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Altlastensanierung: Blick auf den KSB-Altbau – die Öffnungen werden wieder geschlossen und die Südfassade in den Ursprungszustand versetzt.

Das Kantonsspital Baden (KSB) beendet die erste Phase der Altlastensanierung am Altbau

(pd) Erster Meilenstein bei der Asbestsanierung des ehemaligen Spitalgebäudes: Das Kantonsspital Baden (KSB) schliesst in diesen Tagen die erste Phase der Schadstoffentfernung ab. Die Arbeiten dauern noch bis Frühjahr 2026.

Im Sommer hat das KSB mit der Altlastensanierung des alten Spitals begonnen. Ende November kann nun die erste Phase dieser Schadstoffentfernung erfolgreich abgeschlossen werden. Dies ist möglich, weil die Arbeiten bislang recht plangemäss vorangeschritten sind – obwohl deutlich mehr Schadstoffe festgestellt wurden als ursprünglich angenommen. Insgesamt wurden rund 38'000 Quadratmeter Boden- und 47'500 Quadratmeter Deckenflächen im Altbau von Schadstoffen befreit. Das ergibt zusammen eine Fläche von über 16 Fussballfeldern.

Im Zuge der bisherigen Arbeiten zeigte sich, dass Asbest in unterschiedlichen Formen in dem 14-stöckigen Bettenhaus verbaut worden war – darunter Asbestkleber, leicht gebundener Asbest, Asbestflansche, Asbestfugen, asbesthaltige Verkleidungen und Platten sowie weitere Schadstoffe wie Chlorparaffine (CP), Vermiculit (Altlasten Typ B), PCB, PAK und nuklearhaltige Materialien. Diese Stoffe werden unter strikter Einhaltung der Vorgaben von Suva und BAG fachgerecht entfernt und entsorgt.

Schadstoffsanierung im Gebäudeinnern zur Hälfte abgeschlossen

Die Sanierungsarbeiten erfolgten in speziell eingerichteten, abgeschotteten Unterdruckzonen. Derzeit ist rund die Hälfte der Schadstoffsanierungen im Gebäudeinnern abgeschlossen; die entsprechenden Räume wurden bereits freigemessen und freigegeben. «Wir rechnen damit, dass die Asbest- und Schadstoffsanierung bis Frühjahr 2026 andauern wird», sagt KSB-CEO Pascal Cotrotzo und betont: «Mit dem Rückbau werden wir dann selbstverständlich zuwarten, bis die entsprechende Bewilligung durch den Stadtrat von Baden rechtskräftig wird.»

Bei der Altlastenentfernung handelt es sich um eine sanfte Asbestsanierung des gesamten Gebäudes. Denn auch die Aussenfassade, die Dachkonstruktion und die Fenster enthalten asbesthaltige Materialien. Aufgrund des hängigen Antrags zur Unterschutzstellung durch den Heimatschutz hat sich das KSB jedoch bewusst auf die Schadstoffentfernung im Gebäudeinnern beschränkt. Die potenziell schutzrelevanten äusseren Strukturen bleiben dadurch weitgehend unangetastet.

Temporäre Fassadenöffnungen werden wieder eingehängt

Bis Mitte Dezember werden auch die temporär ausgebauten Fassadenelemente auf der Südseite des Altbaus wieder eingehängt und damit geschlossen. Die Öffnungen waren notwendig, um grössere Bauteile im Zuge der Asbestsanierung sicher aus dem Gebäude
zu transportieren. Die bisherigen Befunde zeigen, dass sich die Bausubstanz des fast fünfzigjährigen Plattenbaus in einem weit fortgeschrittenen Abnutzungszustand befindet. Korrosion, Betonabplatzungen und Wasserinfiltrationen dokumentieren den Verschleiss des 24/7-Spitalbetriebs über Jahrzehnte. Gerade zum Schutz der Bevölkerung und der Umwelt treibt das KSB die nicht-bewilligungspflichtige Schadstoff- und Altlastensanierung daher konsequent voran. Allerdings besteht das Gebäude nicht nur aus Schadstoffen. Im Gegenteil: Im Falle des Rückbaus werden 95 Prozent der entfernten Materialien des Altbaus wiederverwendet, was die ökologische Verantwortung des KSB unterstreicht.

Altlastensanierung vor dem Rückbau zwingend notwendig

Attraktive Grünzone: So könnte das KSB-Areal nach dem Rückbau des alten Spitals aussehen.Die Schadstoffsanierung ist ein zentraler Schritt vor dem Rückbau alter Gebäude – besonders bei jenen aus einer Zeit, in der Asbest weit verbreitet war. Bei unsachgemässer Handhabung stellen sie ein erhebliches Risiko für Mensch und Umwelt dar. Entsprechend umfangreich sind die Sicherheitsmassnahmen auf der Baustelle.

Nach dem Rückbau des alten Spitals plant das KSB, das Areal in eine attraktive Grünfläche umzuwandeln. Zudem ist in diesem Bereich der Bau einer Tiefgarage vorgesehen, die eine komfortable Erschliessung des Gesundheitscampus ermöglicht. Vulnerable Patientinnen und Patienten sollen künftig direkt und witterungsgeschützt etwa die Dialyse im Kubus erreichen können. Damit entsteht in Dättwil eine neue Naherholungszone und zugleich eine nachhaltige, moderne Infrastruktur für die Gesundheitsversorgung der Region.

Bild 1: Altlastensanierung: Blick auf den KSB-Altbau – die Öffnungen werden wieder geschlossen und die Südfassade in den Ursprungszustand versetzt.
Bild 2: Attraktive Grünzone: So könnte das KSB-Areal nach dem Rückbau des alten Spitals aussehen.
Fotos: zVg