(pd) «Jede Nacht ist anders. Davon bekommen wir meist nicht viel mit, denn ein Grossteil von uns verschläft sie.» Kuratorin Florence Roth zeigt in der Ausstellung «Nacht – träumen oder wachen» (ab 28. April), was zwischen Abenddämmerung und Morgengrauen passiert – sei es beim Wachen oder Träumen.
Während der Vorbereitung hat die Kuratorin festgestellt, dass die Nacht viele – teils widersprüchliche – Facetten hat. «Viele Kulturen nehmen diese Gegensätze der Nacht wahr und gehen sehr vielfältig damit um.» Dennoch stand die Nacht bisher wenig im Fokus der Ethnologie. «Zudem wurde in den letzten Jahren viel über die Nacht diskutiert. Die Lichtverschmutzung ist ein Thema. Corona hat das Nachtleben ausgebremst. Und was passiert nun in der Energiekrise? Auch diese Aspekte sind höchst spannend und bestärkten mich darin, eine Ausstellung zur Nacht zu machen», sagt Roth.
In der Ausstellung wird sichtbar, wie alltäglich die Nacht ist – und doch nicht. Anhand von Schlafunterlagen aus unterschiedlichen Teilen der Welt sowie stimmungsvollen Darstellungen von Sonnenuntergang und Dämmerung. Den Besucher*innen wird auch vor Augen geführt, wie sich ihr Verhältnis zur Nacht im Laufe ihres Lebens verändert. Sie treffen auf Monster unter dem Bett, begleiten Nachtschwärmer*innen in den Ausgang oder zur Arbeit und finden mit Baldrian zu gutem Schlaf. Jede Station macht deutlich, dass die Nacht ihre schönen und ihre dunklen Seiten hat. Diese werden durch Traditionen wie Laternenfeste und Figuren wie den Traum-Fresser aus Japan verstärkt oder vertrieben. Roth bilanziert: «Die Nacht ist überaus faszinierend. Keine Nacht ist wie die andere und nachts kommt das Leben nicht zur Ruhe.»