Von Christine Frauchiger, Schupfart
Der Wald ist eine unserer kostbarsten Ressourcen. Der Bürger darf erwarten, dass Wälder von Ämtern vernünftig verwaltet und von Forstbetrieben schonend genutzt werden. Personen, die mit der Nutzung oder Verwaltung dieser Ressource ihren Lebensunterhalt verdienen, haben kein Alleinbestimmungsrecht darüber. In einem demokratischen Staat sind sie dem Bürger Rechenschaft schuldig.
Wärmegewinnung über Holz hat sich schon zu Zeiten der Holzkohleherstellung nicht bewährt. Die Wälder haben lange gebraucht, um sich davon zu erholen. Selbst der enge kommerzielle forstwirtschaftliche Blick müsste heute im Wald mehr erkennen können, als nur nutzbares Bauholz oder minderwertigen Holzabfall, den man getrost verheizen kann. Die nächste Unternehmergeneration möchte ja schliesslich auch noch Gewinne aus dem Forst erwirtschaften.
Seit dem Mittelalter haben zwar zahllose technische Neuerungen die Welt verändert, neue Menschen gibt es seitdem jedoch nicht. Das Label der CO2-Neutralität prangt heute an fast jedem Supermarkt. Erworben wird es durch Ablasshandel. Mit der Spende an eine Naturschutzorganisation kann man es kaufen. Geld selbst verringert den CO2-Ausstoss aber nicht.
Mit der intensiven kommerziellen Nutzung von Alt- und Abfallholz verliert der Wald zudem wichtige Bausteine im biologischen Kreislauf. Wir dürfen uns dann nicht über ein rasantes Artensterben wundern. Menschen wie Jürg Keller sind erfahrene Ratgeber. Man sollte ihnen zuhören und sie nicht an den Pranger stellen.