(rr) Nach einem schwierigen Start kämpfte sich das Schweizer Duo eindrucksvoll durch das Turnier – bei schweisstreibenden 30 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit – und stand am Ende verdient im Final.
Der Auftakt am Mittwoch vorher verlief vielversprechend: In der Qualifikation setzten sich Krattiger (30) und der Möhliner Dillier (24) souverän mit 2:0 gegen Kanada durch. Doch im ersten Gruppenspiel am Donnerstag wartete mit dem österreichischen Routinier Alexander Horst (42) und seinem Partner Paul Pascariuc ein echter Härtetest. Bei starkem Wind und vielen Ungenauigkeiten fanden die Schweizer nicht zu ihrem Spiel und unterlagen mit 0:2.
Im entscheidenden zweiten Gruppenspiel gegen das chinesische Duo Liu/Mao zeigten sich Krattiger/Dillier zunächst verunsichert, steigerten sich aber gegen Ende des ersten Satzes deutlich und holten sich den zweiten Durchgang klar mit 21:12.
In der Zwischenrunde gegen Tiisaar/Korotkov aus Estland forderten Hitze, Wind und die körperliche Belastung alles. Nach einem Satzrückstand und einer starken Serviceserie von Dillier sicherte sich das Duo mit einem nervenstarken Finish – zwei Blocks von Krattiger beim Stand von 13:12 – den Einzug ins Achtelfinale.
Dort wartete mit Nicolaidis/Carracher die an Nummer zwei gesetzte Paarung aus Australien. Nach verlorenem Startsatz kämpften sich Krattiger-Dillier eindrucksvoll zurück ins Spiel und dominierten den dritten Satz mit 15:6.
Im Viertelfinale kam es zum rein schweizerischen Duell gegen Haussener/Friedli – die Silbergewinner vom Pro Tour Challenge in Mexico. In einem engen Match mit vielen Momentumwechseln setzten sich Krattiger-Dillier mit 2:1 durch (21:19, 23:25, 15:7).
Im Halbfinale trafen sie auf die französische Paarung Gauthier-Rat/Rotar. Trotz erneut schweisstreibenden Bedingungen zeigte das Team Krattiger-Dillier seine wohl stärkste Turnierleistung: mit spektakulären Blocks, präziser Defense und druckvollen Services liessen sie ihren Gegnern kaum eine Chance (21:16, 21:18).
Das Finale gegen die Olympia-Bronzegewinner von Tokio 2021, Cherif/Ahmed aus Katar, wurde zur ultimativen Herausforderung. Die Katarer setzten das Schweizer Duo von Beginn weg mit wuchtigen Sprungservices unter Druck. Krattiger-Dillier hielten zu Beginn noch mit, konnten dem konstanten Druck jedoch nicht dauerhaft standhalten und mussten sich mit 0:2 (14:21, 14:21) geschlagen geben.
Trotz der Finalniederlage überwiegt der Stolz über die gezeigte Leistung. Dillier erklärt: «Cherif und Ahmed haben uns vom ersten Ballwechsel an gegordert. Das Finale hat uns unsere Grenzen aufgezeigt – und wir wissen nun noch klarer, woran wir arbeiten müssen, um die besten Teams der Welt mehr aus dem Gleichgewicht zu bringen. Durch unseren grossen Kampfgeist konnten wir viele knappe Matches für uns entscheiden. Darauf sind wir mächtig stolz.»
Krattiger ergänzt: «Wir sind extrem zufrieden mit unserer Leistung im gesamten Turnier. Nach der Niederlage im ersten Gruppenspiel konnten wir das Momentum auf unsere Seite ziehen. Acht Spiele bei dieser Hitze zu bestreiten – und sechs davon zu gewinnen – zeigt, wie sehr sich die physische und technische Arbeit im Winter auszahlt. Es ist auch die Bestätigung, dass unser Trainerteam einen heausragenden Job gemacht hat!»
Auch statistisch konnten die beiden Schweizer in Xiamen überzeugen: Mit 40 Blockpunkten war Marco Krattiger der beste Blocker des gesamten Turniers, während Leo Dillier die zweitmeisten erfolgreichen Verteidigungsaktionen aller Spieler verzeichnete – ein klarer Beleg für die starke Teamleistung und die herausragende Taktik des Teams.
Das Team Krattiger-Dillier blickt damit auf einen äusserst erfolgreichen Saisonstart zurück: Gold bei der nationalen Beach Tour in Basel, Bronze beim Pro Beach Tour Future in Valencia – und nun Silber beim Pro Beach Tour Challenge in Xiamen. Foto: zVg
Weitere Informationen unter www.krattiger-dillier.ch