Von Andreas Burckhardt, Möhlin
Wenn ein Leserbrief von SVP-Seite kommt, kann man sicher sein, dass irgendwie gegen unseren Staat und unsere Regierung «gemotzt» wird, obwohl die SVP mit zwei Mitgliedern in der Landesregierung sehr gut vertreten ist und insgesamt sogar fünf Mitglieder des Bundesrats bürgerlichen Parteien angehören. Aber das kennen wir ja schon seit vielen Jahren; es ist keine Überraschung.
Der Leserbrief von Alice Müller, lässt mich aber ratlos zurück. Warum soll der Bundesrat «am Anschlag» sein, der uns sehr gut durch die Corona-Pandemie geführt hat? Oder warum soll er «am Anschlag» sein, wegen dem verbrecherischen Angriffskrieg der russischen Wehrmacht gegen das ukrainische Volk? – auch hier hat er nach einigem Zögern doch rasch die von der SVP gewünschte feige Haltung der «Neutralität», welche eine Komplizenschaft mit dem Putin-Regime bedeutet hätte, überwunden, und sich solidarisch mit dem ukrainischen Volk und mit allen zivilisierten Staaten gezeigt, indem das russische Regime nun richtig boykottiert wird.
Dass die Schweiz ohne die russischen Oligarchen von Putins Gnaden (oder Putin von Gnaden der Oligarchen) «ein armes Land» werden soll, wie Frau Müller behauptet, ist nicht nur lächerlich, sondern es ist ganz im Sinne des Kriegsverbrechers Putin, der daran seine Freude hätte, wenn er fricktal.info zu lesen bekäme.
Und noch lächerlicher ist die Schlussphrase: «Was unsere Vorfahren für unseren Staat an Opfer brachten, wird jetzt mit Füssen getreten.» Was wird mit Füssen getreten? Dass wir endlich solidarisch sind mit einem Volk, das so heldenhaft für seine Freiheit kämpft gegen die russische Nazi-Wehrmacht, wie wir es in unserer natürlich heroisierenden Erinnerung immer gegen alle unsere Feinde im Laufe der Geschichte taten? Ist das «mit Füssen getreten werden»?