Von Maximilian Reimann, ehem. National- und Ständerat, Gipf-Oberfrick
Ich habe volles Verständnis für die Enttäuschung des Ja-Komitees über den doch recht klaren Nein-Entscheid des Aargauer Stimmvolks zum Halbstundentakt von Stein nach Laufenburg. Fehl am Platz ist hingegen das weitere „Täubelen“ seitens dieses Komitees. Dazu nur drei Bemerkungen zu deren Medienmitteilung. Erstens sei mit dem Nein der „Willen des Fricktals missachtet“ worden. Dabei gehört doch gerade meine Oberfricktalische Heimatregion von Böztal über Herznach-Ueken, Densbüren, Wölflinswil, Wittnau, Gipf-Oberfrick, Frick, Oeschgen bis gar zum direkt betroffenen Sisseln zu den teils deutlich ablehnenden Gemeinden. Zweitens sei es „eine verpasste Chance“ im Hinblick auf die Entwicklung des Sisslerfeldes. Aber ehrlich, die Zukunft unseres Fricktals hängt doch nicht davon ab, ob künftig alle 60 oder alle 30 Minuten wenig ausgelastete Züge auf dieser 9 Kilometer langen Nebenstrecke verkehren. Und drittens würden nun „Autos und Bus weiter im Stau“ steckenbleiben, bis der Bund 2045 definitiv über diesen Halbstundentakt entscheiden werde. Aber glaubt jemand allen Ernstes, dass dieser Stau beseitigt werde, wenn künftig 1‘500 Leute täglich zwischen Laufenburg und Stein den Zug nehmen als bloss 1‘000 wie heute? Da braucht es strassenbauliche und verkehrslogistische Zusatzmassnahmen, wie sie andernorts schon mit gutem Erfolg umgesetzt werden. Das muss auch bei uns kommen.