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Rückbau des alten Kantonsspitals Baden: «Das KSB war nicht untätig»

(pd) Das Kantonsspital Baden (KSB) nimmt wie folgt Stellung zu den Vorwürfen des Aargauer Heimatschutzes:

«Die Modernisierung des KSB-Gesundheitscampus wurde sorgfältig und weitsichtig geplant und mit den Stadtbehörden von Baden abgestimmt. Dass der Altbau dereinst einer Grünzone weichen soll, ist seit geraumer Zeit aktenkundig. So hielt der Stadtrat Baden in seinem Vorentscheid für die Bewilligung des Neubaus am 12. Juni 2017 auf S. 5 fest: ‹Der bestehende Spitalneubau soll nach Inbetriebnahme rückgebaut werden.› Rechtskräftig wurde die Baubewilligung für den Neubau mit dem Entscheid des Stadtrates vom 23. April 2018, wo auf S. 4 zu lesen ist: ‹Die Stadtbildkommission weist darauf hin, dass es für die Qualität der gesamten Spitalanlage von hoher Bedeutung sein wird, wie die Umgebung im Bereich des heutigen Bettenhauses gestaltet wird. Zum gegebenen Zeitpunkt soll deshalb für dessen Gestaltung ein Konkurrenzverfahren unter Einbezug der Stadt Baden durchgeführt werden.› Weder gegen den Vorentscheid noch gegen die Erteilung der Baubewilligung wurden Beschwerden erhoben. Somit ist die Aussage des Heimatschutzes, dass es ihm damals ‹gar nicht möglich› gewesen sein soll, ‹rechtlich gegen einen Abbruch vorzugehen›, unzutreffend.

Hans Wanner, ehemaliger Stadtplaner von Baden, hat daher am 25.9.2025 in einem Gastbeitrag im Badener Tagblatt völlig zurecht festgehalten: ‹Eine Beschwerde des Heimatschutzes gegen den korrekten Stadtratsbeschluss zum Abbruch des Altbaus kommt im heutigen Zeitpunkt eindeutig zu spät. Sie hätte in einem Beschwerdeverfahren unter Berücksichtigung der verpassten Einwendung zum richtigen Zeitpunkt kaum eine Chance. Sie würde lediglich zeitliche Verzögerungen und hohe Zusatzkosten mit sich bringen.› Insofern mutet es zynisch an, wenn der Heimatschutz jetzt dem KSB ‹Untätigkeit› und ‹Zeitspiel› vorwirft.

Untätig war vielmehr der Heimatschutz. Er hat es in all den Jahren versäumt, den Nachweis der Schutzwürdigkeit des Plattenbaus zu liefern. Daher kam der Stadtrat Baden am 23. Juni 2025 zum Schluss, dass ‹dem Altbau des KSB (..) bis heute keine entsprechend architekturhistorische Bedeutung beigemessen [wurde], notabene von keiner Seite›. Folglich gab das Gremium grünes Licht für das Rückbaugesuch, welches das KSB bereits Ende 2023 eingereicht hatte. Die Einwände des Heimatschutzes wurden mit folgenden Worten zurückgewiesen: ‹Der Stadtrat vermag den Ausführungen zur Schutzwürdigkeit des Gebäudes nicht zu folgen.›

Dass er mit dieser Meinung nicht alleine steht, verdeutlichen die mittlerweile über 7000 Personen (allein in den vergangenen drei Tagen kamen über 500 weitere Unterschriften zusammen), welche die Petition des KSB spontan und aus freien Stücken unterzeichnet haben. Die Unterschriftenbögen sowie die digital erfassten Unterzeichnungen wurden dem Heimatschutz am 10. November 2025 per Post zugestellt. Gegen die beiden vorgeschlagenen Gutachter hat das KSB Einspruch erhoben, weil diese aufgrund ihrer Verbindungen zum Heimatschutz respektive ihrer Gesinnung in keiner Weise mit dem Prädikat ‹unvoreingenommen› versehen werden können. Das KSB fordert stattdessen ein Gutachten von einem neutralen und objektiven Experten.

Mit seiner Beschwerde blockiert der Heimatschutz die Weiterentwicklung des KSB-Gesundheitscampus. Denn unter der aktuellen Situation leiden die vulnerabelsten Patientinnen und Patienten, und es entstehen unnötige Kosten, die am Ende der Steuer- oder Prämienzahler zu tragen hat. Daher fordern das KSB und über 7000 Personen den Heimatschutz auf, seine Beschwerde zurückzuziehen.»