(pd) Am 25. Juni fand in Hausen das Schweizer Finale der World Robot Olympiad (WRO) statt. 45 Teams aus je zwei bis drei Kindern und Jugendlichen zwischen 8 und 19 Jahren liessen ihre Roboter rollen. Die Gewinnerinnen und Gewinner werden im November am Weltfinale der WRO in Dortmund teilnehmen. Darunter sind auch vier Aargauer Teams.
Am Samstag wuseln über 100 junge Tüftlerinnen und Tüftler durch die Mehrzweckhalle in Hausen. Lego-Roboter in allen Farben und Formen sausen über bunte Spielfelder. Spannung liegt in der Luft. Wer bei der Robotik-Olympiade Erfolg haben will, muss nicht nur mit Lego, sondern auch mit Code umgehen können. Auf dem Spielfeld müssen sich die Roboter orientieren und bestimmte Objekte möglichst genau und schnell verschieben. Aber auch Kreativität ist gefragt, denn das innovativste Design wird mit dem Spezialpreis «DesignOvation» gekürt.
Aargauer Teams qualifiziert
Die Gewinnerinnen und Gewinner werden im November am Weltfinale der WRO in Dortmund teilnehmen. Darunter sind auch vier Aargauer Teams: In den Kategorien der 13- bis 15-jährigen und 16- bis 19-jährigen landeten Kids aus dem Aargau auf dem ersten Platz, nämlich «AVALOQ» von Mael Strasser (Scherz) und Quirin Meier (Habsburg), beide Mitglieder des Robotikvereins Aarau und Schüler der Schule Windisch; sowie «Robofactory» von Jesse Born (Veltheim), Julian von Hoff (Niederrohrdorf), beide Schüler der Alten Kantonsschule Aarau. Auf dem zweiten Platz bei den 8- bis 12-jährigen wurden «Robo Matik Cobra» von Alexander Gaier (Schulhaus Mühlematten Villmergen, Dottikon) und Alexander Kaufmann (Primarschule Stapfer, Brugg AG) ausgezeichnet. Bei den 13- bis 15-jährigen ging der zweite Platz an Benjamin und Miriam Hausherr von der Bezirksschule Windisch. Auch auf dem dritten Platz waren bei den 13- bis 15-jährigen Aargauer vertreten, nämlich «Robo Matik New Generation» mit Daniels Freimanis (Schulhaus Bachmatten, Nussbaumen), Maël Meyer (Regionalschule Lenzburg, Ammerswil) und Stefan Mos (Oberstufe Schinznach-Dorf). Ausserdem wurde das Team «Robo Matik Duo» von Anton Zimmermann (Primarschule Ennetbaden) und Sebastian Eger (Schulhaus Oberfeld, Mägenwil AG) mit einem Spezialpreis für besonders kreatives Roboter-Design geehrt.
Roboter – Freund und Helfer
Das Thema der diesjährigen World Robot Olympiad ist «My Robot – My Friend». Die Aufgaben behandeln Lebensbereiche, in denen Roboter uns in Zukunft helfen könnten. So müssen die Roboter Patienten im Krankenhaus versorgen, der Feuerwehr bei einer Rettungsaktion beistehen oder Unkraut aus dem Garten entfernen. Am Vormittag muss der Roboter im Vorfeld bekannte Aufgaben erledigen. Am Nachmittag haben die Kids zweieinhalb Stunden Zeit, den Roboter für eine neue Herausforderung zu programmieren. Vom Computer rennen sie zum Spielfeld, um ihren rollenden Freund auszuprobieren. Je nach Ergebnis machen sich unterschiedliche Emotionen breit, dann ab zurück zum Computer, um hochkonzentriert ein paar weitere Zeilen Code zu improvisieren.
Freunde aus aller Welt
An jedem der Spielfelder halten ehrenamtliche Schiedsrichter fest, wie sich die Roboter schlagen. Am späten Nachmittag ist es dann so weit: Drei Teams aus jeder Altersklasse dürfen aus Siegerpodest steigen. Jeweils zwei werden die Schweiz an der internationalen Robotik-Olympiade vertreten. Julian von Hoff freut sich darauf, neue Freundschaften zu schliessen. Der Kantischüler, der bereits seit der fünften Klasse an der Olympiade teilnimmt, kam von der letzten World Robot Olympiad mit einem Koffer voller Mitbringsel aus aller Welt zurück.
Informatik greifbar machen
«Bei diesem Wettbewerb geht es nicht nur ums Gewinnen, sondern auch um den Spass an Informatik und Robotik», erklären die Freiwilligen vom Verein WRO Schweiz, die diesen Event mit grossem Einsatz auf die Beine stellen. «Es macht Spass, zu experimentieren, herauszufinden, was man alles hinkriegen kann und wie gut», erklärt die 13-jährige Miriam Hausherr. Die Robo Girls, die dieses Jahr zum ersten Mal dabei sind, stimmen zu, dass die Olympiade Spass macht – auch wenn es manchmal Ausdauer braucht, wenn etwas nicht gleich klappt. Für Julians Teamkollegen Jesse Born ist es die Möglichkeit, Informatik physisch greifbar zu machen. die ihn an der Robotik fasziniert. Nach der Schule möchte der 16-jährige Maschinenbau studieren.
Bild: Ausnahmsweise dürfen dieses Jahr pro Altersklasse gleich zwei Teams an Weltfinale der WRO reisen. Foto: Herbert Wirz, WRO Schweiz