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Die Schweiz startet nationale KI-Initiative für personalisierte Krebsbehandlung

Die Schweiz startet nationale KI-Initiative für personalisierte Krebsbehandlung

(pd) Unter Beteiligung der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW lanciert die Schweiz eine nationale Initiative zur Integration künstlicher Intelligenz (KI) in die Krebsbehandlung.

Im Rahmen ihrer Flagship-Förderung unterstützt Innosuisse die National AI Initiative for Precision Oncology (NAIPO) – ein Programm, das gezielt Projekte von übergeordneter strategischer Bedeutung fördert. Ziel ist es, eine sichere, schweizweite Infrastruktur für KI-gestützte Präzisionsonkologie aufzubauen und gleichzeitig den Schutz sensibler Patientendaten zu gewährleisten.

Krebs gehört laut dem Global Cancer Observatory weiterhin zu den grössten Herausforderungen des Schweizer Gesundheitswesens: 2022 wurden fast 58`000 neue Fälle und rund 20`000 Todesfälle registriert. Trotz hoher medizinischer Standards ist eine auf einzelne Patientinnen und Patienten zugeschnittene Behandlung oft schwierig – unter anderem wegen verstreuter Datenbestände und mangelnder Zusammenarbeit zwischen Institutionen. Zudem steigen die Behandlungskosten stetig. Damit alle Betroffenen unabhängig vom Wohn- oder Behandlungsort zeitnah die bestmögliche Versorgung erhalten, braucht es eine engere Vernetzung.

Was NAIPO erreichen will

NAIPO entwickelt eine digitale Plattform, die Ärztinnen und Ärzte mit Hilfe von KI bei Diagnose und Therapieentscheidungen unterstützt. Sie soll die personalisierte Behandlung von Krebspatientinnen und -patienten verbessern, Ungleichheiten zu deren Zugang verringern und die Entdeckung neuer Biomarker und Therapien beschleunigen. Grundlage dafür ist ein sogenanntes föderiertes Lernsystem – eine Technologie, die es erlaubt, Daten aus verschiedenen Spitälern zu nutzen, ohne sie zentral zu speichern. So bleibt der Datenschutz gewahrt.

Smartphone-App für Betroffene und ihre Angehörigen

So soll zum Beispiel eine Smartphone-App für Patientinnen und Patienten sowie Angehörige entwickelt werden, welche medizinische Berichte in verständliche Sprache übersetzt, über den Therapieverlauf informiert und beim Umgang mit Nebenwirkungen, Terminen und weiteren Aspekten der Behandlung unterstützt. «Auch die Zusammenarbeit in sogenannten Tumorboards – das sind interdisziplinäre Ärzteteams, die gemeinsam Behandlungsentscheidungen treffen – soll durch digitale Werkzeuge verbessert werden», ergänzt Prof. Dr. Abdullah Kahraman, Arbeitsgruppenleiter Data Science Life Sciences an der Hochschule für Life Sciences der FHNW und einer der Koordinatoren innerhalb der NAIPO Flagship-Initiative.

NAIPO wird über einen Zeitraum von vier Jahren umgesetzt und ist mit einem transdisziplinären Team führender Schweizer Institutionen, die an der Forschung und Umsetzung arbeiten, die grösste landesweite Initiative dieser Art. Sie wird vom EPFL AI Center in Zusammenarbeit mit dem ETH AI Center, dem Swiss Data Science Center (SDSC), der Hochschule für Life Sciences FHNW und der Hochschule für Informatik FHNW der Fachhochschule Nordwestschweiz, der Fachhochschule Bern, den Universitätskliniken Basel, Bern, Genf und Zürich, regionalen und privaten Kliniken, Roche, SOPHIA GENETICS, Switch und Tune Insight als wichtigste Akteure geleitet.

Foto: zVg