NLB: Möhlin – Amicitia/Küsnacht 26:26
(chs) Grosser Jubel nach dem 26:26-Unentschieden im Möhliner Steinli gegen die favorisierte SG Amicitia/Küsnacht. Zwar führte der TV Möhlin zur Pause noch mit 15:13, danach bauten die Gäste bis zu vier Treffer aus. Das Heimteam kämpfte sich aber sensationell zurück und erzielte noch in den Schlusssekunden den umjubelten Ausgleichstreffer.
Für den TV Möhlin war es das erwartet schwere Spiel gegen einen Gegner, der die letzten sieben Partien allesamt gewonnen hatte und vorne in der NLB-Tabelle klassiert ist. Nicht mit personellen Alternativen gesegnet, verfügte Trainer Zoltan Majeri über beschränkte Möglichkeiten, mit den Kräften seiner Männer zu haushalten. Trotzdem war das Heimteam gewillt, alles zu geben, um möglichst lange mitzuhalten. Die Zürcher sind bekannt für ihr schnelles Tempospiel, ihr Ball läuft praktisch kontinuierlich und in Eins-gegen-Eins-Situationen fackeln sie nicht lange. Aber Möhlin begann das Spiel mutig und vor allem mit Zählbarem, führte in der 13. Spielminute mit 9:5. Lucas Grandi übernahm viel Verantwortung aus dem Rückraum und auch von aussen oder vom Kreis schloss man perfekt ab. Robin Santeler im Tor trug mit fünf Paraden dazu bei, die Gäste nicht näher herankommen zu lassen. Einziger Makel, die Siebenmeter wurden gleich reihenweise von wechselnden Schützen vergeben. So fehlten am Schluss fünf Tore aus acht Versuchen vom Strich. Nach dem 13:10 (25.) drückte GC weiter aufs Gaspedal, Alex Besek tankte sich im Alleingang durch und auch Micha Trachsler überzeugte vorne. Robin Santeler parierte danach gegen Michael Laszlo und es blieb 15:13 zur Pause.
In der zweiten Spielhälfte lieferte das Auswärtsteam ab, lief viele Tempogegenstösse. Möhlin tat sich offensiv schwerer und so glichen die Zürcher erstmals in der 33. Spielminute aus. Fortan lieferte man sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen, bis der Angriff des Heimteams erneut ins Stocken geriet. Zwar traf Stian Grimsrud nach der Auszeit zum 19:19 (42.), aber danach bauten die stark aufspielenden Gäste auf Plus drei aus. Grimsrud reagierte und stellte wieder auf 20:22 (44.). Aber danach folgte der Vier-Tore-Rückstand und das notwendige Timeout durch Zoltan Majeri. Möhlin gab sich nicht auf und kam durch Treffer von Valentin Mahrer, Linus Fässler und dem Siebenmeter von Lucas Grandi wieder auf 24:25 (57.) heran. Die Halle war da und unterstützte jede Aktion lautstark. Fabian Ceppi erzielte das 25:26, als GC mit der Auszeit reagierte und die verbleibenden 30 Sekunden für die Vorentscheidung erzwingen wollte. Aber es kam anders und der Ball landete bei Möhlin, das alles in die Waagschale warf, den letzten Angriff nutzte und durch Jan Waldmeier zum umjubelten 26:26-Endstand stellte. Dieser eine Punkt, der sich wie ein Sieg in der zu Ende gehenden schwierigen Meisterschaft anfühlt, darf gefeiert werden, ehe es am nächsten Samstag gegen den direkten Tabellennachbarn Arbon weitergeht. Dann heisst es, nochmals alles reinwerfen, um den Ligaerhalt zu sichern.
Verabschiedung verdienter Spieler
Im Anschluss an die Partie wurden drei verdiente Spieler verabschiedet: Linkshänder Justin Larouche, Torhüter Benjamin Blumer und Kreisläufer Maurice Meier. Guido Wirthlin würdigte die Handballer mit persönlichen Anekdoten. Am längsten dabei war Maurice Meier, der ab 2009 seine Handball-Karriere beim TV Möhlin begann und ein grosses Kapitel Vereinsgeschichte mitgeprägt hat.
TV Möhlin mit: Santeler (8/29, 28%), Blumer (1/6, 17%); Ceppi (1), Ulmer (3), Meier (1), Mahrer (2), Fässler (1), Grandi (6), Franceschi (3), Giezeman, Grimsrud (5), Waldmeier (4).