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Schulleitungsforum in Lenzburg, von links: Patrick Isler-Wirth, Leiter Abteilung Volksschule, BKS, Landammann Dieter Egli, Regierungsrätin Martina Bircher, Polizeikommandant Michael Leupold

Sichere Schulen im Mittelpunkt – Informationsveranstaltungen für Aargauer Schulleitungen

(pd) Wie können Aargauer Schulen auch in Zukunft sichere Lernorte bleiben? Diese Frage stand im Zentrum der diesjährigen Veranstaltungen des Departements Bildung, Kultur und Sport für Schulleitungen der Volksschule, der Mittelschulen und der Berufsfachschulen sowie für die Gemeinderatsmitglieder mit Ressort Bildung.

Expertinnen und Experten der Kantonspolizei Aargau und des Departements sensibilisierten die Schulleitungen für einen verantwortungsbewussten Umgang mit bedrohlichen Situationen. An einer der Veranstaltungen mit rund 150 Schulleiterinnen und Schulleitern der Volksschule kamen auch Landammann Dieter Egli, Bildungsdirektorin Martina Bircher und Polizeikommandant Michael Leupold zu Wort. Das Thema «Bedrohliche Situationen an Schulen» ist aktueller denn je und ein Thema, das die gesamte Gesellschaft betrifft. Zu den Herausforderungen zählen Gewalt gegenüber Lehrpersonen, (Cyber-)Mobbing, Amokdrohungen wie auch die Radikalisierung von jungen Menschen. Auch Social-Media-Plattformen wie TikTok spielen dabei zunehmend eine Rolle – etwa durch sogenannte Challenges oder Drohtexte, die Unsicherheit verbreiten können. «Das sind keine Lausbubenstreiche und dürfen nie als Spass abgetan werden», betonte Regierungsrätin Bircher. Es sei deshalb wichtig, hinzuschauen und aktiv zu werden, bevor es zum Ernstfall komme.

Erkennen und Handeln

An der Veranstaltung wurden bewährte Strategien und Ansätze vorgestellt, wie Lehrpersonen und Schulleitungen potenzielle Bedrohungen frühzeitig erkennen können. Gerade Warnsignale wie Hassbotschaften auf sozialen Medien, auffällige Veränderungen im Verhalten oder Drohungen müssen ernst genommen und richtig eingeschätzt werden. Die Zusammenarbeit mit der Kantonspolizei und der Anlaufstelle Radikalisierung des kantonalen Schulpsychologischen Diensts ist dabei zentral.
Wenn Warnsignale oder gar eine bedrohliche Situation wahrgenommen werden, ist es wichtig, die Polizei frühzeitig einzuschalten. Nicht die Schulleitung, sondern die Polizei mit ihren Mitteln und Möglichkeiten muss versuchen, Hintergründe zu klären und ein mögliches Gefahrenpotential zu erkennen. «Erkennen und Handeln, bevor etwas passiert, ist unsere Botschaft an die Schulleitungen», so Polizeikommandant Leupold.

Volksschule als Spiegelbild der Gesellschaft

Landammann Dieter Egli thematisierte an der Veranstaltung auch die gesellschaftlichen Ursachen: «Unsere Gesellschaft wird zunehmend polarisiert. Extremistische Ideen – ob religiös, politisch oder monothematisch – gewinnen an Einfluss und können ungefiltert über soziale Medien weiterverbreitet werden. Gerade für junge Menschen, die online unterwegs sind, ist es häufig schwierig, Realität und digitale Welt zu unterscheiden. Deshalb ist es entscheidend, dass wir die Medienkompetenz unserer Schülerinnen und Schüler stärken und dass die Schulen aufmerksam und verantwortungsvoll hinsehen.» Der Aargauer Lehrplan sieht in verschiedenen Fächern die Förderung von Medienkompetenz, aber auch der Urteilsfähigkeit und der kritischen Reflexion vor. Um den sozialen Austausch zu fördern und die Dominanz der privaten elektronischen Geräte zu unterbinden, ist deren Verwendung an der Aargauer Volksschule seit diesem Schuljahr nicht mehr erlaubt.

Vorbereitet zu sein, ist entscheidend

Auch die Bedeutung des Bestehens von Notfallkonzepten und einer klaren Kommunikation mit Schülerinnen und Schülern und deren Eltern wurden betont. Erfahrungsberichte zeigten, dass eine routinierte, eingespielte Zusammenarbeit aller Beteiligten im Ernstfall wesentlich zur Beruhigung und Konfliktlösung beiträgt. Abschliessend wiesen die Verantwortlichen darauf hin, dass die Sicherheit im Schulalltag eine Teamleistung ist und ein regelmässiger Austausch über Prävention, Erkennen und Handeln künftig weiter gestärkt werden soll.

Bild: Schulleitungsforum in Lenzburg, von links: Patrick Isler-Wirth, Leiter Abteilung Volksschule, BKS, Landammann Dieter Egli, Regierungsrätin Martina Bircher, Polizeikommandant Michael Leupold
Foto: zVg