und temporären Liquiditätsabflüsse aus eigener Kraft gemeistert. Die Eigentümervertreter stehen in engem Austausch mit dem Verwaltungsrat und Management und lassen sich regelmässig darlegen, welche umfassenden Massnahmen das Unternehmen ergreift, um der herausfordernden Situation erfolgreich zu begegnen. Die Vertreter der Eigentümer unterstützen nicht nur die Strategie der Axpo, sondern auch die Massnahmen, welche Axpo zur Reduktion der Liquiditätsrisiken in dieser ausserordentlichen Situation ergriffen hat.
Gleichzeitig haben die Eigentümervertreter an einer Zusammenkunft am 20. Mai 2022 in Aussicht gestellt, dass sie bis auf Weiteres zugunsten der Stärkung der Kapitalbasis von Axpo auf eine Dividende verzichten wollen.

Forcierter Ausbau der Erneuerbaren
Die aktuell angespannte Situation führt vor Augen, wie wichtig gut funktionierende Energiemärkte sind. Die Schweiz hat sich das Ziel gesetzt, den CO2-Ausstoss bis 2050 auf Netto-Null zu reduzieren. Dafür sollen die einheimischen erneuerbaren Energien rasch und deutlich ausgebaut werden. An diesem Ziel muss auch in der aktuellen Lage weitergearbeitet und entsprechende Voraussetzungen geschaffen werden. Als grösste Schweizer Produzentin von erneuerbarer Energie wird auch Axpo weiterhin ihren Beitrag leisten. Um den Ausbau von einheimischen Erneuerbaren zu beschleunigen, erklären die Eigentümervertreter wie auch Axpo ihre Absicht, gezielt Teile der künftigen Axpo-Dividenden in Schweizer Ausbauprojekte von erneuerbaren Energien zu investieren, die einen hohen Beitrag zur Versorgungssicherheit leisten.