(pd) Einige vergnügen sich daran, doch eine Vielzahl fühlt sich gestört oder leidet sogar darunter: Es geht um lautes Feuerwerk. Eine Volksinitiative will der beliebigen Knallerei Einhalt gebieten und verlangt, dass Verkauf und Verwendung von lautem Feuerwerk eingeschränkt werden. Nun beginnt die Unterschriftensammlung.
Was erfolgreich in Davos mit einer Volksinitiative der SVP-Ortspartei vor zwei Jahren seinen Anfang genommen hatte, wurde inzwischen von anderen Bündner Gemeinden ebenfalls übernommen, nämlich eine Einschränkung von Feuerwerk. Nun soll eine bundesweite Regelung festgeschrieben werden. Die «Feuerwerksinitiative» will nur noch Feuerwerke von überregionaler Bedeutung zulassen, den privaten Gebrauch jedoch auf pyrotechnische Mittel beschränken, die keinen Lärm erzeugen.
Kurz nach dem Nationalfeiertag im vergangenen Jahr hat ein Komitee die Lancierung einer Volksinitiative auf eidgenössischer Ebene angekündigt. Das Echo war sehr gross. Die Initianten wurden zusätzlich motiviert durch viele überwiegend positive Stimmen. Der Ruf nach dem Schutz von Lebewesen, die durch die beliebige Knallerei oft über mehrere Tage in Stress, Angst und sogar Panik versetzt werden, ist lauter geworden. Dabei geht es um Wildtiere, Vögel, Haus- und Nutztiere, aber auch um kleine Kinder sowie sensible Menschen jeglichen Alters.
Die «Feuerwerksinitiative» zählt schon jetzt auf breite Unterstützung. Als Partner stehen dem Initiativkomitee die Stiftung Tier im Recht, der Schweizer Tierschutz und die Schweizerische Kynologische Gesellschaft zur Seite. Zu den wichtigen Unterstützern gehören mehrere Tierschutzorganisationen wie Wildtierschutz Schweiz, Animal Rights Switzerland, Organisationen des Natur- und Umweltschutzes wie Pro Natura, Greenpeace sowie die Lärmliga Schweiz.
Bei der «Feuerwerksinitiative» gehe es nicht um eine Frage der politischen Einstellung, betont das Komitee, vielmehr um das Bewusstsein beziehungsweise das Wissen, welch schädliche Auswirkungen die Feuerwerksknallerei hat und was für negative Folgen sie für Menschen, Tiere und die Umwelt bedeuten kann. So haben bereits einige prominente Namen, darunter auch Politiker aus dem bürgerlichen wie aus dem linksgrünen Lager, ihre Unterstützung zugesagt.
Inzwischen sind alle amtlichen Formalitäten erledigt. Die Publikation der Initiative im Bundesblatt vom 3. Mai 2022 bedeutet gleichsam Start zur Unterschriftensammlung. Nebst Informationen zur Initiative sind auf der Website der «Feuerwerksinitiative» ( www.feuerwerksinitiative.ch ) auch die Unterschriftenbogen zum Herunterladen bereit. Innert 18 Monaten müssen 100 000 gültige Unterschriften gesammelt werden. Das Komitee ist überzeugt, dass sie diese Zahl innert nützlicher Frist erreichen wird. Umfragewerte zum Thema Feuerwerk in jüngerer Zeit («Watson», «toponline» u. a.) stimmen zuversichtlich. Bis es zur Volksabstimmung kommt, wird dann noch einige Zeit verstreichen.
Dem Initiativkomitee gehören an: Roman Huber, Untersiggenthal; Stefanie Walpen-Ammann, Männedorf; Corinne Meister, Bollingen; Frank Zeugin, Misery; Nick Beglinger, Küsnacht; Julia Brosi, Uitikon; Sandra Boucek, Berschis; Maya Conoci, Hefenhofen; Cinzia Vincenzi, Rothrist; Heidi Hirsiger; Avry-sur-Matran; Ernst Künzler, Wittnau; Ruth Herrmann, Wangen b. Olten; Eduard Rosenstein, Zumikon; Bianca Körner, Romanshorn; Caroline Mulle, Schattdorf.