Victoria Philipp ist ein Multitalent in Sachen Sport. Die 13-Jährige behauptet sich seit ein paar Jahren schon in den Sportarten Karate, Eiskunstlauf und Kart – und das bei allen mit grossem Erfolg. Auch die vergangene Saison lief hervorragend, einzig im Kartsport war sie mit ihren Leistungen nicht ganz zufrieden.
SONJA FASLER HÜBNER
Das letzte Rennen der Saison auf der Kartbahn in Wohlen lief nicht so erfolgreich wie die zwei vorhergehenden, aber es reichte Victoria an der diesjährigen SKM Schweizer Kartmeisterschaft immer noch für den 9. Rang im Gesamtklassement und wie letztes Jahr auch für den 2. Rang in der Damenwertung.
Leider konnte sie an der Meisterfeier nicht teilnehmen, da sie an diesem Tag in Bellinzona an der SKISF Karate-Meisterschaft war. Dort lief für Vicoria, die Mitglied des Karateclubs Ishin Gipf-Oberfrick ist, alles optimal. Sie gewann ihre Kategorie (Kata Mädchen, 11-14 Jahre, 6.-4. Kyu) souverän.
Auch die bisherigen Resultate im Eiskunstlauf können sich sehen lassen. Die Saison ist zurzeit in vollem Gange und zwei Wettbewerbe hat Victoria bereits absolviert. Am Dreitannen Cup in Olten holte sie den 4. Platz in der Kategorie Intersilber Advanced Mädchen. Am 21. Oktober gelangte sie sogar zuoberst aufs Siegerpodest: Sie gewann den Coupe d’Erguël in St. Imier, ebenfalls in der Kategorie Intersilber Advanced Mädchen.
Eine Woche später bestand sie erfolgreich den Silber Kürtest in Aarau, welcher ihr nun ermöglicht am Swiss Cup in der Kategorie U15 teilzunehmen.Wie bringt man drei Sportarten unter einen Hut?
Victoria ist inzwischen 13 Jahre alt und geht seit den Sommerferien in die Bezirksschule in Frick. Sie habe sich gut eingelebt und fühle sich dort mit ihren Mitschülern und Lehrpersonen sehr wohl, bestätigen ihre Eltern. Natürlich bedeute der Schulwechsel zusätzlichen Lernaufwand, welchen sie im Moment aber noch gut zu meistern wisse. «Die schulischen Leistungen stimmen, was nach wie vor Priorität hat», so ihr Vater Christian Philipp.
Alle sporlichen Aktivitäten unter einen Hut zu bringen funktioniere immer noch gut, findet Victoria. «Eigentlich ist es kein Problem, da man oft seinen Tagesrhythmus hat», sagt sie, gibt aber zu: «Es gibt aber auch Tage, an denen es einem schon zu viel werden kann, vor allem, wenn grosse Prüfungen anstehen.»
Nächste sportliche Ziele
Die Kartsaison ist vorüber. Aber bekanntlich ist nach der Saison vor der Saison. «In den letzten zwei Saisons waren wir im Schnitt ca. sechs Tage pro Monat auf den verschiedenen Rennstrecken. Vor allem in Wohlen, Italien und Frankreich. Dieses Jahr werden wir aller Voraussicht nach nur noch halb so viel auf den Strecken anzutreffen sein», erläutert Vicoria, die nächstes Jahr altersbedingt von der Minikategorie zu den Junioren wechseln muss.
«Wahrscheinlich werde ich darum keine ganze Meisterschaft fahren, da es einfach zu aufwendig ist. Zudem kann ich mit dem Juniorkart nicht mehr mittwochnachmittags und an den Sonntagen nach Wohlen zum Trainieren fahren. Wahrscheinlich fahren wir ein paar einzelne Rennen am ‹ROK Cup› in Italien. Dort gibt es mehr Rennen pro Jahr und wir können etwas flexibler plannen.»
Täglich auf dem Eis
Ambitionierter sind die Ziele im Karate und im Eiskunstlauf. «Im Karate möchte ich gerne die Prüfung für den 3. Kyu (brauner Gürtel) bestehen und Ende 2024 wieder an der SKISF Meisterschaft 2024 teilnehmen», sagt Victoria. Im Eiskunstlauf hofft sie, bei den «Swiss Cup U15»-Wettbewerben mit Kurzprogramm und Kür unter die TOP 40 zu kommen. «So möchte ich mich für die nationale Meisterschaft qualifizieren», so die junge Sportlerin selbstbewusst.
Eiskunstlauf ist auch die Sportart, die ihr den grössten Trainingsaufwand abverlangt. «Im Moment ist Victoria sieben Tage die Woche auf dem Eis, um sich für den Swiss Cup vorzubereiten», erläutert ihr Vater.
Im Karate findet das Training normalerweise dreimal wöchentlich abends statt. Mit dem jetzigen Trainingsvolumen im Eiskunstlauf lasse sich das Training aber nur zweimal wöchentlich vereinbaren, einmal in in Gipf-Oberfrick und einmal in Aarau.