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Die kräftig blau gefärbten Flügel mit deutlichen schwarzen Querbinden machen das Tier des Jahres 2023 unverwechselbar. © Blickwinkel / F. Perseke
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Das Tier des Jahres 2023 schlüpft – die neue Generation Blauflügeliger Ödlandschrecken entdecken

(pn) Seit letztem Sommer liegen sie in der Erde: Die Eier des Pro-Natura-Tiers des Jahres, der Blauflügeligen Ödlandschrecke. Während die Elterntiere mit dem Frost sterben, überdauert die nächste Generation im Eistadium den Winter. Zwischen April und Juni ist es so weit: Sie schlüpfen und können mittels geeigneter Forscherutensilien auch beobachtet und bestimmt werden.

Larven der Blauflügeligen Ödlandschrecke, frisch geschlüpft aus den im Vorjahr abgelegten Eiern. Die Larven werden sich auf ihrem Weg zum erwachsenen Tier mehrmals häuten. © Christian RoestiRund 120 Eier legt das Weibchen der Blauflügeligen Ödlandschrecke Ende Sommer in den Boden. Miterleben, wie ihre Jungtiere das Licht der Welt erblicken, wird sie nicht. Denn während die nächste Generation im Eistadium den Winter überdauert, sterben die Elterntiere mit dem ersten Frost im Herbst. Zwischen April und Mai schlüpfen dann die nur wenige Millimeter grossen Nymphen. Sie sehen zwar schon aus wie Miniaturversionen ihrer Eltern, die namensgebenden blauen Flügel fehlen jedoch noch. Um diese zu entwickeln, häuten sich die Weibchen vier und die Männchen fünfmal und passen dabei ihre Grundfärbung der Umgebung an.

Die Blauflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda caerulescens) ist das Tier des Jahres 2023. Sie macht auf trocken-warme, artenreiche Lebensräume als vergängliche Paradiese in unserer Landschaft aufmerksam. © Dieter ThommenDie bedrohte Welt der Insekten
«Neben der Blauflügeligen Ödlandschrecke erwachen auch viele andere Insekten im Frühling zum Leben. Der ideale Zeitpunkt, diese genauer zu studieren», sagt Elisabeth Karrer, Projektleiterin Umweltbildung bei Pro Natura. Schliesslich machen Insekten 60 Prozent aller Tierarten weltweit aus und 60 Prozent der Schweizer Insekten sind gefährdet. Dabei sind sie zentral für natürliche Kreisläufe wie die Bestäubung oder die Umwandlung von totem Material. Wo Insekten bedroht sind, sind deshalb auch unsere Lebensgrundlagen bedroht.

Die Blauflügelige Ödlandschrecke © Blickwinkel / Frank HeckerBeobachten, bestimmen, fördern
Ob mit der Schulklasse, der Familie oder auch allein; Insekten lassen sich in der Natur wunderbar entdecken. Unser Tier des Jahres zum Beispiel findet man auf sonnig, kargem Gelände, wie Kiesbänken oder verwilderten Bahn- und Gewerbearealen, bevorzugt im Wallis, Tessin und entlang des Jurasüdhangs.
Um auch die vielen anderen Insekten besser zu verstehen, hat Pro Natura einen Bestimmungsfächer sowie ein Naturtagebuch entwickelt. «Letzteres liefert auch Tipps, wie Balkon, Garten oder Schulhof insektenfreundlicher gestaltet werden können, damit im nächsten Frühjahr wieder eine neue Insektengeneration zum Leben erwacht», ergänzt Elisabeth Karrer.

Bilder
Erstes Bild: Die kräftig blau gefärbten Flügel mit deutlichen schwarzen Querbinden machen das Tier des Jahres 2023 unverwechselbar. © Blickwinkel / F. Perseke
Zweites Bild: Larven der Blauflügeligen Ödlandschrecke, frisch geschlüpft aus den im Vorjahr abgelegten Eiern. Die Larven werden sich auf ihrem Weg zum erwachsenen Tier mehrmals häuten. © Christian Roesti
Drittes Bild: Die Blauflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda caerulescens) ist das Tier des Jahres 2023. Sie macht auf trocken-warme, artenreiche Lebensräume als vergängliche Paradiese in unserer Landschaft aufmerksam. © Dieter Thommen
Viertes Bild: Die Blauflügelige Ödlandschrecke © Blickwinkel / Frank Hecker