(pd) Dass die Einfuhr von Objekten aus Elfenbein, von Taschen aus Alligatorleder und von anderen Produkten aus bedrohten Tier- oder Pflanzenarten in die Schweiz strengstens verboten ist oder einer CITES-Bewilligung bedarf, ist allgemein bekannt. Doch viele wissen zum Beispiel nicht, dass es in manchen Ländern auch verboten ist, am Strand eingesammelte Muscheln als Souvenir mitzunehmen.
Um die Öffentlichkeit für die durch das CITES-Abkommen geschützten Arten zu sensibilisieren und die wichtige Rolle des Zolls in diesem Bereich hervorzuheben, eröffnet das Schweizerische Zollmuseum zum Saisonauftakt 2025 am Sonntag, 20. April, die neu inszenierte Ausstellung «Artenschutz geht uns alle an». Die Besucherinnen und Besucher erwartet eine Vielzahl von Neuerungen, darunter ein interaktives Spiel, ein Kinosaal und zwei rund zwei Meter lange Elefantenstosszähne.
Jedes Jahr beschlagnahmt das Bundesamt für Zoll- und Grenzsicherheit (BAZG) Waren, die gegen die Bestimmungen des Washingtoner Artenschutzabkommens (CITES) verstossen, welches von der Schweiz mitbegründet und mittlerweile von über 180 Ländern unterzeichnet wurde. Das CITES-Abkommen regelt den internationalen Handel mit freilebenden Tieren und Pflanzen und schützt auf diese Weise über 40'000 gefährdete Arten. Die BAZG-Mitarbeitenden haben verschiedene Schmuggelwaren im Visier, darunter Taschen und Uhrenarmbänder aus Reptilienleder, kostbare Shahtoosh-Wollschals, ausgestopfte Tiere, Objekte aus Elfenbein und vieles mehr. Bei Verstoss gegen die Einfuhrbestimmungen werden nicht nur die Waren beschlagnahmt, sondern es drohen auch ein Bussgeld in der Höhe von 100 bis 1'000'000 Franken und eine Haftstrafe von bis zu fünf Jahren.
Ein zentraler Aspekt im Kampf gegen den illegalen Handel mit geschützten Arten ist – neben der entsprechenden Ausbildung des Zollpersonals, das von speziell trainierten Hunden unterstützt wird – die Sensibilisierung. Ausserdem trägt die enge Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Behörden massgeblich zur wirksamen Bekämpfung des illegalen Handels von geschützten Arten bei.
Die neu inszenierte Ausstellung «Artenschutz geht uns alle an», die in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) realisiert wurde und im Schweizerischen Zollmuseum in Cantine di Gandria zu sehen ist, illustriert die verschiedenen Aspekte des CITES-Abkommens und sensibilisiert die Besucherinnen und Besucher für die Einhaltung der Einfuhrbestimmungen und die wichtige Rolle des BAZG in diesem Bereich.
Kabinett des Grauens und Kinosaal
Ein Teil der vom BAZG beschlagnahmten Waren landet in der Asservatenkammer des BLV. Das Schweizerische Zollmuseum stellt eine Auswahl davon im sogenannten «Kabinett des Grauens» aus, einem Raum voller exotischer und ungewöhnlicher Objekte, wie einem Eisbärenfell mitsamt Kopf, Elfenbeinschnitzereien, Tierschädel aller Arten und Grössen, ausgestopften Schlangen, Orchideensuppen und vielem mehr. Neben einem Spiel für die Kinder, interaktiven Videos und zwei lebensgrossen Elefantenstosszähnen gehört zu den Neuerungen des Schweizerischen Zollmuseums in diesem Jahr auch ein Kinosaal.
Weiterhin zu sehen sind zudem die nun fest etablierte Ausstellung «Eine Geschichte von Armut und Verfolgung» und die Fotoausstellung «Migration». Das Museum läutet die neue Saison am Sonntag, 20. April, ein und ist bis zum 19. Oktober immer dienstags bis sonntags, von 12 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
Das Museum befindet sich am südlichen Ufer des Luganersees in Cantine di Gandria, gleich an der grünen Grenze zu Italien. Es ist am besten mit dem Schiff erreichbar.