(pd) Im Jahr 2020 nahmen die Bauausgaben im Kanton Aargau gegenüber dem Vorjahr um 194 Millionen Franken oder 4,7 Prozent zu. Die grösste absolute Zunahme verzeichnete der öffentliche Tiefbau, gefolgt vom privaten Wohnungsbau. Obwohl mehr Geld für den Wohnungsbau ausgegeben wurde, wurden weniger Gebäude und Wohneinheiten gebaut als im Vorjahr.
Wie die neusten Auswertungen von Statistik Aargau zeigen, wurden im Kanton Aargau im Jahr 2020 1059 Gebäude mit Wohnnutzung und darin 3771 Wohnungen neu erstellt. Von den neu erstellten Gebäuden sind 591 Einfamilienhäuser, 416 Mehrfamilienhäuser und 52 Gebäude mit teilweiser Wohnnutzung oder Wohngebäude mit Nebennutzung. Etwas mehr als drei Viertel der neu erstellten Wohneinheiten wurden in Mehrfamilienhäusern angelegt, rund 8 Prozent in Wohngebäuden mit Nebennutzung oder Gebäuden mit teilweiser Wohnnutzung. 16 Prozent waren Einfamilienhäuser.
Weniger neu erstellte Gebäude und Wohnungen
Im Jahr 2020 lag die Zahl der neu erstellten Gebäude um 98 Einheiten tiefer als 2019, was in erster Linie auf eine geringere Zunahme der neu erstellten Mehrfamilienhäuser zurückzuführen ist. Auch die Zahl der neu erstellten Wohnungen lag um 1004 Einheiten tiefer als im 2019.
Im Bezirk Brugg lag der Anteil der neu erstellten Einfamilienhäuser, gemessen an allen neu entstandenen Wohnungen, mit 27,0 Prozent am höchsten. Im Gegensatz dazu fielen im Jahr 2020 im Bezirk Zurzach 89,5 Prozent der neu erstellten
Wohneinheiten in Mehrfamilienhäusern an und nur 10,5 Prozent waren Einfamilienhäuser.
Entwicklung des Gebäude- und Wohnungsbestands
Für den Reinzugang an Wohnungen (Veränderung des Wohnungsbestands gegenüber dem Vorjahr) stehen bereits Daten für das Jahr 2021 zur Verfügung. Die Zahl der Gebäude mit Wohnnutzung erreichte im Jahr 2021 gemäss Gebäude- und Wohnungsstatistik einen Bestand von 153 894 Einheiten. Gegenüber dem Vorjahr 2020 nahm dieser um 715 Einheiten zu. Bei den Wohnungen betrug der Reinzugang 3683 Einheiten (2020: 4046 Einheiten) und lag damit 2021 zum dritten Mal in Folge unter dem Wert des jeweiligen Vorjahrs. Der Wohnungsbestand erreichte die Zahl von 336 690 und nahm mit 1,1 Prozent weniger stark zu als im Vorjahr 2020 (+1,2 Prozent).
Steigende Bauausgaben
Insgesamt stiegen die Bauausgaben im Jahr 2020 verglichen mit dem Vorjahr um 4,7 Prozent von 4089 auf 4283 Millionen Franken. Die öffentliche Hand (Bund, Kanton und Gemeinden) investierten 1210 Millionen Franken, private Auftraggeber 3073 Millionen Franken.
Mit einem Plus von 92 Millionen Franken trug der öffentliche Tiefbau am stärksten zur Zunahme der Bauausgaben bei, gefolgt vom privaten Wohnungsbau mit 66 Millionen Franken und dem Industrie- und Gewerbebau mit 41 Millionen Franken. Um 25 Millionen Franken abgenommen haben dagegen die Ausgaben für den öffentlichen Hochbau. Für den gesamten Privatbau resultierte eine Zunahme der Bauausgaben von 126 Millionen Franken oder 4,3 Prozent, beim öffentlichen Bau waren es 68 Millionen Franken oder 5,9 Prozent.
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Die Baustatistiken stehen auf der Internetseite des kantons Aargau unter Bau- und Wohnungswesen zur Verfügung.