(pd) Das Aargauer Komitee «Ja zur Verrechnungssteuerreform» bedauert die heutige Ablehnung der Reform der Verrechnungssteuer. Damit wurde eine Chance vertan, einen unnötigen Standortnachteil abzuschaffen und Geschäfte sowie Steuereinnahmen in die Schweiz zurückzuholen, wie das Komitee in einer Medienmitteilung schreibt.
Mit dem revidierten Verrechnungssteuergesetz verfolgten Bundesrat und Parlament das Ziel, den Schweizer Finanzplatz zu stärken. Mit der Abschaffung der in Art und Höhe einzigartigen Verrechnungssteuer auf Obligationen wären im Inland herausgegebene Anleihen für ausländische Investoren attraktiver geworden. Dadurch hätten Unternehmen, öffentliche Hand und Anbieter des Service Public Kapital zu günstigeren Konditionen beschaffen können. Die damit verbundenen zusätzlichen Investitionen hätten letztlich auch zu höheren Steuererträgen geführt. Obwohl der volkswirtschaftliche Nutzen durch die Befürworter mit verschiedenen Studien untermauert wurde, ist es der linken Gegnerschaft im Abstimmungskampf leider gelungen, die Stimmbevölkerung mit Falschinformationen zu verunsichern. Für die Befürworter ist es nicht nachvollziehbar, warum man auf zusätzliche Steuereinnahmen verzichtet und das Geschäft anderen Ländern überlässt. Gerade in Zeiten steigender Staatsschulden und zusätzlich belasteter Haushalte kann sich die Schweiz das eigentlich nicht mehr leisten. Beat Bechtold, Direktor der AIHK, bedauert den heutigen Volksentscheid: «Mit der Teilabschaffung der Verrechnungssteuer hätten wir einen unnötigen Standortnachteil beseitigt und Geschäfte zurückgeholt. Gerade auch mit Blick auf die bevorstehende Einführung der OECD-Mindeststeuer und dem damit verbundenen Attraktivitätsverlust des Standorts Schweiz erachte ich den heutigen Entscheid als verpasste Chance.»