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Bünn: Es wird heiss und heisser in Magden (Leserbrief)

Von Benno Brummer, Magden

Wir leben zum Glück und manchmal auch zu unserem Verdruss in einer Demokratie, haben ein Recht jede Entscheidung mehrmals zu hinterfragen, ein Recht auf ein Referendum. Über die Einzonung von Bünn wird bald brieflichen abgestimmt, nachdem der gleiche Inhalt schon zwei Mal abgelehnt wurde. Das haushohe Abstimmungsresultat von 267 Nein- gegen 67 Ja-Stimmen an der Gemeindeversammlung vom Dezember 2021, ist in den Augen der Interessensgruppe Petraglio-Veronesi und des einhelligen  Gemeinderats ein Zufall, wie auch das Ergebnis der ersten Abstimmung vom Juni 2016.
Es kann doch nicht sein, denken die Lobbisten wohl, dass das Volk uns in den Rücken fällt, nachdem wir schon so viel Steuergeld für dieses Projekt verwendet haben. Für die Abstimmung haben sie den Wortlaut gemildert. Aus der Vision 300 bis 400 Wohneinheiten innerhalb von zwölf Jahren zu schaffen, sind für Bünn 250 bis 300 Personen geworden. Die Anzahl Stockwerke wurden von Ammann Schreyer von vier auf drei getrimmt und widerspricht den Antworten im Mitwirkungsbericht vom 25. Januar 2021. Nach diesem wären grundsätzlich vier oder mehr Geschosse möglich. Alles unverbindlich, verwirrend, Hauptsache Bünn wird jetzt eingezont.
Wir leben heute in einer andern Welt, als noch vor einigen Jahren. Müssen grosse Probleme lösen: Die Klimaerwärmung, die Ökokrise, die Flüchtlingskrise, die Coronakrise und vielleicht schon bald eine Wirtschaftskrise. Wer glaubt diese Krisen haben nichts mit Bünn zu tun, oder werden gar mit Bünn gelöst, irrt sich. Bünn steht für massloses Wachstum, für kurzfristigen Gewinn der Spekulanten und Nutzniesser, für Missachten von Kulturland, Ignorieren der geäusserten Ansichten zahlreicher Bürger und ihr Recht auf saubere Luft, sauberes Wasser und Ruhe. All diese Fakten laufen auch im Grossen ab und haben mit der Globalisierung zu tun, mit den Supermächtigen und Reichen und ihrer Gier und ihrer Rücksichtslosigkeit gegenüber den Menschen und der Natur.
Was ein Staat, Kanton oder eine Gemeinde für Ziele hat, müssen wir sorgsam erwägen. Der Staat sind wir. Wir lassen uns führen von Führern, Demagogen, Juristen, Wissenschaftlern, Philosophen, Theologen und andern Vordenkern. Die Politiker nehmen die Macht in Anspruch, was nicht heisst, dass sie über die Kompetenz verfügen, die ein Projekt verlangt. Man hätte sich im Fall Bünn einfach fragen können, ob mit einer Einzonung auch eine Verbesserung der Lebensqualität für Bewohner und Natur erreicht wird. Dem ist nicht so, also: ein drittes Mal ein Nein in die Urne, denn ein Klotz so gross wie Bünn, würde Dorf und Klima nachhaltig überheizen.