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Foto: Jürg Keller

Die zur Unzeit vorgenommenen Bauarbeiten im Stadtwald – Rheinfelden hat von April bis Pfingsten nicht mehr gebrauchte Brunnen zurückgebaut (Lerserbrief)

Von Jürg Keller, Rheinfelden

Im Wald bei der ReHa wurden nicht mehr benötigte Brunnen im Wald zurückgebaut. Dringlich waren diese Arbeiten nicht, die abgedeckten Brunnen zeigten solides Mauerwerk. Die vier Baustellen wurden Ende März ausgeholzt, die Abbrucharbeiten sind jetzt nach zwei Monaten beendet worden, vier kahle Flächenhiebe (s. Bild) warten den Sommer über auf die Wiederbepflanzung im Spätherbst. Dass diese Löcher die Austrocknung des Waldbodens begünstigen und den Randbäumen Hitzeschäden bescheren werden, dürfte inzwischen zum Allgemeinwissen gehören. Man steht also vor einem Management-Fehler der Anfänger-Klasse:

Diese Abbrucharbeiten hätten zeitlich so vorgenommen werden müssen, dass ihr Ende noch vor den üblichen Pflanzzeiten erreicht worden wäre. Hier hätte der Wald bei der Arbeitsreihenfolge die erste Geige spielen müssen, Forst- und Bauarbeiten hätten sich den Bedürfnissen des Waldes fügen müssen – nicht umgekehrt, wie es jetzt zu sein scheint. Allein schon die lärmigen Umtriebe in der Setzzeit des Wildes hätten hier einen andern Terminplan erfordert – Zeit dazu gab es genug. Hundehalter dürfen ja in dieser Zeit - bei Androhung von Bussen - das Jungwild nicht stören, Bau- und Verkehrslärm scheint aber Musik für Rehkitze zu sein.
Es zeigt sich wieder einmal, dass die Rücksicht auf das Ökosystem Wald in Rheinfelden ein kleingeschriebener Wert ist. Die Hauptsache beim Rheinfelder Wald ist und bleibt die schwarze Zahl in der Waldrechnung; die Löcher im Wald sind für die Ortsbürgergemeinde offenbar kein Faktor von Bedeutung. Daran ändern auch die im vergangenen Jahr überall wehenden Flaggen mit der Aufschrift „Natur und Energie“ nichts. Beide Begriffe waren aber vermutlich auch nicht ganz ernst gemeint gewesen.

Foto: Jürg Keller