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AG: 77 gemeinnützige Projekte erhalten Swisslos-Fonds-Beiträge

(pd) 77 gemeinnützige Projekte erhielten per 31. Mai einen Beitrag oder eine Defizitgarantie aus dem Swisslos-Fonds. Nachfolgend ist eine Auswahl der unterstützten Projekte zu finden.

Nachhaltig – nah und fern
• Wie funktioniert ein Theater ohne grosse Requisitenverschleiss? Ab wann ist ein Ernährungskonzept für ein Festival wirklich nachhaltig? Was tun, um Reisevorhaben von Kunst- und Kulturschaffenden möglichst nachhaltig zu gestalten? Antworten auf all diese Fragen und viele weitere rund um Nachhaltigkeit im Kulturbetrieb bietet die digitale Plattform tatenbank.org. Dieser Fundus an Wissen, wie Kulturgenuss und Umweltschutz zusammengeht, soll nun in weitere Sprachen übersetzt werden, konkrete Handlungsanweisungen gegeben werden und die Partizipation der User soll erhöht werden. Damit steigert das im Aargau initiierte Projekt seine Reichweite und die Zugänglichkeit für nachhaltiges Kulturschaffen.
• Ferien machen und die Umwelt schonen – wie geht das? Die kostenlose Online-Plattform fairunterwegs.ch will genau diese Frage beantworten. Mit Auskunft über Zertifikate, einer interaktiven Landkarte sowie weiteren Reisetipps erweitert der Verein fairunterwegs den Zugang für Reiseinteressierte zu einem umweltschonenden und ethischen Reiseerlebnis. Im Zentrum stehen soll die GLÜCKFormel, die den gemächlichen, lokalen, überraschenden, CO2-verringerten und korrekt bezifferten Tourismus fördert.
• Ebenfalls nachhaltig ist die Wieder- und Weiterverwendung von Gebäuden, indem sie zwischengenutzt werden. Dies soll auch mit dem alten Werkhof im Bleichi-Areal in Wohlen zwischen 2023 bis 2027 geschehen. Der ehemalige Werkhof soll langfristig als Kulturzentrum wiederbelebt werden. Die Räumlichkeiten bieten Platz für eine Konzerthalle, Atelier-, Band- und Multifunktionalitätsräume, die vermietet werden können und einen Raum für Kunstausstellungen. Auch die öffentlichen Veranstaltungen werden nicht zu kurz kommen. Diese sollen durch den Verein selbst kuratiert werden. Aber auch die kulturelle Nutzung durch Dritte soll ermöglicht werden, sodass sich das Bleichi-Areal zu einer Drehscheibe der Kultur der Region Freiamt entwickeln kann.
• Nachhaltigkeit wird auch gefördert, wenn das Ferne in der Nähe erlebt wird. Im Papiliorama im freiburgischen Kerzers erfahren jährlich rund 280 000 Besuchende, zu einem bedeutenden Anteil auch aus dem Aargau stammend, alles über Schmetterlinge und Falter sowie ihre Lebensräume. Nun soll das Areal des einzigartigen Ausflugsziels erneuert und erweitert werden. Dabei wird unter anderem das Gelände mit erneuerbaren Energieressourcen ausgestattet, ein neuer Beobachtungsturm und eine neue Volière entstehen und hängende tropische Gärten erwachen zum Leben – damit das Ferne ganz nah und vor allem lehrreich wird.

Lesen, lernen und erforschen
• Lehr- und vor allem ereignisreich ist jeweils auch die Lesenacht, die jährlich rund 70 000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene zusammenbringt. Das gemeinsame Geschichtenhören und -erzählen gehört zu den grössten Leseförderungsanlässen der Schweiz und findet dieses Jahr am 10. November unter dem Titel «Viva la Musica» statt. In dieser Nacht strömen Kinder und Jugendliche, mit oder ohne Begleitung in die lokalen Bibliotheken, übernachten in Schulhäusern, inszenieren selbst Literatur in Jugendtreffs und lernen so das Lesen lieben.
• Die Lust am Lesen fördert seit Jahren auch der Verein Baobab Books aus Basel. Jährlich publizieren sie das sogenannte Kolibri-Verzeichnis, das Kindern und Jugendlichen bis ins Gymnasium Bücher empfiehlt, welche sich fundiert mit gesellschaftlichen Themen wie Rassismus, Diskriminierung, Identität und Vielfalt auseinandersetzen. Neu werden dieses Jahr in einem Pilotprojekt Jugendliche in die Bewertung von Graphic Novels miteinbezogen, sodass die final publizierte Auswahl nicht nur für Lesende empfiehlt, sondern auch von den Lesenden stammt.
• Vom Zugang zur Gesellschaft handelt ein Vorhaben der der Schweizerischen Vereinigung der Eltern hörgeschädigter Kinder (SVEHK). Anlässlich seines 50-jährigen Bestehens publiziert der Verein ein Bilderbuch für Kinder im Alter zwischen drei bis acht Jahren zum Thema Hörbehinderung. Die Publikation wird gratis an Kinder mit die-ser Diagnose verteilt.
• Wiedererkennen sollen sich auch junge Mädchen im Comic «Kira und Kooki», der im Magazin «Kaleio – Magazin für Mädchen (und den Rest der Welt)» publiziert wird. Darin werden mittels der Geschichte eines Mädchens und ihres Zeitreiseroboters verschiedene historische weibliche Persönlichkeiten vorgestellt und somit das Selbstbe-wusstsein der Kinder gestärkt. Der Comic soll nach der schrittweisen Veröffentlichung auch als Sammelband erscheinen und somit langfristig den Kindern zur Verfügung stehen.

Aargauer Geschichte erleben
• Historisch relevantes steht im Zentrum der jährlich stattfindenden Veranstaltung «Helle Nacht – die Aargauer Industriekulturnacht» des Vereins Netzwerk IndustrieWelt Aargau. Während einer langen Nacht am 4. November wird mit mindestens 40 Programmpunkten an verschiedenen Standorten im ganzen Kanton die Aargauer Industriekultur einem breiten Publikum vermittelt. Die Helle Nacht vermittelt die Geschichte und die Gegenwart des Aargaus als Industriekantons.
• Ebenfalls zur Identität des Aargaus gehören dessen Klöster. Anlässlich des 800-Jahre-Jubiläums des Klosters Wettingen wird dessen Geschichte seit dem 13. Jahrhundert neu wissenschaftlich aufgearbeitet. Eine Gruppe aus Historikerinnen und Historikern rund um Ruth Wiederkehr befasst sich seit längerem mit der Aargauer Klosterge-schichte und möchte nun eine Publikation zur Geschichte des Klosters im Limmatknie veröffentlichen. Die neu ge-wonnenen und erneuerten Erkenntnisse sollen in der Folge auch mittels Kollaborationen mit etwa der Kantonsschule Wettingen oder der Gemeinde Wettingen an eine breite Bevölkerung vermittelt werden.
• Anlässlich der jährlichen Europäischen Tage des Denkmals werden am 9. und 10. September auch Aar-gauer Eigentümer und Eigentümerinnen ihre Privathäuser im ganzen Kanton einem breiten Publikum öffnen und Einblicke in das gebaute Kulturerbe ermöglichen. Ein be-sonderes Augenmerk soll an dieser 30. Ausgabe der Stadt Rheinfelden mit ihren diversen denkmalgeschützten Bauten gewidmet werden. Die Kantonale Denkmalpflege führt die Bevölkerung durch den Tag und erörtert das kulturhistorische Erbe des Kantons.
• Zum kulturhistorischen Erbe eines Kantons gehören auch dessen Orts-, Flur-, Wald-, Bach- und Strassennamen. Diesen Begrifflichkeiten aus der Region Muri widmen Lokalhistoriker eine populärwissenschaftliche Publikation «Die Namenlandschaft von Muri und Umgebung». Sie soll mittels etymologischer und historischer Recherchen sowie umfassender Bebilderung eine Auswahl an eigentümlichen Namen der Region portraitieren und somit die Kleinode der Bevölkerung zugänglich machen.

Die Musikfestivals erwachen
• Der Sommer kommt und mit ihm die zahlreichen Kultur- und Musikfestivals des Kantons. Unter anderem findet im August die fünfte Ausgabe des Festivals am Gleis statt. Die Musikveranstaltung bietet regionalen Künstlerinnen und Künstlern eine Bühne und Kunstschaffenden die Gelegenheit ihre Werke zu präsentieren. Das kostenlos zugängliche Festival lockt jährlich die Bevölkerung auf das Wenk Areal in Aarau und lässt sie den Nachwuchs der Schweizer Musikszene lauschen, wie 2019 beispielsweise Emilie Zoé, die 2020 den Schweizer Musikpreis erhielt.
• Bereits zum 16. Mal lässt das Aarauer Festival «Musig i de Altstadt» die Innenstadt erbeben. Mit rund 40, musikalisch breit etablierten Acts aus der ganzen Schweiz bespielt das Festival über zwei Tage im August die Aarauer Altstadtgassen, die Markthalle und den Schlossplatz. Neben den bereits bekannten Auftretenden bietet das Musig i de Altstadt jeweils den Gewinnenden des Nachwuchswettbewerbs BandXNordwest Schweiz eine Bühne sowie eine Open Stage für lokale Musikerinnen und Musiker.
• Seit einer Dekade bietet das Jugendtheaterfestival Fanfaluca dem Nachwuchs der Schweizer Theaterlandschaft Bühnen. Die Jugendlichen zwischen 16 und 26 Jahren kommen mit ihren Gruppen für sechs Tage in die Alte Reithalle und auf die Kraftwerkinsel in Aarau, um sich zu vernetzen und um ihre kulturelle Tätigkeit zu bestärken. Die teilnehmenden Gruppen, die aus der Freien Szene, aus Schulen und von Theater- und Tanzhäusern der Schweiz und Lichtensteins kommen, werden jeweils durch eine Jury aus Fachexperten und -expertinnen aus den Fachbereichen Hochschule, Schultheater, Theaterpädagogik, Tanz und Schauspiel ausgewählt.