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JUSO lanciert die «Initiative für ganzheitliche Sexualkunde»

JUSO lanciert die «Initiative für ganzheitliche Sexualkunde»

(pd) Mit einer Aktion vor dem Regierungsgebäude hat die JUSO Baselland heute ihre neue Initiative für einen ganzheitlichen, schamfreien Sexualkundeunterricht lanciert. Die Jungsozialist*innen fordern, dass Sexualkunde künftig von geschultem Fachpersonal durchgeführt wird. Zudem sollen Themen wie Konsens, sexuelle Selbstbestimmung und geschlechtliche Vielfalt stärker berücksichtigt werden, um Jugendlichen ein sicheres und respektvolles Miteinander zu vermitteln und Gewalt sowie Diskriminierung vorzubeugen.


Heute hat die JUSO Baselland mit einer Aktion ihre neue Initiative mit dem Titel “Für Aufklärung und Konsens - Ganzheitliche und schamfreie Sexualkunde für alle (Initiative für ganzheitliche Sexualkunde)” lanciert. Die Jungsozialist*innen haben den Schulunterricht vor das Regierungsgebäude Liestal gebracht und somit aufgezeigt, dass Bildung und Aufklärung in der Verantwortung der Politik liegen. Denn beim bisherigen Sexualkundeunterricht mangelt es an Einheitlichkeit und Fachkompetenz. Teilweise wird der Sexualkundeunterricht überhaupt nicht durchgeführt oder er bezieht sich ausschliesslich auf biologische Abläufe. Das zeigt: Viele Lehrpersonen sind nicht ausreichend ausgebildet und fühlen sich überfordert, den Sexualkundeunterricht professionell und ganzheitlich durchzuführen. Janine Oberli (23), Co- Präsidentin der JUSO Baselland betont: “Alle Jugendlichen haben das Recht auf Sexualaufklärung und es darf nicht vom Elternhaus oder der persönlichen Motivation der Lehrperson abhängig sein, ob die Schüler*innen ganzheitlich aufgeklärt sind.” Deshalb fordert die JUSO Baselland in ihrer Initiative für ganzheitliche Sexualkunde, dass der Sexualkundeunterricht neu durch geschultes Fachpersonal durchgeführt wird, welches keinen Bezug zur unterrichtenden Klasse hat.
Dadurch dass die geschulten Fachpersonen die Schüler*innen nicht bewerten, entsteht ein vertrauenswürdiges Umfeld, in dem sich die Schüler*innen eher trauen, ihre Fragen zu stellen und Erfahrungen zu teilen. Die Initiative bezieht sich jedoch nicht nur auf die Form des Unterrichts, sondern auch auf den inhaltlichen Schwerpunkt. Nebst biologischen Grundlagen sollen Themen wie Konsens, Täter*innenprävention, sexuelle Selbstbestimmung sowie geschlechtliche und sexuelle Vielfalt im Zentrum stehen. Diese Themen finden im heutigen Unterricht kaum Platz und dies hat gravierende Folgen: Sexualisierte Gewalt nimmt seit 2013 stetig zu, dieses Jahr gab es bereits 13 Feminizide. Zudem gibt es immer mehr hate crimes gegenüber queeren Menschen, worunter deren psychische Gesundheit stark leidet. Ein Unterricht, der Themen wie sexuelle Selbstbestimmung und Konsens vermittelt, kann einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, diese Entwicklungen zu stoppen. Angel Yakoub (25), Co-Präsidentin der JUSO Baselland meint dazu: “Jugendliche sollen früh lernen, dass jede Handlung auf gegenseitigem Einverständnis beruhen muss. Dafür werden im ganzheitlichen Sexualkundeunterricht Machtstrukturen hinterfragt und toxische Rollenbilder aufgebrochen, um ein gewaltfreies und gleichberechtigtes Zusammenleben zu ermöglichen.”
Langfristig führt der ganzheitliche Sexualkundeunterricht zu weniger Gewalt und Diskriminierung, die psychische Gesundheit von queeren Menschen wird verbessert und schafft eine Gesellschaft, in der Vielfalt selbstverständlich ist.

Bild: Die JUSO Baselland lanciert mit einer Aktion vor dem RGL ihre neue «Initiative für ganzheitliche Sexualkunde»!
Foto: Meo Suter